Kapitel 3

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Nachdem wir fertig gegessen hatten, bot mir Freddie an, mir den Gemeinschaftsraum der neunten und zehnten Klassen zu zeigen. Ich stimmte zu und wir machten uns auf den Weg. Der Raum lag in der Etage unter meinem und Manus Zimmer, war recht groß und augenscheinlich von Schülern gestaltet worden.

Es standen Tische, Stühle, Sessel und zwei kleine Sofas im Raum verteilt herum, auf denen insgesamt bestimmt fünfzig Schüler Platz hatten. Außerdem lagen in einer Ecke mehrere Sitzsäcke und Sitzkissen auf dem Boden. Die Einrichtungsgegenstände waren wild zusammengewürfelt, kein Stuhl sah aus wie der andere, was dem Raum eine chaotische Gemütlichkeit verlieh.

Die Wände zierten Graffiti – Schriftzüge, kleine und große Zeichnungen und Poster von den verschiedensten Serien und Filmen. In einer Ecke stand ein Regal mit Gesellschaftsspielen und Büchern. "Hier treffen wir uns eigentlich immer, wenn wir nichts zu tun haben", erklärte Freddie, " entweder um irgendwas zu lernen oder einfach so... Emily aus der Parallelklasse hat nen tragbaren Beamer, mit dem schauen wir abends manchmal nen Film an."

Ich nickte und folgte den dreien, die zielstrebig auf einen Tisch zusteuerten. Rewi ließ sich auf einen der Stühle fallen, ich nahm ihm gegenüber Platz und Freddie setzt sich neben mich. Jodie lief glücklich zum Regal mit Spielen und zog eine Schachtel daraus hervor. "Wir spielen hier meistens irgendwas", erklärte Freddie, "und heute darf sich Jodie ein Spiel aussuchen."

Das Mädchen kam wieder, mit einer sehr ramponiert aussehenden Schachtel in den Händen, auf der 'Spiel des Lebens' zu lesen war. Rewi stöhnte genervt auf und erklärte mit einem Blick in meine Richtung: "Darin gewinnt sie immer und keiner weiß wie!"

Zusammen bauten wir das Spielfeld auf, Jodie erklärte mir die Regeln und wir fingen an zu spielen. Ich hatte ewig kein Brettspiel mehr gespielt und schon total vergessen, wie viel Spaß das eigentlich machte.

Als ich mich spät abends auf den Weg zurück ins Zimmer machte, lag ein breites Grinsen auf meinem Gesicht. Wir hatten insgesamt drei Partien Spiel des Lebens gespielt, die alle Jodie gewonnen hatte. Es war zwar etwas spät geworden aber das hatte sich gelohnt, es hatte Spaß gemacht und ich hatte die drei noch besser kennen lernen können.

Allein bei dem Gedanken daran, dass ich vielleicht drei richtig gute Freunde gefunden hatte, fing mein Bauch glücklich an zu kribbeln und ich sah der Zukunft schon viel positiver entgegen als noch vor einigen Tagen.

Als ich an unserem Zimmer angekommen war, versuchte ich, die Türe leise zu öffnen, stellte allerdings fest, dass sie verschlossen war. Manu war also nicht hier. Was machte er denn so spät abends noch draußen?

Doch ich beschloss, mir keine Gedanken darüber zu machen, immerhin war ich auch bis gerade eben weg gewesen und er würde sicher auch bald auftauchen.

Ich schloss die Tür also leise auf, schlich in den Raum, zog mir meine Jeans und den Hoodie aus, machte mich bettfertig und schlüpfte schnell unter die Decke. Schon nach kurzer Zeit fielen mir die Augen zu. Der Tag hatte mich geschafft, es hatte so viele neue Eindrücke zu verarbeiten gegeben, dass ich vor Erschöpfung schon bald in einen tiefen Schlaf sank.

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Btw sorry für die weirde Formatierung, hab's jetzt ausgebessert aber kann sein, dass mein Computer das noch öfter macht, dann ggf einfach drauf hinweisen wenn es euch auffällt😅

Kürbistumor Fanfiction - NachteuleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt