Kelly //22:30 Uhr//

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Endlich war sie fertig mit ihrer Schicht im "Pizzarando". Sie hatte nichts gegen den Job, aber verdienen tat sie nicht besonders viel. Die letzten Sonnenstrahlen schienen durch die leicht milchigen Glasscheiben bis sie endgültig verschwanden. Als sie die letzten Tische geputzt hatte, holte Kelly ihre Tasche und verließ den Laden. Ihre Augen tränten vor Müdigkeit und ihre Arme hingen schlaff nach unten als sie durch die Tür ging und die erfrischende Abendluft einatmete. Die sonst so volle Einkaufsstraße war wie leer gefegt, lediglich ein paar letzte Gestalten huschten über den Nassen Asphalt bevor die komplette Dunkelheit herein brach. Kelly blickte zu der anderen Seite der Straße, wo ein schwarzer Wagen um die Ecke bog und verdächtig langsam an ihr vorbei fuhr. Die Straßenlaternen flackerten leicht und ließen eine mysteriöse Atmosphäre erschaffen. Langsam lief Kelly nun zum Parkhaus. Sie hasste das Parkhaus. Es war immer dunkel und es wäre ein leichtes sie zu überfallen, da höchstens noch fünf Autos in dem alten Parkhaus standen. Sie meinte ein paar Schritte zu hören, bevor sie in ihr Auto huschte und die Türen reflexartig abschloss. Einige Minuten saß sie einfach nur da und atmete schwer. Ihre Hand griff nach einer alten Wasserflasche die bereits einige Wochen in ihrem Auto stand und darauf wartete weggeschüttet zu werden. Achselzuckend nahm sie einen Schluck. Ihre andere Hand griff nach der Tasche auf dem Rücksitz und suchte nach dem Schlüssel. Ein kalter Hauch huschte über ihren Nacken. Erschrocken fuhr sie herum, als sie eine Hand am Arm packte und eine andere ihren Mund zu hielt. "Sei leise!", sprach die Person vom Rücksitz. Eindeutig ein Mann, doch die Stimme kam ihr nicht bekannt vor. Kelly versuchte sich aus dem Griff zu befreien, doch vergeblich. Ihr Blick schweifte aus dem Fenster und blickte auf drei schwarz gekleidete Personen die anscheinend etwas suchten oder jemanden? Was passierte hier? Erst als die zwei Personen aus ihrem Sichtfeld verschwunden waren und das Parkhaus verlassen hatten, lockerte sich der Griff des Mannes. Kelly biss in die Hand, welche daraufhin sofort los lies. Sie drehte sich um und blickte in die dunkelbraunen Augen,welche ihr unheimlich vertraut erschienen. Die schwarzen Haare des merkwürdigen Typen hingen schlaff in sein Gesicht. Er lächelte sie an und reichte ihr die Hand. "Mein Name ist Oliver und du bist?", gab er von sich. Kelly starrte ihn erschrocken an. Er lachte leise: "Keine Angst, ich entführe dich schon nicht." "Keine Angst? Na du bist gut! Wie bist du in mein Auto gekommen und was zur Hölle sollte das?!", schrie Kelly ihn an. Sein Blick wurde etwas ernster und das lächeln aus seinem Gesicht verschwand. "Dein Auto war nicht abgeschlossen, außerdem war es nur um mich schnell zu verstecken.", gab er etwas entsetzt von sich. Er lies seine Hand sinken und öffnete die Auto Tür. "Wer waren diese Typen?",fragte Kelly, die sich etwas beruhigt hatte. "Keine Menschen mit denen man sich anlegen sollte." Er lächelte, stieg aus und winkte Kelly noch zum Abschied zu. Kelly, die endlich ihre Autoschlüssel gefunden hatte, startete den Motor und fuhr zum Parkhaus Ausgang. Die Stille im Auto bedrückte sie. Als schon einige Straßen von dem abgelegenen Parkhaus entfernt war, schielt sie das Radio an, doch was sie hörte schockierte sie.

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