Es war eine düstere, unheilvolle, wunderschöne Nacht. Der Vollmond sehnte sich danach, sich in dem finsteren Nass des Sees zu erblicken. Doch der See rebellierte auf seine Art und Weise. Er verbündete sich mit dem Wind, welcher durch leichten Wellengang das Spiegelbild des Mondes verzerrte, seine Schönheit aufs Unerkenntliche zerstörte. Der Mond, weit weg und hilflos, weinte seine sternförmigen Tränen. Wind und See triumphierten hämisch, beifallheischend rauschte der Wind durch die Baumkronen, welche sich gehorsam fügten und applaudierten.
Wäre jemand vor Ort gewesen, der nicht von dem Naturschauspiel gefesselt war, hätte er womöglich die Gestalt wahrgenommen, die direkt am Waldrand stand. Nicht Teil des Geschehens, aber auf eine undefinierbare Art mit allem verwoben.
Mit etwas Anstrengung hätte er das undeutbare Lächeln des Beobachters gesehen. Kürzer, als das Aufblitzen eines Sterns.
Vielleicht hätte er auch erkannt, dass die Silhouette mit ihren Fingerspitzen über die Rinde der Bäume strich.Aber vielleicht stellte sich die Figur auch nur als nächtliche Schatten heraus, gefangen in einem Netz aus Ästen und Blättern.

DU LIEST GERADE
Forrest Souls
ФэнтезиDer Wind wispert, erzählt fantastische Geschichten. Er bringt die Bäume zum Tanzen, die Blumen zum Singen. Langsam wagen sich Gestalten aus dem Schatten des Waldes. Sie lachen ausgelassen. Noch wissen sie nicht, dass sich ihnen eine Bedrohung nähert...