Wir alle kommen irgendwann mal an den Punkt an dem wir aufhören an das gute zu glauben. Unsere Sicht wird getrübt, weil wir nur noch das schlechte sehen, es legt sich wie ein Schleier über unsere Augen und welche sonst so schön glänzten, sind dann nur noch grau und leer. Die schlechten Dinge ziehen uns runter, wir verfluchen alle weil wir uns fragen warum ausgerechnet wir so leiden müssen. Es scheint aussichtslos und sinnlos und doch gibt es eine kleine Stimme in unserem inneren die uns retten könnte, doch bei manchen Menschen ist diese Stimme defekt. Sie ist zwar da, aber nie laut genug um es zu verhindern.
-by L.A.______________________________________
Stimmen drangen zu mir durch und ich hatte schreckliche Kopfschmerzen, sodass ich aufstöhnen musste. Als ich meine Hand zu meinem Kopf bewegen wollte durchfuhr mich ein Schmerz, es war als würden sich tausende kleine Spitze Pfeile in meinen Körper bohren und ihn von innen zerfleischen. Was war gestern nur passiert? Ich konnte mich an nichts erinnern, nur noch wie ich in die Küche gegangen war. Die Küche! Scheisse! Das könnte doch nichts sein, in meinem Kopf tauchten die Bilder auf wie ich mich auf das Essen stürzte und alles verschlang. Es war wie eine Reihe Bilder die sich in meinen Kopf eingerannt hatten und dort auch nicht mehr verschwinden wollten. Tränen traten in meine Augen und ich musste mich zusammen reißen nicht gleich laut los zu schluchzen. Meine Hände zitterten und als ich aufsprang ignorierte ich all die Schmerzen. Mir einer geschickten Handbewegung holte ich die Waage unter meinem Bett hervor und stellte mich auf sie. Diese Bewegung hatte ich schon oft gemacht und so war sie routiniert.Ich zitterte wie Espenlaub und obwohl ich das Ergebnis schon wusste, brauchte ich völlige Gewissheit. Es kam mir vor wie eine unendlich lange Zeit in der nichts geschah, jetzt konnte ich mir noch überlegen ob ich nicht einfach die Füße von der Waage nahm. Doch ich blieb stehen und wartete.
46.5 kg. Nun war es wieder geschehen, meine Welt zerbrach in weitere 1000 Teile. Ich hatte alles verloren, nicht einen Teil war geblieben ich ich war nutzlos.
Ich brach schreiend zusammen. Mein Dad und Lori kamen die Treppe hoch gerannt und sahen mich sofort zusammen gekauert auf dem Boden liegen. Lori schlug sich die Hände vor den Mund und war in einer Schockstarre, doch mein Dad stürzte sofort auf mich zu und versuchte mich in den Arm zu nehmen. Ich wehrte mich mit Händen und Füßen und kratzte ihn, als er versuchte mich anzufassen. Niemand konnte mir helfen, nicht mal der beste Psychologe. Mich hatte alles gute verlassen, mir war es egal was jetzt mit mir geschehen würde, sie sollten mich einfach nur alleine lassen, mich in meinem Selbsthass ertrinken lassen. "Was ist denn los mit dir? Du hast es versprochen, dass du es nie wieder tuen wirst, wie konntest du mein Vertrauen nur so missbrauchen?!", ihre Stimme zitterte, aber ich machte mir überhaupt keine Vorwürfe. Mir war es egal das es ihr gerade schlecht geht, mir war alles einfach so verdammt egal. Mein Vater kam gerade zurück, er hatte ein Telephone in der Hand und ich sah die Tränen in seinen Augen. "Es ist mir egal Lori. Wie du dich gerade fühlst. Du warst mir schon immer egal, ich hab mich nie wirklich für dich interessiert und ich bin froh wenn du endlich durch diese Tür verschwindest und dich aus meinem Leben raus hälst. Meinst du ich hätte wirklich damit aufgehört, sei mal ehrlich du bist viel zu naiv für diese Welt.", ich wusste das sie ihr gleich vor mir in Tränen ausbrechen würde, also setzte ich noch ein letztes mal eins drauf, damit sie endlich aus meinem Zimmer verschwindet. "Du bist nichts für mich, ich habe die Freundschaft mit dir gehasst, aber noch mehr hasse ich dich!", das gab ihr anscheinend wirklich den Rest, denn sie stürzte tränenüberströmt aus meinem Zimmer und ich wusste das ich sie nie wieder sehen würde. Mein Vater sah ihr geschockt hinter her und als er sich dann zu mir drehte sah ich die Trauer in seinen Augen. "Was ist nur mit meinem kleinen Mädchen passiert. Das bist doch nicht du, du warst doch sonst nicht so Hennah! Ist es wegen deiner Mutter weil sie uns verlassen hat?", auch er weinte aber ich hatte meine Gefühle komplet abgeschalten, keine einzige Regung geschah in meinem Gesicht und ich sah wie er sich langsam umdrehte und aus meinem Zimmer verschwand. Die Zeit ging so langsam vorbei und das ticken der Uhr tat so weh in meinen Ohren, ich musste mir die Ohren zu halten umnicht völlig verrückt zu werden. Unten hörte ich die Tür zu schlagen und dann die Stimme meines Vater's, er unterhielt sich mit zwei anderen Leuten und dann kamen die Schritte meine Treppe hoch. Vor meinem Zimmer hielten sie an und dann öffnete sich meine Tür und zwei Männer betraten mein Zimmer. Einer der beiden kam auf mich zu und ich sah wie die Hand nach mir ausstrecken wollte, doch ich schlug sofort nach ihm aus. Erschrocken zuckte er zurück und sah den anderen an, ich beobachtete wie sie sich mit Blicken etwas sagten doch was verstand ich nicht. "Geht es dir gut Kleine? Du siehst ziemlich müde aus. Hattest wohl in der letzten Zeit keinen Schlaf, aber ich kenne da ein paar Leute die dir bestimmt helfen können.", ich sah ihn mit großen Augen an und ich wusste nicht ob ich ihm vertrauen konnte. Doch mir wurde diese Entscheidung abgenommen, denn plötzlich wurde ich von hinten gepackt und bekam eine Spritze in den Arm. Sofort wurde ich ruhiger und hatte keine Kontrolle mehr über meinen Körper, ich wollte schreien und um mich treten, aber mein Körper hörte nicht auf mich. Die beiden Männer trugen mich in ein Auto und ich sah nur noch wie mein Vater mit Tränen in den Augen zu mir sah. 'Es tut mir Leid', er sprach es nicht aus, aber ich konnte es an seinen Lippen erkennen, ihm tat es wirklich Leid aber er hatte mich einfach weggeben. Ein letztes mal blickte ich in die Augen meines Vater's bevor sich die Türen schlossen und mit ihnen meine Augen. Dieser Schlaf war nicht geprägt von Angst und Schmerz, es war das erste mal seit Monaten das ich richtig schlafen konnte, ohne das ich in der Nacht von Albträumen geweckt wurde.
Ich dachte an Lori, was sie wohl gerade tat und ob sie mich überhaupt vermisste. Ich könnte verstehen wenn sie es nicht tuen würde und ich dachte an meinen Vater, er war vielleicht nicht immer da aber er war trotzdem der beste Vater der Welt. Ich habe die Menschen die ich liebte so oft verletzt und jetzt waren sie gegangen, aber ich konnte sie verstehen. Sie haben solange um mich gekämpft und ich habe sie jedes Mal von mir gestoßen. Vielleicht sind sie besser ohne mich dran, ohne mich haben sie eine Chnace auf ein besseres Leben, denn ich bereite immer nur Probleme. Wenn sie mich nicht mehr bei sich haben, dann können sie sich erholen und sie können ein ganz normales Leben führen, ohne so eine belastung wie mich. Manchmal muss man das Wohl anderer über sein eigenes Stellen. Die Gedanken in meinem Kopf nahen ein jähes Ende, als das Auto anhielt und ich wieder irgendwo hin getragen wurde, doch dieses mal wehrte ich mich nicht. Meine Kraft war ausgeschöpft und ich hatte nicht mehr die Nerven mich zu wären. Sie gingen durch eine weiße Eingangshalle und dann kam ich in ein Zimmer. Es war geräumig und ich hatte ein großes Bett, einen Schminktisch, ein Kleiderschrank und ein eigenes Bad. Das war zwar nicht mein Zuhause, aber ich könnte es mir hier gemütlich machen und ein paar Bilder aufhängen. Ich war nicht mal sauer auf meinen Vater das er mich hier her gebracht hatte, so hatte ich wenigstens eine Chance auf ein ganz normales Leben. Zwar bin ich sicher das es mir nie besser gehen wird, aber ohne mich sind alle besser dran.
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Ich wünsche euch allen frohe und besinnliche Weihnachten. Ich hoffe ihr bekommt schöne Geschenke und seit darüber glücklich❤️
Das mit dem Voten ist ja schon recht gut geworden, aber ihr müsst mehr kommentieren. Danke an die, die bis jetzt so gut mit dabei waren und wenn ihr wollt widme ich euch das nächste Kapitel, ihr müsst es mir nur in die Kommentare schreiben.
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The Way of Life (Anorexia Nervosa)✔️
Teen FictionEs geht nicht um das Happy End. Es geht um die Geschichte und alles was in ihr geschieht. Worte sind die grausamste Art, einen Menschen zu verletzen. Mit Worten verletzt du jemanden nicht öffentlich, du verletzt ihn tief im inneren. Doch mit d...