Wenn du von einem ziemlich kleinen Dorf in eine Großstadt ziehst, hast du entweder große Pläne oder große Träume.Mark hatte beides, als er vor genau 1548 Tagen nach New York gezogen ist.
Davon haben sich natürlich keine erfüllt und ganz manchmal, wenn wenig los ist in der Bar, wünschte er sich, er wäre nie weggezogen und hätte einfach einen Job daheim gesucht, dass hätte ihn wahrscheinlich weniger Geld und Nerven gekostet.
Er stellt das Bier auf die Theke und wird sogleich von einem Mann zu sich gerufen, der mit einer Frau gerade erst das Lokal betreten hat.
Er trägt einen sehr gut passenden Anzug und die Frau trägt ein sehr gut passendes Kleid und Mark versteht allgemein nicht, wieso sie dann hierher gekommen sind.
„Wir warten sicher fünf Minuten."
„Und ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte. Was kann ich euch bringen?", er lächelt.
Die Frau, dunkle, lange Haare, lächelt, der Mann, beinahe keine Haare, nicht.
„Ich hätte einfach gerne ein Wasser.", sagt sie.
„Das schaff ich.", Mark lächelt sie an.
„Habt ihr irgendwas Gutes da?"
„Wenn Sie mir erklären, was sie damit meinen."
Er rollt mit den Augen: „Ich glaube nicht, dass wir hier richtig sind."
Ich auch nicht.
Er greift nach der Hand seiner Freundin, schätzt Mark mal, als diese sich auf einen der Barhocker setzt und zu dem Mann sagt: „Ich glaube, ich bleibe."
Sie wirft Mark einen Blick zu.
Oh mein Gott, ich kann es nicht abwarten, Danny davon zu erzählen, denkt sich Mark und lächelt die Frau an.
Er sieht zwischen Mark und seiner Freundin hin und her, dreht sich herum...und lässt sie zurück.
Mark starrt ihm hinterher, bis sich die Frau herumdreht: „Ich heiße übrigens Sabrina."
„Mark."
„Wie lange arbeitest du?"
Mark lächelt, Sabrina bleibt, bis er die Bar zusperrt und er sie nach Hause bringt.
„Du solltest mich mal anrufen.", sagt sie. Sie wohnt in einer ganz anderen Gegend als er. Es scheint nicht, als hätten die beiden irgendwas gemeinsam, außer, dass sie ihren ehemaligen Freund nicht mögen.
„Das werde ich tun.", antwortet er, sie fordert sein Handy und tippt ihre Nummer ein.
Als sie danach in den Häuserkomplex verschwindet, geht Mark einige Minuten, ruft sich dann ein Taxi und ist gegen vier Uhr zu Hause.
Danny schläft entweder schon oder ist nicht zu Hause.
Er war schon schlafen, stellt Mark fest, als er mittags aufwacht und Danny im Wohnzimmer vorfindet. Oder er ist heimgekommen und ich hab es nicht gehört?
„Wo warst du?", ruft Danny aus und wirkt ehrlich empört.
Also setzt sich Mark neben ihn und erzählt ihm alles, was passiert ist.
„Geschichte der Woche, Mark! Geschichte des Monats vielleicht sogar.", ruft Danny aus.
„Wie sieht sie aus?", fügt er hinzu.
Mark versucht sie so gut wie es geht zu beschreiben und Danny scheint sich tatsächlich für seinen Freund zu freuen.
„Du musst sie anrufen!", sagt er.
„Vielleicht.", erwidert Mark.
„Nein, nicht vielleicht- du musst sie anrufen!", wiederholt Danny und greift nach Marks Handy auf dem Wohnzimmertisch.
Er entsperrt es und sucht sogleich die letzte eingespeicherte Nummer und das ist dann genau der Moment, in dem Mark bewusst wird, dass er es nicht will.
Er entzieht Danny das Handy.
„Was tust du?", fragt dieser.
„Ich will das nicht."
„Aber ich dachte, du magst sie!"
„Ich hab vielleicht eine Stunde mit ihr geredet."„Na und? Du kannst sie ja wohl kennenlernen."
Und wenn es dann langweilig wird? Was ist, wenn jede Beziehung irgendwann langweilig wird und man diese Langeweile nie als etwas Positives ansehen kann?
„Das ist nicht deine Sache, Daniel."
„Du hast mich nicht gerade gedanielt.", Danny rutscht etwas zurück und wirkt wirklich traurig.
Für einen ganz kurzen Moment fühlt sich Mark einfach hilflos, als würde er etwas wissen müssen, was er nicht weiß. Als würde er etwas erkennen müssen, was er nicht tut.
Sabrina anrufen war keine von diesen Dingen.Er entschuldigt sich bei Danny, aber dieser scheint gekränkt und steht kurz darauf auf.
„Ich treffe mich gleich mit Liz."
„Okay."
Das war damit der erste Streit, den die beiden in der ganzen Zeit hatten.Und es tut Mark mehr weh, als er sich eingestehen will.
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You Fancy A Drink?
Novela JuvenilJeden Abend erzählt der Barkeeper Mark seinem Freund Danny von seinen Erlebnissen in der Bar. Während persönliche Dinge erörtert und diskutiert werden, wird beiden klar, dass manche Geschichten auch viele Weisheiten für das eigene Leben hergeben. Bi...