Soulmates

Soulmates, Die verhängnisvolle Begegnung (Teil 1)

Heute ist es endlich so weit! Ich stehe im Eingang des Tokyo Tierheims und lasse meinen Blick schweifen. Überraschenderweise waren die Wände und Tische zugekleistert mit fröhlichen Fotos, Zeichnungen und Stickern. Bilder von Hunden mit ihren neuen Besitzern und Katzen die sich auf der Fensterbank sonnen.  Irgendwie gefiel mir das Chaos, so verspielt und liebevoll. Ich tat noch einen Schritt und spürte wie die Klimaanlage mich erfasste. Erleichtert der Hitze entkommen zu sein ging ich auf den Empfangsschalter zu und sagte: "Entschuldigung, ich bin hier um eine Katze zu adoptieren, wi-". Ich hatte meinen Satz noch nicht zu Ende gesprochen, da sah ich einen flüchtigen Schatten der von hinten angerauscht kam und sich neben mich stellte. Er roch nach einer Mischung zwischen Zimt&Apfel und frischen Blüten. Ich drehte meinen Kopf, etwas schüchtern, und erblickte einen jungen Mann so etwa 18 oder 19 Jahre alt würde ich schätzen. Er war grösser als ich, seine längeren Haare waren blondiert, der Ansatz war deutlich herausgewachsen. Aber genau das gab seinen Haaren den gewissen Charme. Es sah so....gewollt aus. Ich muss zugeben, er ist nicht unattraktiv. Im Gegenteil, er ist eigentlich genau mein Typ. "Ich bin auch hier um eine Katze zu adoptieren!" sagt er ruhig und kühl. Seine Aura ist unglaublich! Gelassen, intelligent aber trotzdem süß. Während ich schockiert dort stehe, die Wangen so rot wie eine Tomate, scheint er mich kaum zu bemerken. Die junge Frau vom Empfang verweist uns auf ein paar Stühle, wo wir noch einige Minuten warten sollen bis jemand kommt der uns herumführt.

 Wir setzten uns und ich bin mir nicht sicher wie ich eine Konversation starten soll. Doch das scheint nicht nötig zu sein. Der hübsche Fremde zückt seine Switch und beginnt zu spielen. Ich denke es ist Animal Crossing. Wie süß ist das denn bitte, denke ich mir und schau schnell wieder weg. Bald darauf blickte ich wieder auf und musterte sein Seitenprofil. Er hatte ein sehr sanftes Gesicht und schöne Augen. Mein Blick ging wie automatisch hinunter zu seinem Körper. Ich war beschämt,  er hingegen schien es nicht im geringsten zu merken. Jedenfalls würde ich ihn nicht als besonders muskulös bezeichnen, meiner Meinung nach war das aber die perfekte Figur. Kein Muskelprotz aber trotzdem einen definierten, sportlichen Körper.

Ich wurde plötzlich aus meinen Gedanken gerissen, als der Junge mir auf die Schulter tippte. Er flüsterte, "He, wir können gehen." Blitzschnell stand ich auf und lief hinter ihm her. 

Wir folgten einem Mitarbeiter welcher uns durch den Hauptgang zu einer Tür mit der Aufschrift "Katzen" führte. Auf dem Weg dorthin herrschte absolute Stille. Er starrte einfach stur geradeaus. Ich hielt das nicht mehr aus und sagte: "Ehmm... ich bin übrigens y/n" Er schaute verwundert zur Seite und blickte mich direkt mit seinen honigfarbenen Augen an. Nach kurzem Überlegen sagte er: "Mein Name ist Kenma." !Kenma, Kenma, Kenma! 

Bei der Katzenabteilung angekommen, verließ uns der Mitarbeiter und sagte dass wir uns einfach umschauen können. Da ich nicht komisch oder zu anhänglich erscheinen wollte, trennte ich mich von ihm. Jedoch waren wir immer in Sichtweite. Ich hatte mir gerade ein hellbraunes Kätzchen angeschaut und wollte zum nächsten Tier gehen als ich plötzlich über eine Unebenheit auf dem Boden stolperte und fiel. Es war zwar sehr knapp, aber zu meiner Überraschung schlug ich nicht hart auf, sondern ich fand mich in zwei starken Armen wieder. Ich bemerkte die rote Sportjacke und das schwarze Oberteil und wusste...dass es Kenma war der mich aufgefangen hat.

Ich errötete. Denn als er mich im letzten Moment gerettet hat, sind wir beide Arm in Arm umgefallen. Ich dachte das Kenma mich vielleicht beschimpfen oder einfach weglaufen würde, doch es passierte etwas ganz anderes:

Er lachte leise in meine Halsbeuge, sein Atem war so nahe an meinem Gesicht  das ich gleich eine Herzattacke bekam. Leider lagen wir nicht lange aufeinander. Er stand danach sofort auf und zog mich mit sich hoch. "E-es tut mir leid...ich wollte nicht ehmmm. Danke.", stammelte ich vor mich hin. "Kein Problem" sagte er ebenfalls etwas schüchtern. 

Ich erschrak ziemlich als ich plötzlich ein lautes Schnurren hörte. Ich sah nach unten und dort sass eine kleine Katze. Sie war weiß mit schwarzem Muster. Kenma beugte sich runter und streichelte sie. Man sieht es seiner kühlen Ausstrahlung gar nicht an aber er scheint gut mit Tieren umgehen zu können. "Magst du Tiere?" fragte ich vorsichtig, Kenma blickte hoch und sagte: "Ja klar, warum sollte ich sonst eine Katze adoptieren?" Oh Gott, wie dumm kann man eigentlich sein?!Natürlich mag er Tiere. Doch dann fügte er hinzu: "Außerdem sind die meisten Tiere sowieso viel besser als Menschen...........ich glaube ich hätte gern diese hier." Er zeigt auf die kleine Katze in seinen Händen. Diese schnurrte immer weiter und schien sich sichtlich wohlzufühlen. "Hmm, ich werde wohl nochmal herkommen müssen. Heute habe ich keine gefunden." sagte ich, halb in Gedanken, halb zu Kenma. "Dann kommst du auch mit raus?" fragte er. "Ja", antwortete ich und wir liefen wieder Richtung Eingangshalle. 

Während die Angestellten die Adoptionspapiere ausfüllten, hatten ich und Kenma ein überraschend offenes Gespräch. Wir hatten viele Gemeinsamkeiten, wie das Videospiele spielen. Vor allem aber hatten wir meistens die gleichen Ansichten und den gleichen trockenen Humor. Unsere Persönlichkeiten ergänzen sich ziemlich gut und die halbe Stunde des Wartens verging wie im Flug. 

Mit seinem neuen Kätzchen auf dem Arm verliesen wir das Tierheim. Wir waren immer noch beide schüchterne Menschen und so habe ich kurz gezögert nach seiner Nummer zu fragen. Aber er kam mir schon zuvor. "Ich mache so etwas normalerweise NIE, aber ich kann dich auch nicht einfach so gehen lassen. Irgendwie habe ich das Gefühl dass du nicht so nervig bist wie die anderen Menschen.........hier ist meine Telefonnummer. Wenn du willst." Mein Herz machte einem Sprung und ich fiel fast in Ohnmacht. "Danke, Ich ruf dich an okay?" sagte ich, strahlend. "Ja bis bald" verabschiedete sich Kenma von mir. Ich streichelte noch kurz der Katze über den Kopf, drehte mich um und lief winkend davon. 

Wow! So etwas ist mir noch nie passiert. Ich machte mich auf den Weg nachause, verträumt schaute ich auf den goldenen Sonnenuntergang. Was wird woll nächstes Mal passieren? 

Ich bin so glücklich!

2.Teil in Arbeit. 

love&bis bald