#11 Familie

900 66 56
                                    

"Dad...."

Er war es. Tony. Er saß vor ihm auf den Boden, in sich zusammengesunken.
"DAD!"
Peter sprang auf, bereute es sofort als ihn der Schwindel packte. Trotzdem stolperte er ein paar Schritte nach vorne, kniete sich neben Tony.
"Dad?", wiederholte er zum dritten Mal, als müsse er sich selbst damit bestätigen, dass er tatsächlich da war.
"Kid..."
Seine Stimme war rau und kratzig, er hatte Mühe zu sprechen. Aber das musste er auch nicht. Ohne zu zögern warf Peter sich dem Mann in die Arme, den Kopf schluchzend an dessen Brust gepresst. 
Sacht streichelte der Ältere ihm über den Kopf.

"Oh mein Gott..."
Vater und Sohn sahen auf. 
"Rhodey..."
Der Angesprochene lies sich ebenfalls auf die Knie sinken, umarmte seinen Freund von hinten.
"Lass uns dir aufhelfen."
Peter robbte ein Stück zurück, half Tony mit Rhodey zusammen auf die Beine, plazierte ihn auf der Couch.

Tony sah sich aus glasigen Augen um.
Peter tat es weh ihn so erschöpft zu sehen, doch von den Verletzungen, die Peters schlimmste Erinnerung prägten, war nichts mehr zu sehen.
Ein Glück.

"Was...wie..?",stotterte Clint, der verdutzt dreinguckte.
Tony faltete die Hände, schien nach Worte zu suchen.
Bruce kam aus der Küche, Peter hatte nicht mal gemerkt, dass er rein gegangen war, und hielt Tony ein Glas Wasser hin.
Der Anblick wäre wohl merkwürdig gewesen, wie dieses große grüne Ding  einem sowieso kleinen Mann ein Glas Wasser reichte, aber Peter hatte jetzt andere Sorgen.

"Wo ist Cap?", fragte Tony nach einer Weile.
Alle sahen sich schweigend an.
"Er hat die Steine nicht nur zurück gebracht... er ist auch bei Peggy geblieben.", erklärte Rhodey.
Dafür hatte Tony nur ein Schmunzeln über.

"Wie ist das Möglich?", fragte jetzt Wanda, die bis eben still war.
Peter wusste, dass ihre wahre Frage lautete wie ist es Möglich, das auch mit Vision und Pietro zu tun?

Tony atmete tief ein, dann begann er zu erzählen.
"Als ich... gestorben bin... es war nicht nur durch die Verletzungen. Ein Teil von mir war schon gestorben, bevor mein Körper es auch ist. Der... der Snap... er hat einen Teil meines Selbst von mir Abgespalten.
Dieser Teil landete in dieser Welt, in die Wanda dich geführt hat. In Die Welt dieses Wesens."

Auß weit aufgerissenen Augen wurde er angesehen.
"Du weißt davon?", fragte Peter.
"Ich weiß nicht woher aber ja... ich weiß alles.
Jedenfalls hat es dieses Ding geschafft dieser Welt zu entfliehen, während ein Teil von mir dort landete."
"Man ist das kompliziert.", murmelte Rhodey.

Peter wollte etwas sagen, doch fehlten ihm die Worte. Ein Trampeln ließ alle hochfahren. Pepper war angerannt gekommen, stand nun perplex im Türrahmen. 
"Tony...."
"Pep..."
Mit einem Aufschrei lief die Blonde auf ihren Mann zu, warf sich ihm in die Arme. Die Tränen liefen unaufhörlich ihre Wangen hinab.
"Bitte sagt mir, dass das real ist.", flehte sie.
"Das ist es.", bestätigte Bruce.

"Papi?"
Alle Blicke wanderten zu dem kleinen brünetten Mädchen, das jetzt mitten im Raum stand.
"Komm her Morgan."
Verdutzt stolperte sie ein paar Schritte auf den Mann zu.
"Man, du hast aber einen Schuss nach oben gemacht..."
"Papi..."
Mit einem mehr oder weniger eleganten Sprung landete das Mädchen zwischen ihren Eltern. 

Tony legte die Arme um seine Frau und Sohn, zog sie ran, drohte seine Tochter zwischen ihnen zu zerquetschen.
So saßen sie also da.
Fest umschlungen, dicht zusammengerückt. 
Familie.
Und Peter wünschte sich nichts mehr, als das dieser Moment ewig währen würde.
Keine Angst. Keine Trauer. Nur dieser kleine aber perfekte Moment.

Doch in dem Moment als sie sich aus der Umarmung lösten, die Kälte Peter dort traf, wo Tonys Arm eben gelegen hatte, realisierte er, dass das nicht möglich war. Aber Tony war wieder da und das zählte jetzt. 
Für Pepper wiederholte er die ganze Geschichte noch einmal.
"Aber wieso war es Peter möglich dich zurück zu holen?", fragte diese, klammerte sich an ihren Mann, als könnte er jede Sekunde zu Staub verpuffen. 
"Der Snap von Bruce hat dieses Wesen entstehen lassen. Meiner hat einen Riss in dessen Welt geöffnet durch das es entkommen konnte. Der Riss wurde nie mehr geschlossen. Peter konnte mich so herausführen."

"Die viel wichtigere Frage ist ja...", mischte jetzt Rhodey mit, "... wie schicken wir es zurück und sorgen dafür, dass es da bleibt."
"Nein. Die wichtigere Frage ist, wie sorgen wir dafür, dass Tony hier bleiben kann.", fügte Peter bei.  Aus dem Augenwinkel beobachtete er, wie Pepper fester die Hand ihres Mannes umklammerte.

"Und wenn es die einzige Möglichkeit ist? Wenn ich es zurück bringen muss?"
Betretenes Schweigen.
"Ich habe Peter dort hin geführt und er hat dich zurück geholt. Vielleicht ist es mir möglich jemanden samt dieses Wesen zurück zu bringen und dann nur diese Person zurück zu holen.", überlegte Wanda laut.
"Dann bleibt die Frage wie wir dieses Ding überhaupt bekommen. Es ist in unseren Köpfen. Und offenbar habt ihr vergessen, dass es mit Peter verbunden ist.", sagte Bruce.

"Vielleicht war es mir deshalb Möglich Tony zurück zu holen. Weil dieses Ding ein Teil von mir ist. Es hat zugriff auf meine, also ich auch auf seine Welt."
Alle schwiegen, niemand wollte das Schlimmste aussprechen.
"Vielleicht muss ich sterben..."
"Nein!", keuchte Tony auf. "Ich werde das auf keinen Fall zulassen."
Bestätigend nickten die anderen mit dem Kopf. Nein. Das würde wohl niemand zulassen.

"Und wenn du es bewusster versuchst?", fragte Bruce an Wanda gewannt.
"Wenn du Peter versuchst ganz bewusst in den Kopf eines anderen zu führen. Beim letzten Mal war es ein Versuch. Das erste Mal. Wenn dieses Ding in einem steckt während man diese Angst durchlebt, dann solltet ihr es probieren. Nicht in euren Kopf... ihr müsst in den eines anderen. In den von einem der eine Angst durchlebt"
Das klang doch tatsächlich irgendwie logisch.
"Dann müssten Peter und ich immer zusammen sein und dann auch in der Nähe von jemanden, der diese Angst durchlebt."

"Aber wir müssen es versuchen...", murmelte Peter, Gesicht in die Hände gestützt.
"Wir werden euch unterstützen.", sagte Tony, griff nach Peters Hand. Dieser blickte auf, schaute in die ihm so vertrauten und vermissten Augen. Er nickte.

"Whatever it takes."

Heyy ich hab auch mal wieder geschrieben. Jetzt geht es also los, mit dem Kampf gegen dieses Ding. Irgendwelche Ideen was alles noch passieren könnte?  

stay strong kidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt