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Taehyung PoV

Meine Hände waren ganz zittrig, als ich nun schon zum zweiten Mal bei Jungkook vor der Türe stand und kurz davor war zu klingeln. Die ganze letzte Nacht hatte ich nicht wirklich schlafen können, halb vor Freude, halb vor Nervosität.

Ich hatte mir heute fest vorgenommen meine leichten Berührungsängste zu überwinden und richtig mit Jungkook zu kuscheln. Nicht, dass ich das Hände halten nicht schon gut gefunden hatte, aber wenn ich schon so etwas verrücktes machte, wie mit einem Fremden zu kuscheln, dann wenigstens richtig.

Das war so aufregend, mein Herz klopfte mir bis zum Hals, als ich endlich wieder auf die Klingel drückte und mich mental darauf vorbereitete wieder in Jungkooks niedliches Gesicht zu schauen und seinen Körper an meinem zu spüren.

Es dauerte nicht lange, da wurde auch schon die Türe geöffnet und mein Herz machte einen Satz, als es sein Gesicht erblickte. Jungkook lächelte mich an und bat mich herein. Kaum hatte ich meine Jacke abgelegt, wurde ich in eine Begrüßungsumarmung gezogen und ich war mir nicht mehr so sicher, ob mein Plan für heute so aufging, denn selbst das überforderte mich schon vollkommen.

Umarmt hatte er mich letztes Mal nicht und ich musste sagen, dass ich es kaum erwarten konnte mit ihm zu kuscheln, aber gleichzeitig fragte ich mich auch, wie das gehen sollte, wenn eine einzige Umarmung so ein Chaos in mir veranstaltete.

Ich würde das schaffen !

Jungkook fing ein typisches Smalltalk Gespräch an und ich musste sagen, dass ich froh war, dass er das Reden übernahm oder zumindest den Anfang des Gespräches. Da war ich nämlich immer so komisch. Wie schon das letzte Mal ließ ich mich auf der Couch nieder, während er uns etwas zu trinken holte und schon einmal das Radio aufdrehte. Die Musik hatte echt geholfen mich zu entspannen und so war ich froh, dass Jungkook es heute wieder tat.

Ich versuchte mich zu entspannen und mich schon einmal auf das einzustellen, was nun kommen würde und das klappte auch ein bisschen, denn als sich Jungkook nach einer Minute mit zwei Gläsern voller Wasser neben mich fallen ließ, spannte ich mich lange nicht mehr so krass an, wie vorgestern.

Ganz selbstverständlich griff er dann erst einmal nach meiner Hand und mein Herz rastete noch viel mehr aus. Er begann wieder sanfte Kreise auf meine Haut zu zeichnen und ich beschloss mir erst einmal ein paar Minuten zu nehmen um mich an die Situation zu gewöhnen und mich dann langsam auf mehr einzulassen.

Also lehnte ich mich so zurück, wie er es getan hatte und ließ meinen Blick wie schon vorgestern durch sein Wohnzimmer schleifen. Er hatte einen Sinn für Einrichtungen, das musste man schon sagen. Die Farben stimmten perfekt überein und auch seine Deko war schlicht, aber schön gehalten. Mir gefiel es sehr.

Ich konnte auf der großen Uhr, die über seinem Fernseher hing sehen, dass seitdem ich hier eingetroffen war genau fünf Minuten vergangen waren und auch wenn mein Herz viel zu schnell gegen meine Rippen schlug, traute ich mich und kuschelte mich ein bisschen an den Arm, den Jungkook wie auch schon letztes Mal leicht um mich gelegt hatte.

Das fühlte sich schön an und ich beschloss erst einmal in dieser Position zu verweilen. Die ganze Zeit hörte Jungkook nicht auf kleine Kunstwerke auf meiner Haut zu erschaffen und ich musste die ganze Zeit gegen das Grinsen ankämpfen, welches sich auf mein Gesicht schleichen wollte.

Wie verrückt diese Situation doch eigentlich war.

Wir beide hörten ganz entspannt den Liedern im Radio zu und als ein ganz besonders entspanntes Lied kam, traute ich mich und rückte noch näher an Jungkook heran. Er wirkte zwar ein kleines bisschen überrascht, doch überwand dies schnell und legte den Arm, der zuvor nur sanft meine Schultern berührt hatte, ganz um meinen Körper und wieder beschloss ich erst einmal so zu bleiben und die Situation zu genießen.

Mich freute es sehr, dass Jungkook mich nicht zu irgendetwas drängte und er mich das alles in meinem Tempo angehen ließ. Dafür war ich ihm sehr dankbar.

Und so bizarr die ganze Situation auch war, ich entspannte  mich tatsächlich ein bisschen. So entspannt mit einem Menschen Körperkontakt zu haben war ungewohnt, aber mir gefiel es irgendwie. Wir beide hatten bequeme Klamotten an und seine Haare sahen so fluffig aus, dass ich darauf schließen konnte, dass er wahrscheinlich davor noch duschen gewesen war, genauso wie ich.

Sein Arm auf meiner Schulter war ein angenehmes Gewicht und er malte immer noch Meisterwerke auf meine Haut, die bei jeder von seinen Berührungen leicht kribbelte.

Ich warf einen Blick auf die Uhr und stellte fest, dass ich nur noch siebzehn Minuten hatte, bis die Stunde schon wieder um war. Mir juckte es in den Fingerspitzen das ganze um noch eine Stunde zu verlängern, so wohl fühlte ich mich gerade, aber dazu hatte ich das Geld nicht und trotz allem musste ich mir noch etwas zu Essen kaufen können.

Und so beschloss ich mutig zu sein und ich brauchte zwar ein paar Sekunden, dann aber rutschte ich so nahe an Jungkook heran, dass sich unsere Körper nun wirklich berührten und kuschelte mich leicht an seine Seite.

Um seine Reaktion nicht zu sehen schaute ich einfach weg und versuchte das ganze zu genießen.

Ich kuschelte gerade mit einem der heißesten Typen der Uni und es war gar nicht so schlimm, wie ich gedacht hatte. Es fühlte sich irgendwie schön an seinen Körper so nahe an meinem zu spüren. Man merkte definitiv, dass sich unter den weiten Oberteilen viele Muskeln versteckten und meine Wangen wurden schon wieder so rot, wenn ich mir das vorstellte.

Jungkook legte seine Arme nach kurzem Zögern nun doch ganz um mich und ab dem Zeitpunkt konnte ich mein Grinsen nicht mehr zurückhalten, so sehr ich es auch versuchte.

Der volle Körperkontakt gerade war zwar etwas viel und überforderte mich innerlich auch ein bisschen, doch es fühlte sich auch sehr schön an.

Ich wusste, dass es irgendwo echt blöd war so viel hineinzuinterpretieren, gerade weil er mit anderen Kunden bestimmt eh viel mehr kuschelte, doch mir bedeutete es etwas, dass er immer noch nicht aufgehört hatte meine Hand zu halten und seine Finger über meine Haut fahren zu lassen.

Ich ließ meinen Körper entspannen und als dann auch noch eines meiner Lieblingslieder im Radio lief, war ich einfach nur glücklich gerade eben.

Ich wurde sogar ein bisschen traurig, als ich sah, dass die Stunde in zwei Minuten vorbei sein würde und wollte mich schon von Jungkook lösen, doch dieser hielt seine Arme um meinen Körper geschlungen.

"Wir haben noch zwei Minuten, du sollst für den Preis doch auch die ganze Zeit bekommen."

Mein Herz ging auf bei seinen Worten und so kitschig es auch klingen mochte, konnte ich ihm nur mit einem leisen Kichern antworten und ließ mich wieder zurück an die muskulöse Brust ziehen.

Seine Stimme war so sanft. Und ich war innerlich gerade ganz schön aufgedreht. Das alles war einfach ein bisschen viel für mich.

Zwei Minuten über der Stunde lösten wir uns dann schlussendlich von einander und diesmal umarmten wir uns auch beim Abschied. Mir entging das Lächeln auf seinen Lippen nicht, aber mir ging es noch schlimmer.

Seit er seine Arme um meinen Körpe gelegt hatte, konnte ich nicht aufhören zu grinsen, wie so ein Verrückter.

Aber damit konnte ich leben, dass fühlte sich schön an.

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Das war das 15. Kapitel !

Vielen Dank fürs Lesen und für die Votes und Kommentare ! <3

Ich hoffe ihr habt einen schönen Tag, Abend, Nacht, Morgen, wann auch immer ihr das hier lest !




Cuddler // TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt