Nach einer Woche Tournee, geht es für mich wieder nach Hause. Die Kellys sind natürlich noch lange nicht fertig. Für sie gillt immernoch das Motto: ,,on the road". Es war interessant mal in Paddys Welt einzutauchen. Ob er jetzt wohl aucj eine Woche mit mir in die Schule kommt? Spaß bei Seite. Um die Woche mit Paddy unterwegs sein zu können, musste ich mich freistellen lassen. Zum Glück half mir meine Mutter dabei, indem sie mein Alibi, einer Margen-Darm-Entzündung, aufrecht erhielt. Mein Vater war gar nicht begeistert, von meinem Plan. Meine Mutter zu Beginn ebenfalls nicht, doch sie bekam Mitleid und erlaubte es mir am Ende des Tages doch. Mir war es wichtig über Paddys Geburtstag hinweg bei ihm zu sein.
Ewig habe ich mich gefragt, was ich ihm wohl schenken könnte. Ich meine, er hat alles. Was kann ich ihm da schon geben? Außer meine Liebe und Anwesenheit? So hat mein Wunsch auch gleichzeitig sein Geburtstagsgeschenk abgedeckt. Schon bevor die Kellys mich abholten waren sie bereits seit Wochen auf Tour, weshalb ich mir dachte, ihn mit Sex zum Geburtstag beglücken zu können. Natürlich ganz ohne eigene "Vorteile" daraus zu ziehen. Tja, aber daraus wurde nichts. Leider. Also für ihn. Also es tut mir leid für Paddy. Weil ich ihm ja letztendlich doch nichts geschenkt habe. Ja, deswegen ist es schade. Ich bräuchte es nicht. Habe mich auch gar nicht darauf gefreut. Nein. Quatsch. Ich kann warten. Wer braucht schon jede Woche Geschlechtsverkehr? Oh gott ja, das ist natürlich Ironie! Ich kann es kaum abwarten wenn er endlich wieder bei mir übernachtet. Oder ich bei ihm. Hauptsache wir haben ein paar Stunden für uns allein; und ungestört. So wie jetzt. Nur das ich sie in diesem Moment gewiss anders nutzen möchte. Paddy zugesagt, mit mir spazieren zugehen. Doch bis zum Schluss habe ich daran gezweifelt, dass das wirklich was wird. So alltägliche Dinge sind mit einem Kelly nur schwer zu "erledigen". Und noch komplizierter wenn man darauf bedacht ist, nicht gesehen zu werden. Aber es scheint so, als ob Paddy mir meinen Wunsch tatsächlich erfüllen möchte. Nach vier Monaten wird es doch auch mal Zeit ein gemeinsamen Spaziergang zu machen. Außerhalb seines Gartens. Auch wenn dieser ziemlich groß und wunderschön ist.
Paddy ist von Düsseldorf aus, mit mir nach Hause gefahren. Allerdings muss er in ein paar Stunden wieder zurück zu seinen Geschwistern. Das Business schläft ebend nicht.
,,Wollen wir?" frage ich vorsichtig nach und drehe mich zu Paddy, der mir netterweise meinen Koffer auspackt. Er lässt mein T-shirt auf das Bett fallen und schaut skeptisch zu mir herüber, so dass mir ganz kurz das Herz stehen bleibt. Doch als sich die Falten auf seiner Stirn wieder legen und er auf mich zukommt, bin ich komplett von seinen Bewegungen gefesselt und beobachte jeden seiner Schritte.
Voller Leichtigkeit hebt er seine Arme und schlingt diese um meine Hüfte. Seine Lippen legen sich vorsichtig auf meine, ohne sie groß zu bewegen. ,,Yes" flüstert er und gibt mir einen letzten Schmatzer auf die Wange. Ein tiefes Verlangen macht sich in mir breit, ihn gleich wieder an mich ran zu ziehen und doch lieber im Zimmer, auf meinem Bett, zu bleiben. Wer braucht schon frische Luft?
Paddy schnappt sich eine Kappe, weshalb sich ein wenig Enttäuschung in mir breit macht. Ganz normal geht es wohl nicht. Doch gleich im nächsten Moment ist mir bewusst, dass es so besser ist. Und okay! Besser als gar nicht. ,,Brauchst du vielleicht noch einen pinken Pullover von mir?" frage ich scherzend und greife nach meinen Schuhen. ,,Zum anziehen nicht." antwortet er. Ich stelle mich wieder aufrecht hin und schmunzel ihm verschmitzt entgegen. Ein lockerer, grauer Hoddi umhüllt seinen unglaublich heißen Körper und unter der blauen Kappe befindet sich sein umwerfend schönes Haar. ,,Wir sollten los" sage ich und schlucke schwer.
~~~~~~~
Mit gesenktem Kopf, läuft Paddy langsam neben mir her. Und auch ich bin nicht so entspannt, wie ich gedacht hätte. Ich kann es nicht lasse mich immer wieder umzusehen. Doch ich muss das ablege; nicht so viel nachdenken. Ein Glück, dass die Halde an kalten Wintertagen kaum besucht ist.
Verstolen blicke ich auf seine Hand. Zugegeben, ab und an auch auf seinen Schritt. Ein Lächeln ziert meine Lippen bevor ich überhaupt seine Hand greife, doch als ich vorsichtig nach seinen Fingern taste und er sie miteinander verharkt, kann ich nicht anders, als über beide Ohren hin zu strahlen. ,,Thats cute" sagt er leise. ,,Was?" frage ich verwirrt. ,,Das dich so kleine Dinge glücklich machen" antwortet er. ,,Du, machst mich glücklich" korrigiere ich. ,,Until now, no girl smiles like that when I took her hand" erwähnt er. ,,Okay, they scream and fell in Ohnmacht" grinst er vor sich hin und hebt seine Augenbrauen in die Höhe. Ist das eine "Beschwerde"? ,,Also reagiere ich nicht genug?" frage ich spielerisch. ,,Enough." flüstert er und setzt einen liebevollen Kuss auf meine Schläfe. ,,The way you do it, it's the only way I want". Wow, wenn er wüsste, wie sehr er mein Herz zum rasen bringt.
,,Wollen wir uns auf die Bank setzen?" frage ich lächelnd. ,,Why not?" antwortet er prompt und verlässt den Gehweg, um sich gleich darauf auf die Wiese zu setzen. ,,Du bist unglaublich" lache ich und lasse mich neben ihm nieder. Ein Fehler. Der Boden ist extrem kalt und ich habe das Gefühl mein Po wird durch den Tau ganz nass. ,,Say that again" flüstert er verschmitzt und lehnt sich über meinen Körper. ,,Du bist unglaublich" versuche ich verführerisch zu klingen. ,,I love you" flüstert er. Meine Lippen setzten sich sanft auf seine, doch er weicht sofort zurück als man schon die kleinsten Töne der Menschen hört, die drei Meter von uns entfernt den Weg nutzen. Er blickt mir entschuldigend entgegen doch ich lächel ihm zu. Er soll sich auf keinen Fall schuldig wegen irgendwas fühlen. Nicht deswegen. Wenn er ein schlechtes Gewissen haben sollte, dann, weil ich mir höchst wahrscheinlich eine Blasenentzündung holen werde. ,,Können wir nicht lieber auf die Bank?".
~~~~~
,,Was möchtest du eigentlich noch erreichen?" frage ich aus dem nichts heraus. Er blick der Sonne entgegen ehe er seinen Kopf zu mir wendet. ,,I don't know". ,,Du musst doch Wünsche oder Ziele haben" lache ich und lege meinen Kopf in den Nacken, um in den Himmel zu starren. ,,Ein Soloalbum wäre cool" antwortet er verlegen. ,,Ganz allein?" frage ich leicht geschockt. ,,So schlimm?" grinst er. ,,Nein. Nein. Die Mädels würden sich mehr als nur genug über mehr Paddy Musik freuen". ,,Und was willst du so, Sherly?" fragt er und platziert seine Hand auf mein Oberschenkel. ,,Ein guten Abschluss" antworte ich und schaue auf seine Finger. ,,Eine Arbeit, die mir Spaß macht". Aufmerksam betrachtet er mich von der Seite. ,,Ein eigenes Zuhause" fahre ich fort. Sanft lege ich meine Finger auf seine kalte Hand. ,,Kinder" spreche ich es leise aus und ziehe dabei seine Hand langsam meinen Oberschenkel hinauf, bis seine Finger aufgrund meines Körpers nicht höher gleiten können. ,,One?" flüstert er in mein Ohr, woraufhin ich meinen Kopf zu ihm drehe und direkt auf seine Augen stoße. ,,Zwei?" entgegne ich. ,,Drei?" schmunzelt er und sein warmer Atem prallt auf mein Gesicht. ,,Tausend?" lache ich und stecke ihn damit an, doch die Nähe unserer Gesichter berhalten wir bei, was ich nutze, um ihn nach ein paar Tönen zu küssen. Seine Hand übt druck auf mein Oberschenkel aus und für einen winzigen Moment gleitet seine Zunge über meine Lippen und bahnt sich den Weg in meinen Mund. Aber wie gesagt, nur einen kleinen Augenblick. Es könnten Leute hier sein...
,,Wann musst du los?" frage ich. ,,I don't know" antwortet er. ,,But it's cold anyway. Maybe we go back?" schlägt er vor. ,,Ach, dir ist kalt?" frage ich mit hochgezogenen Augenbrauen. ,,Dir nicht?", er wirkt ziemlich überrascht. ,,Doch. Aber ich hätte sowas süßes wie: neben dir ist mir ganz warm, gesagt" antworte ich ihm. ,,Hättest du nicht" lacht er und wuschelt mir durch die Haare". ,,Hast recht" grinse ich und springe von der Bank auf. ,,Aber dann muss man sich auch nicht auf den kalten Boden setzen" merke ich an. ,,Shut up" lacht er und macht sich ebenfalls ready für die Rückweg.
DU LIEST GERADE
i just wanna feel you
Teen FictionZwei Seelen, die sich von Anfang an völlig zueinander hingezogen fühlen