Kapitel 1

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"Lang waren die Nächte, als sich die Tage einst um dich drehten. Ich zählte meine Schritte. Betete, dass der Boden nicht wieder zusammenbrechen würde.Meine Mutter beschuldigte mich, dass ich meinen Verstand verlor.  Aber ich schwörte, mir ging es gut. Du hast mir einen blauen Himmel gemalt,  gingst dann weg und hast ihn zu Regen gemacht. Als ich in deinem Schachspiel lebte, hast du die Regeln jeden Tag geändert. Wir telefonierten jede Nacht. Wunderte mich welche Version von dir ich heute ans Telefon bekommen würde, aber jetzt habe ich aufgehört abzunehmen und dieser Brief lässt dich wissen, warum: Liebe Luna, jetzt sehe ich alles,  da du fort bist. Denkst du nicht ich war zu jung um so verarscht zu werden?  Erst 16. Das Mädchen in dem Kleid weinte den ganzen Weg heim. Ich hätte es wissen müssen. Vielleicht sind nur ich und mein blinder Optimismus Schuld, aber vielleicht bist du es und dein krankes Bedürfniss Nähe zu geben und wieder wegzunehmen und du hast mich zu deiner langen Liste von Verrätern hinzugefügt, die es nicht verstehen und ich schaue mit Bedauern zurück, wie ich ignoriert habe als sie sagten :'Renne so schnell wie du kannst' Vielleicht sehen wir uns im Jenseits wieder." Ich schrieb den letzten Satz meines Abschiedbriefes für sie fertig. Luna hieß sie. Luna Darko. Sie war die einzigste Person der ich die dunkelsten Ecken meiner Seele zeigte. Sie wusste warum ich weinte und warum sie mich so glücklich machte und jetzt ist sie weg. Mit meinen Geheimnissen davon gerannt und ich bekomme sie nie wieder zurück. Ich war ihre Spielfigur in ihrem dreckigen Spiel. Ich faltete den Zettel zusammen und steckte ihn in einen Briefumschlag und schrieb ihre jetzige Adresse drauf. Sie wohnte jetzt in Hamburg. Dann machte ich mich auf den Weg zur Post. Ich gab den Brief ab. Als ich das Gebäude verließ,  fing es an zu regnen. Ich rannte los. Der nasse und kalte Regen prasselte gegen mein Gesicht. Ich rannte weiter bis ich an der Brücke ankam, an der ich das erste mal dieses wunderschöne Mädchen mit den grünen Augen und den braunen Haaren traf. Ich zögerte nicht lange und kletterte über das Brückengeländer und ließ mich fallen. Mein Flug in die Freiheit. Endlich. Ich war frei von diesem grauen hässlichen Leben.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 15, 2014 ⏰

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