Dear old friend...

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,,Trixtrixtrix!", fiel meine beste Freundin Steffi eines schönen Morgens in meiner Einfahrt über mich her, ,,Hast du es schon gehört? HAST DU ES SCHON GEHÖRT?!?!" ,,Nö, was denn?", tat ich auf unwissend, obwohl ich natürlich längst wusste, worauf sie anspielte. ,,Während wir im September London sein werden, hat One Direction ein paar Konzerte! Wir müssen unbedingt Tickets besorgen, sobald sie auf dem Markt sind, die Chance bekommen wir so schnell nicht wieder! Ich weiß, du hältst nicht viel von Popmusik, aber bitte bitte tu mir den Gefallen und komm mit!" ,,Hol erstmal Luft", lachte ich und legte einen Arm um meine beste Freundin, ,,Du weißt ja, ich hab da drüben Arbeit. Und danach bin ich mit meinem besten Freund von damals aus England weg." Hätte ich ihr gesagt, dass dieser beste Freund zufällig Louis Tomlinson hieß, hätte sie sich nicht mehr eingekriegt. ,,Dein Job besteht darin, in deinem völlig überteuerten Auto durch die Gegend zu brausen und dabei gut auszusehen!", maulte Steffi. ,,Mein Job besteht darin...", setzte ich an, aber dann fiel mir auf, dass Steffi recht hatte, ,,Gut, du hast gewonnen. Aber ich weiß nicht, ob ich mir einen ganzen Abend lang Popmusik reinziehen möchte." ,,Bittebittebittebittebitte!", flehte Steffi mich mit großen Hundeaugen an, als wir meine Haustür erreicht hatten. Ich lebte allein in einer eigentlich viel zu großen Villa mitten im Nirgendwo in Norddeutschland. Auf der einen Seite hatte ich ein großes Stück Wald und von meiner Terasse aus gelangte man direkt an den Strand und konnte in der Nordsee planschen. Sie hatte meiner Grandma gehört, die kurz nach meinem achzehnten Geburtstag gestorben war. Im Erdgeschoss durchquerten wir die Eingangshalle und ich hängte meinen kunterbunten glänzenden Brokatmantel in den Jackenschrank. ,,Wenn ich das für dich machen sollte", seufzte ich schließlich, als ich meine Schuhe in den riesigen Schuhschrank stellte, da Steffi mich immer noch mit ihrem Hundeblick ansah, ,,Dann tu du mir doch bitte den Gefallen und pass auf meine Villa auf, während ich mit meinem Monsterchen unterwegs bin." So hatte ich Louis schon genannt, als wir noch Kinder waren. ,,Danke, du bist die beste!", freute sich Steffi und fiel mir um den Hals. ,,Und übrigens", keuchte ich, als sie mich aus ihrer Schraubstockumarmung entließ und angelte nach etwas Bestimmten in meiner Handtasche, ,,Habe ich hier bereits zwei Presaletickets für den 24. September." Die hatte Louis mir bereits zugeschickt, in drei Briefumschläge gepackt, damit auch ja kein Postbote auf die Idee kam, sie zu klauen. Sie waren ein Geschenk zu meinem Geburtstag. Wie zu erwarten fiel Steffis Gekreische lauter aus, als meine Ohren es auf Dauer ertragen konnten, bevor sie seufzte: ,,Hach, Liam und seine wunderschönen Augen!" Ich lachte nur über meine beste Freundin und reichte ihr ein Paar der Gästepantoffeln, während ich in meine mintfarbenen Adiletten schlüpfte und sie mit mir nach oben in den ersten Stock zog, wo sich die Küche, das Wohnzimmer und zwei Gästezimmer befanden. Im zweiten Stock befanden sich mein Schlafzimmer inklusive Ankleidezimmer auf einer Fläche von 250.000 Quadratmetern und im dritten Stock befand sich mein viel zu großes Badezimmer, in dem sich eigentlich nur eine Dusche, ein Whirlpool, eine Toilette und ein Waschbecken befanden, aber ich hatte einiges an Stellfläche mit Regalen belegt. Eins für Makeup, eins für meine Haare und eins für meine Nägel und den Rest meines Körpers.

In der Küche angekommen holte ich die Auflaufform mit den Resten vom Vortag aus dem Kühlschrank und fragte Steffi: ,,Willst du auch was von meinem Gemüseauflauf? Den ganzen werd ich wohl heute nicht mehr schaffen und er sollte schon heute gegessen werden, morgen schmeckt er wahrscheinlich nicht mehr." ,,Was, du schaffst keinen ganzen Gemüseauflauf?", erwiderte Steffi mit gespieltem Entsetzen, schnappte sich aber zwei große Teller und Besteck aus den Schränken und ließ sich damit am Esstisch nieder. Ich lachte herzlich und schob den Auflauf in die Mikrowelle. Nur für zwei Minuten, um ihn aufzuwärmen. Mein Handy piepte, als wir gerade mit Essen anfingen. ,,Monsterchen hat dir schon wieder geschrieben", stellte Steffi mit vollem Mund fest, da ich mein Handy auf dem Tisch liegen hatte, ,,Wie heißt er jetzt wirklich?" ,,Erfährst du noch früh genug", erwiderte ich nur und schnappte mir mein Handy, um Louis' Nachricht zu lesen.

Nobody loves you baby the way I doWo Geschichten leben. Entdecke jetzt