two different worlds || yoonmin os

-4-

𝐀.)b diesem Punkt, realisierte der psychisch Kranke etwas sehr wichtiges. Diese Erklärung zeigte ihm einfach, wieviel Ahnung Jimin über die Gefühle zu besitzen schien, auch wenn dieser eine kleine Phobie besaß, welche er allerdings heute noch loswerden wird. Ohne weiter Gedanken zu verschwenden, durchwühlte der Kaltherzige mehrere Schubladen von einem Schrank, konnte aber schnell ein leeres Notizbuch finden. Ruckartig lief er auf den mittlerweile bei Bewusstsein gekommenen jungen Mann zu und hielt ihm das Buch gemeinsam mit einem Kugelschreiber entgegen. "Schreibe mir die wichtigsten Gefühle und dessen Definition auf jede einzelne Seite.", forderte er ihn mit einer kühlen Art auch schon auf. Zwar war der Tänzer überfordert mit dieser plötzlichen Aufgabe, begann trotzdem damit, jede einzelne Seite ausführlich zu beschriften. Was anderes blieb ihm schließlich nicht übrig, also warum sollte sich der Kleine weigern?  In dieser Zwischenzeit ging der Gestörte auf einen Flügel zu, der sich in der hintersten Ecke befand. Vermutlich kann sich jeder denken, weshalb sich seine Füße dorthin bewegten.

𝐆.)enau, er begann Klavier zu spielen. Seine Sucht danach, ließ nämlich selbst im Traum nicht nach, weshalb der junge Koreaner mindestens 10 Mal am Tag mit Klaviermusik in Kontakt kam. Also begann er seine dünnen Finger, auf den weißen Tasten des Klaviers niederzulassen, ehe die zarten Klänge im nächsten Moment auch schon ertönten. Klänge, die wie eine Kur für die Ohren waren. Klänge, die aus jahrelanger Übung hervorkamen. Klänge, die einen in eine völlig andere Dimension beförderten. Ungewollt begann Jimin zur leisen Musik seine weichen Lippen zu bewegen, somit er ruhig begann zu singen. Singen beruhigte ihn einfach in jeder Situation, so wie es in dieser vermutlich auch der Fall gewesen war. Ausnahmsweise ließ der Pianist dies durchgehen, musste trotzdem gleichzeitig mit den eigenen Gedanken kämpfen, da sich erneut viel Gänsehaut auf seinen Körper bemerkbar machte. Er dachte nochmal über Jimins Erklärungen nach und konnte somit ungefähr feststellen, was er gerade überhaupt fühlte.

𝐏.)lötzlich verspielte sich der Junge am Klavier. Die C-Taste knapp verfehlt. Wie konnte ihm ein derartiger Fehler einfach so unterlaufen? Deprimiert ließ er seinen eigenen Kopf auf den vielen Tasten fallen, was von dem Klavier sehr schiefe Töne verursachte.  Yoongi war mit seinem Gedanken bei den Tagen, an denen er von seinem Vater für solch eine Tat geschlagen wurde. Beleidigt. Bespuckt. Verletzt. An diese traumatischen Ereignisse dachte der Koreaner jedesmal, wenn er sich um eine Taste verspielte. "Vater. Bitte schlage mich nicht. Ich werde mich verbessern.", hauchte er plötzlich mit einer flehenden Stimme von sich. Diese weiche Seite an ihm, lernte der Gefangene somit zum ersten Mal kennen.