Das überstürzte Verlassen der Wohnung hat Mark davon überzeugt, dass Danny ganz sicher gemerkt hat, wie gerne er ihn mag.
Inzwischen ist er ganz sicher, dass das hier mehr als Freundschaft ist.
Ich meine er hat es schon früher gemerkt.
Aber vielleicht hat er es einfach als wirklich gut Freunde abgetan.
Was dumm war.
Und jetzt ist Danny abgehauen, obwohl Mark sich wirklich die Mühe gegeben hat zu kochen und wollte einfach nur sehen, wie er ihm gegenüber agiert.
Danny hatte halt auch nur Freundinnen seit er ihn kennt. Und es waren nicht wenige.
Mark selbst war ja wirklich nur mit Ann zusammen gewesen und er hat sich immer mal wieder erwischt, dass er vielleicht...doch nicht auf Frauen steht, aber er war ja an und für sich gerne mit Ann zusammen und irgendwie- vielleicht war es einfach Gewohnheit.
Er weiß, dass seine Eltern nichts dagegen haben, würde er es ihnen erzählen.
Es ist wahrscheinlich schlimmer, dass er sein Studium geschmissen hat.
Naja, erstmal erzählt er niemandem irgendwas.
Er hat tatsächlich überlegt Sophie anzurufen, aber das wäre ja beinahe schon zu random.
Und mit Reid, mit Reid kann man sowieso über solche Sachen nicht reden.
Also hat er niemand, was irgendwie traurig ist.
Wie konnte er in fünf Jahren, in denen er hier wohnt, einen Freund gefunden zu haben?
Bevor er Danny gekannt hat, hat er mit Leuten aus der Uni abgehangen.
Und jetzt gerade, mit niemandem.
Was wohl das Schlimmste ist.
Er hat kein Problem damit allein zu sein. Er hat ein Problem damit einsam zu sein.
Und jetzt gerade im Moment ist er ziemlich einsam.
Er vermisst sein zu Hause.
In der Bar zu arbeiten kann er auch nicht für immer machen, es ist unfassbar anstrengend nachts zu arbeiten, mittags zu schlafen und währenddessen noch zu versuchen, irgendwie etwas anderes zu machen.
Vielleicht muss er sich irgendwann darüber Gedanken machen, ob das hier Sinn macht. Und wenn jetzt noch Danny nicht mal mehr sein Freund sein will, dann hat er tatsächlich keinen Grund mehr hier zu bleiben.
Dann geht er vielleicht wirklich nach Hause. Irgendwann muss man sich vielleicht eingestehen, dass man es doch nicht zu was gebracht hat. Auch wenn man nach New York geht.
Oder vor allem wenn man nach New York geht. Weil jeder, der nach New York geht, will es zu etwas bringen.
Er seufzt und sieht auf die Uhr, es ist gleich fünf. Um acht muss er auf die Arbeit.
Vielleicht sollte er was essen.
Er sollte ganz sicher was essen.
Ein Handy klingelt, es ist nicht sein Handy.
Es ist Dannys Handy.
Es ist keine Nummer, die er eingespeichert hat.
Und bevor er darüber nachdenkt, nimmt er den Anruf an.
Dann ist okay, Danny hatte ihm mal die Erlaubnis gegeben- naja, früher.
„Hallo?", murmelt Mark in den Hörer.
„Spreche ich mit Daniel?"
Mark seufzt und antwortet: „Ja."
Und dann redet er mit dem Inhaber des Clubs.
Er hat den Job.
Danny hat, was er will.
Er spielt weiterhin die Rolle, sagt, er würde demnächst zum Unterzeichnen vorbeikommen.
Und legt dann auf.
Er weiß, er ist eifersüchtig. Aber er kann nicht damit aufhören.
DU LIEST GERADE
You Fancy A Drink?
Teen FictionJeden Abend erzählt der Barkeeper Mark seinem Freund Danny von seinen Erlebnissen in der Bar. Während persönliche Dinge erörtert und diskutiert werden, wird beiden klar, dass manche Geschichten auch viele Weisheiten für das eigene Leben hergeben. Bi...