Chapter 22

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Taehyung p.o.v.:

Wir stehen in der Tür. Namjoon und Jungkook stehen in einem anderen Türrahmen, hinter dem eine Treppe nach unten führt; der Eingang zum Keller.

Jungkook ist hier?

Jimin und ich starren JK an, der uns auch anstarrt. Die anderen, abgesehen von Herrn Evoli, sind etwas verwirrt, weil sie Jungkook ja nicht kennen.

Mein bester Freund stellt sich vor mich, weil er mich ja von Jungkook fern halten will. Obwohl es dazu keinen Grund gibt. Trotzdem kann ich über seinen Kopf schauen.

„Das tut mir Leid, Peter. ", mein Namjoon, der sich langsam zu uns dreht und ihn mit dem schuldbewussten Grinsen anschaut, was seine Peinlichkeit überdecken soll.

„Naja, kann man nichts machen. Ich werd es später reparieren. Nun, Leute, das ist-", beginnt der Älteste, wird aber von Jimin unterbrochen.

„Was machst du hier?! Warum verfolgst du uns?!" Warum schreit er Jungkook wieder an?

„Ich verfolge euch doch nicht! Ich wurde von dem Typen hier neben mir", er zeigt auf Namjoon, „entführt! Woher soll ich bitte wissen, dass ihr hier auch seid?!" Wütend schreit er zurück.

Herr Evoli geht dazwischen. „Leute, Leute, beruhigt euch. Dafür gibt es sicher eine Erklärung. Offenbar kennt ihr euch. Wollt ihr uns nicht erzählen woher, während wir zum Wasserfall gehen?"

Beide verschränken ihre Arme vor der Brust und starren sich wütend an.

Der Kunstlehrer, Namjoon und ich seufzen leise, dann meint Ersterer: „Kommt, lasst uns was essen" und so verlassen wir das Haus.

Beim Spaziergang gehen Herr Evoli und Namjoon ganz vorne und unterhalten sich. Hobi und Yoongi sind in der Mitte und unterhalten sich ebenfalls. Das Schlusslicht bilden Jimin, JK und ich. Dabei läuft Jimin in unserer Mitte. Ich würde ja in der Mitte gehen, um etwas Abstand zwischen den beiden zu gewinnen, und ich ging auch ganz am Anfang in der Mitte, aber Jimin hat sich dahin gedrängelt.

Wir drei schweigen uns an.

Ich will nicht, dass die beiden sich hassen. Jungkook hat ja immerhin Jimins Leben gerettet. Jimin hat ein komplett falsches Bild von Jungkook. Das muss ich richtig stellen.

„Jimin...?", frage ich vorsichtig.

„Ja?" Er dreht seinen Kopf zu mir.

„Ich habe eine Frage... Warum hasst du Kookie?" Ich vermeide es, ihn anzusehen, spüre aber trotzdem die entsetzten Blicke von beiden auf mir.

„Kookie?!", fragt Jimin verblüfft.

„Ja, Kookie. Jungkook ist so lang. Und findest du nicht, der Name passt zu ihm?", antworte ich genervt und schaue ihn endlich an. Er schaut wütend zurück. Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass Kookie mich erstaunt und etwas ungläubig anschaut. Hatte er etwa noch nie einen Spitznamen?

Jimin schaut mich nur weiter an. „Yah, Jimin! Hör auf, mich so dumm anzuschauen und beantworte meine Frage!", motze ich ihn an.

„Muss das sein? Er ist doch hier", schmollt er.

„Er hat ein Recht zu erfahren, warum du ihn nicht magst. Genauso wie du ein Recht hast, zu erfahren, warum er dich nicht mag." Ich schaue zu Jungkook, nach dem Motto: du bist als Nächstes dran. „Du willst doch nicht hinter dem Rücken einer anderen Person blöd über sie reden, wenn sie ihr Verhalten doch dir gegenüber verändern könnte."

„Warum hast du auf einmal so eine Einstellung? Lästerst du nicht regelmäßig über Herrn Kim?", fährt mich der Kleine an.

„Das ist was anderes. Du vergleichst Äpfel mit Steinen", erwider ich, als wäre es das einleuchtendste der Welt. Ist es ja auch. Trotzdem kassiere ich nur verständnislose Gesichter. „Was ist?! Also, Jimin. Wir warten."

Er starrt mich wütend an und bringt keinen Ton heraus.

Ich sehe ihn erwartungsvoll an.

Immer noch nichts.

Seufzend sage ich: „Ich helfe dir. Hat er dir je physisch wehgetan?"

Er schüttelt den Kopf.

„Hat er dich je beleidigt?"

Er schüttelt den Kopf.

„Hat er dich schlecht behandelt?"

„Naja... auf'm Schulhof kam er mir blöd...", nuschelt er.

„Gibt es sonst Gründe, ihn zu hassen?"

„Ich mag sein Verhalten nicht..."

Ich gehe ein bisschen schneller und drehe mich um, sodass ich nun rückwärts weitergehe und die beiden besser anschauen kann. „Ach meinst du, dass er dein Leben gerettet hat? Oder dass er das Essen für uns bezahlt hat und nichts zurück will? Oder dass er dich aufgefangen und dann getragen hat? Vielleicht ist er dir unsympathisch oder du magst ihn nicht besonders, aber das ist kein Grund, dich so aufzuführen."

Verlegen schaut er auf den Boden. „Tut mir Leid."

„Sag es nicht zu mir, sondern zu Kookie. Und aufrichtig. Und verständlich", verlange ich.

Er dreht sich zum Dritten und schaut ihm in die Augen. „Jungkook... es tut mir wirklich Leid, wie ich mich verhalten habe und dich zu Unrecht gehasst zu haben."

Dieser schaut immer noch blank drein.

„Jetzt bist du dran, Kookie! Warum hasst du Mochi-Hyung?"

„Naja... er kam mir zu erst blöd. Und ich kann es nicht ausstehen, wenn mich jemand scheiße behandelt. Und ich hatte Angst, dass es mich verraten könnte", antwortet er. Er fügt noch leise hinzu: „Und ich finde es dezent behindert, dass ich keinen Kontakt mit dir haben soll. Ist doch schließlich deine Sache."

„Also?" Genauso wie Jimin schaue ich jetzt auch Jungkook erwartungsvoll an.

„Entschuldige, Jimin."

„Geht doch!" Mit diesen Worten gehe ich lächelnd zwischen beide, lege meine Arme um ihre Schultern und verwuschele ihre Haare.

Beide verscheuchen meine Hände aus ihren Haaren, lassen aber meine Arme um sich.

Wir sind beim Wasserfall angekommen. Es ist ein wirklich magischer Anblick, den ich nie wieder vergessen werde. Das Wasser sieht aus, als wäre es aus Kristall, das Grüne ist wunderschön und weit und breit keine Insekten. Ich bin im Paradies!Gerade fühle ich einfach nur Glück und Frieden. Heute ist ein besonderer Tag!

Enigma: the tale of bangtanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt