Kapitel 40 / Zurück

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Hysterisch und außer Atem stolperte Dilek mit ihren Stützen ins Bad. Unbewusst ließ sie diese fallen und stützte sich rechtzeitig am Waschbecken ab. Ihr Atem lag zu schnell in ihrer Brust. Ihr Herz raste und man merkte was sie hatte. Dilek hatte eine Panikattacke. Erzeugt durch tiefsten Schmerz. Denn sie hatte die Liebe ihres Lebens wieder gesehen und das leider mit einer anderen Frau. Winselnd und ausser Atem hielt sie eine Hand auf ihr Hals, die andere auf ihre Brust. Sie verlor ihre eigene Kontrolle. „Argh." sie klatschte ihre zittrigen Hände auf den Waschbecken Rand und wusch sie danach mit eiskalten Wasser ihre Hände. Verzweifelt spritzte sie sich Wasser ins Gesicht und auf ihr Nacken. Um ihr herum wackelte alles. Sie sah vieles verschwommen und gar mehrmals. Ihre Sicht benebelte sich immer mehr und ihre Atemzüge wurden immer hastiger und brüchiger. „Dilek! Dilek hey!" Leyla rannte auf sie zu und drehte sie an den Schultern zu sich. „Komm zu dir!" forderte sie besorgt. „Er. Er. Er ist mit einer anderen. Einer anderen Frau." krächzte Dilek unter weniger Luft. „Du musst atmen." „Er ist mit einer anderen Frau!" schrie sie in Qual und verlor sich in ihren Tränen. „Einer anderen Frau!" sie stieß sich von Leyla ab und knallte gegen die Tür, wodurch die Klinge ihre Narbe traf und sie in lauten Schmerzen auf die Knie fiel. „Dilek!" erschrocken folgte ihr Leyla zu Boden. „Aua!" winselte Dilek und versuchte ihre Hand auf ihre Narbe zu halten. Sie beugte ihren Kopf nieder. Ihre Haare fielen vor und einige Strähnen klebten sich auf ihre nasse Haut. „Warum tut es so weh?!" unzählige Tränen fielen ihr nieder. „Es tut so weh! So weh!" winselte Dilek und Leyla umarmte sie fest. „Es tut so weh." winselte sie in Leyla's Armen. „Mein Herz tut so weh." weitere Tränen folgten und sie befürchtete darunter zu ersticken.

„Dilek?" Leyla nahm die Gehstützen, während Dilek in der Ecke des Bades saß und mit knallroten Augen in die leere sah. „Dilek. Ich weiß du willst jetzt Ruhe, aber wir können hier nicht lange bleiben." sie hatte recht, denn im nächsten Moment wollte eine andere Kundin das Bad betreten. „Komm schon." Leyla reichte ihr die Hand und Dilek nahm es zögernd an. Sie stellte ihre Freundin auf die Beine und bemerkte wie schwach sie war. „Wir gehen jetzt sofort nach Hause." versicherte Leyla und Dilek nickte schwach. Leyla öffnete die Tür und nervös sah Dilek zu ihr hoch. „Ich will keine Antworten mehr... Ich will hier nur noch weg... und ihn nicht mehr sehen." bat Dilek unter aufkommenden Tränen. „Das kriegen wir hin." nickte Leyla und lief mit Dilek los. „Hast du noch Kraft?" „Ja." log Dilek und sie beide liefen los. Dilek wagte es nicht sich umzuschauen, doch Leyla sah vorsichtig in jede Ecke. An der Drehtür angelangt, sah sie sich ein letztes Mal um. „Wir haben es geschafft." erleichtert atmete danach Dilek aus und sie liefen im Parkhaus auf ihr Auto zu. „Lass uns bitte nach Hause." bat Dilek. „Sofort." beide sahen ein letztes Mal nach hinten und genau in dem Moment knallte Dilek gegen etwas hartes. Sie verlor das Gleichgewicht und wäre nach hinten geknallt, hätten die starken Arme sie nicht rechtzeitig aufgefangen. Ein Schmerz durchzog ihr Körper, denn der der sie hielt, hielt sie genau an der Narbe fest. „Argh." stöhnte und krümmte sie sich unter den Schmerzen. „Pass doch auf, wohin du gehst." trotz den Schmerzen sah sie auf und erschauderte noch mehr. Leyla nahm sofort die Gehstützen und zog danach Dilek zu sich, von Caner's Armen. „Was? Kein Hallo?" fragte er und Dilek krümmte sie in Leyla's Armen vor schmerzen. „Verzieh dich." zischte Leyla und sah besorgt zu Dilek runter. „Was ist mit ihr los?" fragte Caner und runzelte die Stirn. Er wollte keine Gefühle zeigen, jedoch war es nicht möglich wenn Dilek in solchen Schmerzen sich befand. „Ich. Muss mich... hinsetzen." „Komm." Leyla wollte mit ihr los und rechnete nicht mit den schlimmsten. Auf einmal schrie Dilek in schmerzen und fiel zu Knien, ihre Beine machten schwach. „Dilek." stöhnte Leyla unter der Last. „Hey!" Caner konnte seine eiskalte Miene keine Sekunde standhaft halten und kniete sich ihr nieder. „Was ist los?" fragte er besorgt. „Du hast. Du hast meine Narbe. Angefasst." krümmte sich Dilek in Schmerzen. „Komm. Richte dich auf." Und erst da bemerkte Dilek etwas zu Wichtiges. „Ich kann meine Beine. Nicht. Nicht bewegen." winselte Dilek und verlor wieder Tränen. „Ich kann meine Beine nicht bewegen!" weinte sie und schämte sich mehr als zuvor. Langsam geriet sie unter den Tränen in Panik. Sie lag vor den Füßen des Mannes den sie liebte und konnte sich nicht mal richten. Wie wäre es denn für dich? Könntest du ohne Tränen oder Scham bleiben? Verwirrt sah Caner von Dilek zu Leyla, die verzweifelt von Dilek zum Auto sah. „Nur ein Stück." flehte Leyla. „Ich helfe dir-..." „Fass mich nicht an!" schrie Dilek auf einmal und krümmte sich danach wieder vor schmerzen. Der Arzt hatte sie gewarnt sich psychisch nicht zu belasten und dies war in den letzten Tag nicht so leicht. Derzeit war es eh am schwierigsten, weshalb sie einen Rückfall erlitt und ihre Beine nicht nutzen konnte. „Ich. Kriege es alleine. Hin." „Haltz Maul." ohne weiteres nahm Caner sie in den Armen hoch und sie stöhnte vor schmerzen wieder auf. „Tut mir leid." brachte er unter seinen eignen Schmerzen hervor. Er mochte es ganz und gar nicht sie so zu sehen. „Lass mich. Lass mich runter." krümmte sich Dilek. „Öffne dein scheiss Auto." befiel Caner Leyla, die es ohne weiteres tat. „Du wirst dich gleich verpissen." warnte sie ihn und bekam keinerlei Aufmerksamkeit von ihm. Leyla öffnete hastig die Tür und vorsichtig legte Caner Dilek in den Sessel. Schmerzverzerrt spannte sie ihren Körper an und schloss sich die Augen. „Geht es?" Fragte Caner. „Verschwinde." fauchte Dilek. „Dilek-..." „Verschwinde habe ich gesagt! Verschwinde dahin zurück wo du die ganze Zeit geblieben bist!" schrie sie ihn wütend an und schuldbewusst hielt Caner inne. Er richtete sich auf und Dilek knallte ihm mit Tränen in den Augen die Tür zu, ehe sie im Auto weiterhin mit den Schmerzen kämpfte. „Wenn ich dich noch einmal in ihrer Nähe sehen sollte, werde ich dir weh tun." drohte Leyla ihm mit dem Zeigefinger, doch war es ihm egal. „Ich meine es im Ernst. Du lässt sie verdammt nochmal in Ruhe. Genau so wie du es getan hast als sie im Sterben lag und als sie dich am meisten gebraucht hat. Tue ihr jetzt wenigstens etwas gutes und halte dich von ihr fern." setzte Leyla an und lief danach ums Auto. Wütend startete sie den Motor und wortlos sah Caner zu Dilek. Er bewegte sich kein Stück und jegliche Gefühle in seinem Gesicht waren verschwunden. „Geht es dir besser?" fragte Leyla. „Nein. Nein. Wir. Müssen ins Krankenhaus... ich habe ein rezidiv. Ich erleide gerade ein Rückfall." krümmte sich Dilek vor schmerzen. Wütend spannte Caner sein Körper und im nächsten Moment konnte er nicht beherrschen was er tat. Die Wut suchte einen Ausweg, so boxte er in das Glas des Autos hinter ihm und es zersplitterte in tausenden von Teilen. Seine Brust bebte unter den unregelmäßigen Atemzügen.

Ya allah, weise den Weg Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt