Dreams and Realities

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„Dann solltest du darüber mit Dad reden.", sagt Mark, an einem Ohr sein Handy und in der anderen Hand eine Tasse Kaffee.

Wie viel Uhr ist es genau? Er schielt auf die Uhr über dem Herd. Gleich zwei Uhr nachmittags. Wo ist Danny eigentlich?

Er stellt die Tasse ab und nimmt das Handy in die andere Hand, setzt sich an den sehr winzigen Küchentisch.

„Du weißt doch wie er ist."

Ich weiß auch, wie du bist, ihr gebt euch da nicht viel, denkt Mark und seufzt innerlich.

„Wenn er sich mal meldet, werde ich versuchen es  zu erwähnen, Mum.", antwortet er und seine Mutter scheint mit dem Gespräch abgeschlossen zu haben, jetzt wo sie hat, was sie will.

Bist du gerade aufgestanden?, hat sie gefragt. Nein, hat er gesagt. War aber nicht wirklich die Wahrheit.

Vielleicht wäre es auch mal an der Zeit ihr zu erzählen, dass er gar nicht mehr- die Tür öffnet sich.

Er muss es ihr irgendwann sagen.

„Hör zu, ich muss los.", sagt Mark.

„Nie hast du Zeit für mich.", murmelt sie.

„Das stimmt nicht."

Sie hat aber schon aufgelegt.

Danny betritt die Wohnung und stellt eine Einkaufstüte neben Mark.

„Du schuldest mir einen Zwanziger.", meint Danny und setzt sich neben Mark. Dieser schiebt die Einkaufstüte näher an sicher heran.
„Ich schulde dir Geld, wenn du mal tatsächlich Lebensmittel einkaufst."

„Und ich kaufe Lebensmittel, wenn ich weiß, was du darunter verstehst!", ruft Danny aus und beginnt auszuräumen.

Nachdem alles verstaut ist lehnt sich Danny an den Kühlschrank: „Liz kommt gleich vorbei."

Mark nickt kurz: „Also soll ich gehen?"
„Oh nein, musst du nicht, wir wollten nur was unternehmen. Du kannst sicher mitkommen."

Mark zieht eine Augenbraue nach oben und beginnt zu reden: „Lass mich mal überlegen."

„Nein?"
„Nein."

„Weißt du, du brauchst vielleicht auch mal wieder eine Freundin."

„Weißt du, vielleicht bist du auch einfach nicht so nervig."
Danny verzieht sein Gesicht und wirft sich auf das Sofa. Genau dann klingelt es.

Danny sieht so lange zu Mark, bis dieser seufzt und aufsteht, um die Tür zu öffnen.

Davor steht natürlich Liz. Liz, die wahnsinnig groß und wahnsinnig blond ist und wahnsinnig erpicht darauf ist, dass jeder sie mag. Sie lächelt Mark an und umarmt ihn leicht, er erwidert diese Bewegung, merkt aber die peinliche Stille.

Liz ist einundzwanzig und wohnt schon immer hier und es zeigt sich tatsächlich, dass jemand, der in einer Großstadt aufgewachsen ist, ein ganz andere Mentalität hat. Sie ist sehr viel offener und viel selbstständiger und einfach sich sehr viel bewusster.

Danny kommt ja auch von einer kleinen Vorstadt von hier, also selbst er hat ein ganz andres Bild von allem.

So folgt Mark Liz durch den kleinen Flur ins Wohnzimmer...und gleichzeitig Küche.

Danny sieht, wie Mark die Tür hinter beiden schließt und steht schnell vom Sofa auf, sodass er Liz begrüßen kann.

„Mein Schatz.", sagt sie lächelnd und drückt Danny an sich.

Dieser scheint sich wirklich zu freuen, sie zu sehen, denn er grinst, seit er die Tür gehört hat.

„Bist du fertig?"

„Soweit.", sagt er und nimmt seine Jacke.

„Du willst sicher nicht mit?", fragt er Mark, als dieser verneint, begeben die beiden sich alleine nach draußen.
„Ich glaube, Mark mag mich nicht.", sagt Liz, als sie Richtung Innenstadt gehen.

„Mark ist einfach Mark. Ich glaub nicht, dass er dich nicht mag."

Liz lächelt und nimmt Dannys Hand. Sie glaubt ihm nicht.

„Oh, hey, übrigens!", ruft sie plötzlich und bleibt mitten in der Bewegung stehen. Sie wollen zur U-Bahn, um zum Zentrum zu kommen.

Danny stoppt ebenfalls.

„Du kannst die Show von ner Freundin von mir fotografieren, wenn du willst. Ich hab mit ihr geredet."

Als Danny jünger war, hat er immer mal wieder Nachwuchspreise im Fach Fotografie gewonnen und dachte sich, würde er nach New York ziehen, so würde er sicher viel fotografieren können und vielleicht sogar davon mal leben können.
Aber das ist bis jetzt ausgeblieben. So hilft er manchmal in nem kleinen Fotostudio aus, aber es ist dann doch nichts wirkliches artistisches.

Liz hingegen kam dann doch schon eher von der Künstlerschiene und kennt dann doch hier und da Leute und manchmal, ganz manchmal, geben Leuten dann doch den unbekannten Kids eine Chance.

„Sicher? Wann denn?"
„Zwei Wochen oder so?"

„Das ist ja krass.", sagt er und Liz lächelt: „Dafür hab ich sicher was verdient."

Danny nickt: „Das können wir sicher einrichten."

„Ich verspreche dir, dass das irgendwann was wird, okay? Du hast wirklich Talent. Du wirst es zu was bringen.", sagt Liz und küsst ihn.

Danny erwidert den Kuss und hofft sehr inständig, dass sie recht hat.

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