Lucien Bonaparte. Unter all den Themen hatten wir diese Person zugewiesen bekommen, nachdem wir uns nicht hatten einigen können. Ich für meinen Teil hatte mich auf die Auswahl konzentriert, während es das Anliegen von Lennox gewesen war, mich auf den vergangenen Samstag anzusprechen. Jedes Mal hatte ich ihm das Wort abgeschnitten und wiegte mich nun erst mal in Sicherheit.
„Alaia, wollen wir uns einen Raum teilen? Wir stören uns ja nicht gegenseitig." Meine Finger umfassten den zierlichen Arm meiner Freundin und ich zog sie sanft aber bestimmt zu mir. Mein Blick suchte ihren und bittend fing mein Herz an, schneller zu schlagen.
„Wir wollen erst etwas mit Mister Dunkan besprechen, was etwas dauern kann. Wir haben uns nämlich schon etwas für die Art der Präsentation ausgedacht, sind uns aber nicht sicher, ob wir sie so umsetzen können." Unschuldig erschien das Lächeln, das sich auf ihre Lippen legte, aber nur dafür sorgte, das Wut und Enttäuschung sich in meinem Inneren sammelten. „Könnt ihr das nicht machen, nachdem ihr ein paar Fakten gesammelt habt?", drängte ich weiter.
Mir war bewusst, dass ich mein Problem und meine Angst, mit Lennox alleine zu sein und meine Prinzipien dadurch wieder aus den Augen zu verlieren, nur weiter aufschob. Alaia darum zu bitten, sich mit mir und ihm einen Raum zu teilen, löste das Problem ganz und gar nicht. Diese Tatsache erleichterte mir den Gang ohne meine Freundin jedoch keinesfalls.
„Ich werde dich nicht beißen, wenn du mit mir alleine bist." Lennox raue Stimme sorgte dafür, dass sich meine Hand verkrampfte und auch Alaia von der wahren Dringlichkeit in meinen Worten Wind bekam. Das Blau in ihren Augen kam zur Ruhe, erinnerte nicht mehr an einen Sturm, den sie zurückhielt sondern an einen freundlichen, sommerlichen Tag.
„Nein, das nicht. Aber vielleicht brichst du mir die Nase, wenn ich etwas tue, was dir nicht gefällt", gab ich bissig zurück. Es war übertrieben ihm vorzuhalten, dass er mich schlagen könnte, dass er all seine Probleme nur auf diese Weise löste. Aber es war eine Art Schutzmechanismus, der mir sehr viel wichtiger war als das, was er über mich aufgrund meiner Worte denken konnte.
„Okay, wie alt bist du? Zwölf?" Die Bitterkeit in seiner Stimme war nicht zu überhören aber ich konzentrierte mich nicht auf diese. Vielmehr richtete ich für einen Moment meine Aufmerksamkeit auf den Unterton, den er verwendete, während er mit mir sprach. War es Verzweiflung, die ich hören konnte? Enttäuschung?
„Einer von uns ist es." Ich richtete den Blick auf meine Hand, die noch immer den Arm meiner Freundin umfasste und lockerte unter verhaltenem Hüsteln den Griff. „Entschuldigung", nuschelte ich Alaia undeutlich zu. Ich gab mir Mühe, nicht allzu laut zu sprechen, dennoch ließ ich sie mit einem schuldigen Blick wissen, dass es mir ernst war. Es missfiel mir als alles andere an der Situation, dass sie mich nicht begleiten konnte. Aber sie war nicht in meiner Gruppe, nicht meine Partnerin und ich konnte nicht von ihr verlangen, dass sie ihre Pläne und ihre Note für mich aufs Spiel setzte.
„Entschuldigung angenommen. Wenn du jetzt fertig bist, können wir uns auf den Weg machen? Ich hätte gerne noch einen Raum und keinen Stück Flur, auf dem wir uns niederlassen müssen." Selbstgefällig nahm Lennox die Entschuldigung an, die am allerwenigsten an ihn adressiert gewesen war. Aus dem Augenwinkel beobachtete ich, wie er seine Sachen zusammensuchte, seinen Rucksack schulterte und sich auf die Tür zubewegte.
„Schreib mir, wo ihr seid. Dann kommen wir zu euch, sobald wir fertig sind", flüsterte Alaia mir zu. In ihren Augen lag ehrliches Bedauern und Aufrichtigkeit, die ich ihr nicht entgegengebracht hatte. Das letzte, was ich ihr von mir und Lennox erzählt hatte, war unser Treffen im Diner.
Ich hatte kein Wort über die merkwürdige Begegnung im Park verloren, keines über seinen Sätze, die mich in gewisser Weise verletzt hatten und keines meiner inneren Überzeugung, mich noch mehr an meine Versprechen an mich selbst zu klammern. Ich hatte ihr so viel vorenthalten, dass es ein Wunder war, wenn sie mich aufgrund meiner Verhaltensweisen nicht für verrückt erklärte.
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Paralyzed | ✓
Fiksi Remaja𝑺𝒆𝒊𝒕 𝑾𝒐𝒄𝒉𝒆𝒏 𝒃𝒆𝒇𝒊𝒏𝒅𝒆𝒕 𝒔𝒊𝒆 𝒔𝒊𝒄𝒉 𝒊𝒎 𝒇𝒓𝒆𝒊𝒆𝒏 𝑭𝒂𝒍𝒍 - 𝒆𝒓 𝒉𝒂𝒕 𝒆𝒔 𝒔𝒊𝒄𝒉 𝒛𝒖𝒓 𝑨𝒖𝒇𝒈𝒂𝒃𝒆 𝒈𝒆𝒎𝒂𝒄𝒉𝒕, 𝒔𝒊𝒆 𝒂𝒖𝒇𝒛𝒖𝒇𝒂𝒏𝒈𝒆𝒏. Cartia hatte in ihrem Leben alles, was sie sich wünschen konnte, bis d...