Seit unserer Ankunft waren nun schon 3 Monate vergangen.
Meine Wunde war vollständig verheilt und ich lebte nun mit Juliet in einer WG, während Barney bei Clint einziehen musste.
Dieser hatte, als er meine neue Adresse erfahren hatte, erst mal ungläubig gefragt:
"Clinton Street? Ernsthaft?"
"Es war günstig", verteidigte ich meine Entscheidung.
Die Wahrheit war, ich fand es lustig, Juliet fand es lustig und so war es entschieden.
Das Leben war mal wieder perfekt und aus Erfahrung wusste ich, dass das nicht mehr lange halten würde, also genoss ich es in vollen Zügen.
Da Juliet Semesterferien - sie studierte Modedesign - und Langeweile hatte, hatte sie kurzerhand entschlossen, dass es mal wieder an der Zeit war, in die Clubs zu gehen und Jungs aufzureißen.
"Komm, das wird lustig!", versicherte sie mir.
Ich war mir da nicht ganz so sicher. Meistens war es mehr anders rum, also, dass Jungs mich aufzureißen versuchten, aber gut - so lange sie Spaß hatte.
Widerwillig kam ich mit und zwang mich mal wieder in ein ziemlich enges Kleid.
Das werde ich noch bereuen.
In der Tat bereute ich das, sobald ich an einer Theke saß und den ersten Drink in mich hinein kippte. Im Hintergrund lief lautstark Boom Boom Pow von den Black Eyed Peas.
Ein Idiot, der sich später als Kevin vorstellte (der er ja auch war, wenn er mich ansprach), fand den Zeitpunkt sehr passend, um sich an mich ran zu machen.
"Hey, ich bin Kevin."
Hey, ich bin weg, hätte ich zu gern gesagt, aber ich riss mich zusammen.
Stattdessen spielte ich mit.
"Bella."
"Ein schöner Name für eine schöne Frau. Wusstest du, dass Bella übersetzt die Schöne heißt?", flirtete er direkt los.
"Danke, ich kann Latein", erwiderte ich und verdrehte innerlich die Augen.
"Uh, bissig. Das ist heiß", fand er und legte all seinen Charme in seine Stimme (was ja nicht viel war).
"Weißt du, was auch heiß ist?", wollte ich wissen und legte ebenfalls all meinen Charme in die Stimme.
Nun hing er mir vollkommen an den Lippen.
"Nein, was denn?", fragte er völlig verträumt.
"Wenn du mich in Ruhe lässt. Dankeschön."
Damit hatte ich ihn nun völlig aus den Wolken geholt.
"Bitte?"
Ich grinste böse.
"Ich sagte, hau ab und versuch es bei einer anderen", erklärte ich und verscheuchte ihn.
Kevins Freunde lachten ihn aus, als er mit hängendem Kopf zurück zu ihrem Tisch kam.
"Musste das sein?", fragte Juliet, die neben mir saß und alles mitbekommen hatte.
"Ja", gab ich ihr die knappe Antwort. "Wer mir so ankommt, hat keine Chance verdient."
"Das sagst du nur, weil dein Herz schon jemand anderem gehört", meinte sie.
Ich brummte etwas missverständliches und bestellte den nächsten Drink.
Den konnte ich jetzt gebrauchen.
Danach hatte ich erst einmal eine ganze Weile meine Ruhe. Juliet war irgendwann mit einem abgezischt - ich fürchtete, sie erst morgen zu sehen - und ich war bei meinem 6. Tequila Shot angekommen.
Und dann kam so ein Babyface angelaufen und setzte sich neben mich auf einen Barhocker.
"Was macht denn ein so hübsches Mädchen allein in einer Bar?", wollte er schmeichelnd wissen.
Ich suche mir mein nächstens Mordopfer aus, schoss es mir durch den Kopf.
"Ach, weißt du. Ich bin mit einer Freundin hier", antwortete ich gelassen.
"Wo ist sie denn?"
"Schon weg", zuckte ich unschuldig mit den Schultern.
"Bedeutet das, ich habe dich ganz für mich allein?", hackte er dreckig grinsend nach.
"Kommt darauf an. Willst du Schmerzen spüren?"
Ich ließ ihn meine Rechnung bezahlen. Ich ließ mich von ihm aus der Bar führen.
Es war offensichtlich, dass er nur an das eine dachte.
Es war ebenfalls ziemlich offensichtlich, dass ich darauf keine Lust hatte. Zum Glück war der Typ sturzbesoffen und bekam davon nichts mit.
"Zu dir oder zu mir?"
"Am besten, wir teilen uns auf", fand ich. "Du zu dir und ich zu mir. Gute Nacht."
Und damit ließ ich ihn einfach stehen.
Der Blick von ihm war unbezahlbar, weswegen ich ihn auf den Weg nach Hause auslachte.
Dort erwartete mich eine Wohnung voller Chaos. Anscheinend hatte Juliet sich ein Mitbringsel aus der Bar mitgebracht.
"Schön", murmelte ich, während ich mir eine Wasserflasche für den morgigen Tag bereitstellte. "Das räumt sie aber morgen auf."
Im übrigen war es relativ schwer einzuschlafen, wenn ich andauernd gewisse Geräusche hörte, doch ich schaffte es irgendwann.
Nach einem traumlosen Schlaf wachte ich irgendwann nach 7 Uhr auf und machte mir (und natürlich allen anderen Gästen, die noch im Haus sein könnten) Frühstück.
In mein Brötchen beißend vertiefte ich meinen Blick in die Zeitung. Stark Expo, nächstes Jahr in Queens, stand da ganz groß in den Schlagzeilen.
Jaja, wieso auch nicht.
Nach einer Weile bemerkte ich, wie jemand versuchte, sie aus der Wohnung zu schleichen. So neugierig, wie ich nun mal war, wollte ich natürlich wissen, mit wem Juliet den geschlafen hatte.
Ich hatte nur nicht damit gerechnet, dass ich die Person kennen würde.
"Clint?", fragte ich ungläubig und ertappte ihn dabei auf frischer Tat, wie er die Wohnungstür aufmachen wollte.
Ertappt drehte er sich um und presste die Lippen zu einer graden Linie zusammen.
Die Zähne zusammenbeißend starrte ich ihm entgegen.
Es gab gefühlte Millionen Menschen in New York, aber Juliet musste sich ja genau meinen Schwarm aussuchen.
Kaum, dass Juliet aufgewacht war, konfrontierte ich sie mit meiner Entdeckung.
Es könnte sein, dass ich dabei etwas laut geworden war oder geheult hatte.
Als ich mit Schimpfen fertig war, ging es weiter mit nur noch heulen.
Obwohl ich ihr ausdrücklich gesagt hatte, dass sie sich von mir fern halten sollte, nahm Juliet mich schließlich in den Arm und flüsterte mir beruhigende Wörter zu.
Wie sich herausstellte, war das Make-Up für den Tag völlig umsonst gewesen.
Selbst meine Lieblingsschokolade und mein Lieblingsfilm - Men in Black, den sich Juliet mit mir reinzog, obwohl sie ihn hasste - konnten mich nicht wirklich aufheitern.
Als die Traurigkeit verflogen war, war ich nur noch wütend.
Ich versuchte wirklich sauer auf Juliet zu sein. Wirklich.
Nur leider war ich gar nicht mehr sauer auf sie, sondern nur noch auf Clint, der sich vorher verpisst hatte, als ich ihn einfach nur sprachlos angestarrt hatte.
Er würde dafür bezahlen, dass er mir das Herz gebrochen hatte.
Da war ich mir sicher.
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Marvel's Catastrophe² ~ The Missing Killer
FanfictionBUCH 2 »sʜᴇ ᴀɪɴ'ᴛ ᴡᴀɪᴛɪɴɢ ғᴏ ʟᴜᴄᴋ, ɴᴏ ᴡɪsʜғᴜʟ ᴛʜɪɴᴋɪɴɢ sʜᴇ's ɢᴏɴɴᴀ ᴅᴏ ɪᴛ ᴏɴ ʜᴇʀ ᴏᴡɴ« - ʟɪᴛᴛʟᴇ ᴍɪx, sᴛᴀɴᴅ ᴅᴏᴡɴ Wieder versucht Bella ein normales Leben zu führen. Aber auch in England macht SHIELD nicht halt, um ihr weiter das Leben zu versauen. E...