Einleitung (Killian)

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Einsam und vor kalte frierend lag er in einer dunklen Gasse. Wer fragt ihr? Na ich! Ich bin vor meinen Mitschülern einmal wieder geflohen. Ich musste fliehen. Ich hielt es nicht mehr aus. Diese "normalen" Kinder. Sie waren so gemein und grob. Sie hatten mich verfolgt. Täglich gegen Schulschluss liefen sie mir hinterher. Immerzu haben sie versucht mich zu schikanieren. Was meine Eltern dazu sagen, fragt ihr? Nun, ich habe meine Eltern schon so oft um Hilfe gebeten. Ich habe sie angefleht mir zu helfen, doch sie nehmen mich nicht ernst. Mein Vater trinkt viel Alkohol. Das hat angefangen als meine Mutter mit mir schwanger wurde. Vermutlich war ich einfach zu viel für ihn. Ich schätze er war noch nicht bereit für ein Baby. Meine Mutter ist Drogenabhängig. Sie nimmt alles mögliche wie: Crack und Kokain. Sie ist erst 35Jahre alt, sieht aber schon älter als 50Jahre aus. Alles Geld das wir von der Arbeitslosenversicherung bekommen und das Kindergeld geht für Drogen oder Alkohol drauf und für Nahrung. Die Kleider die ich trage sind noch die, die mein Vater einst trug. Er hat schon seid Wochen nicht mehr geduscht. Nicht einmal umgezogen ist er sich. In unserem Haus roch es scheußlich. Weswegen ich versuchte so viel Abstand wie möglich zu meinem Haus zu Kriegen. Manchmal schlief ich im Garten, manchmal in einer Gasse, aber nur selten daheim. Meine Eltern hatten mich schon seid Wochen nicht mehr gesehen. Ich half teils alte Leute zu pflegen, wenn ihre Söhne oder Töchter nicht konnten und verdiente dabei genug Geld um für mich selbst Nahrung zu kaufen. Für Kleider reichte es nur selten. Baden oder Duschen tat ich nur in der Dusche in der Schule, immer nach dem Sport. Das ist mein Leben. Nicht besonders gut, aber ich lebe und mache das beste daraus. Zu meinen Eltern hatte ich nie eine starke Bildung. Es könnte sein das alles anders gekommen wäre, wenn ich unter anderen umständen aufgewachsen wäre. Wer weiss? Vielleicht wäre das so gewesen, aber dann könnte ich es auch nicht ändern. Jedenfalls starb eines der Leute die ich pflegte. Er war schon in der Endphase seines Lebens. Das hatte ich gewusst. Doch ich war so oft bei ihm gewesen. Die Leute die ich pflegte, waren die einzig n die für mich sorgten. Es waren die einzigen die nett zu mir waren. Ausserdem konnte ich mit ihnen über so viel reden. Sie waren so verständnisvoll und ganz anders als meine Eltern. Jeder einzelne von ihnen war für mich Familie. Das mag komisch klingen für manche, aber wenn ich diese Leute pflege fühle ich das wir alle im gleichen Boot sitzen. Wir sitzen in einem Boot das nur ein Fingergrosses Loch haben muss und dann gehen wir unter. Es kann alles so schnell gehen. Manche haben mehr und manche haben weniger Lasten zu tragen. Schlussendlich sind wir aber alle gleich. Niemand von uns ist speziell und gleichzeitig ist es jeder von uns, aber zurück zu dem älteren Herren den ich gepflegt habe. Er starb an Krebs. Ich war bei ihm als er starb. Ich hielt seine Hand. Für mich war es als würde mein "richtiger" Vater sterben. Der alte Mann hatte keine Angst gehabt vor dem Sterben. Er hatte einfach die Augen geschlossen und war nie mehr erwacht. Seine Haut hatte bereits Todesflecken gebildet und ich konnte durch seine dünne, beinahe durchsichtige Haut sehen wie sein Blut zu fliessen aufhörte. Seine Hand die ich noch immer hielt wurde langsam kalt und seine Brust hob und senkte sich nicht mehr. Er atmete nicht mehr. Er lag einfach blass da. Sein Gesicht eingefallen und ebenfalls blass. Sein Griff lockerte sich und ich spürte nichts mehr. Ich sah seinen Körper. Er sah aus wie immer, aber ich konnte fühlen wie das wichtigste fehlte. Das was ihn so speziell gemacht hatte. Seine Seele!

Nach diesem Erlebnis brach meine Welt ganz zusammen. Mein ganzer Halt war verschwunden und ich fiel in ein Loch der Verzweiflung und Angst. Langsam, nur langsam konnte ich spüren wie ich durchdrehte. Ich konnte spüren wie ich langsam den Verstand verlor und für mich ohne Grund begann Menschen zu töten. Ich tötete aus irgend einem Grund Menschen und tat ihnen weh ohne das ich es wollte. Ich konnte nicht schlafen, fürchtete mich vor mir selbst. Ich konnte nicht verstehen warum ich diesen Drang hatte Menschen zu töten. Ich kämpfte dagegen an, doch irgendwann merkte ich das ich nicht mehr konnte. Das war als meine Eltern beide umkamen bei einem Autounfall. Der Grund war mein Vater. Er hatte viel zu viel getrunken. Ich konnte es nicht mehr zurück halten, es geschah einfach. Mein erstes Opfer war gestorben. Es war eines meiner Klassen Kameraden. Ich trug immer ein Messer bei mir. Ich trug es bei mir um mich zu schützen. Ich wollte niemanden töten. Diesmal zog ich es jedoch automatisch und der Junge rannte in mein Messer. Ich wollte ihn nur bedrohen um ihn von mir fern zu halten, doch er rannte direkt ins Messer. Langsam sank der Junge vor mir zusammen und ich konnte sehen wie das Leben aus seinen Augen wich. Der Junge weinte vor Angst zu sterben. Ich sah wie das leben aus seinen Augen wich und konnte nichts tun. Ich rannte zu ihm und hielt Ihn in den Armen. Ich hielt ihn in den Armen und meinte weinend: "Es tut mir so Leid. Bitte vergib mir. Alles wird gut du musst keine Angst haben. Es wird wieder gut." Ich weinte und sein Körper erschlaffte kurz darauf in meinen Armen. Nun war es sicher. Ich konnte nie mehr nach Hause gehen. Ich war ein Mörder. Sollte ich mich der Polizei stellen? Ich wusste es nicht. Ich hatte nur Angst und Gewissensbisse. Ich wollte den Jungen nicht töten. Wie würde es echt seiner Mutter gehen, wenn sie erfahren würde das ihr einziger Sohn tot wäre. Ich konnte ihr das nicht antun. Ich konnte meine Tat aber auch nicht ändern. Sollte ich mich der Polizei stellen bevor ich noch etwas schlimmeres anstellen konnte? Ich hatte unheimliche Angst davor. Ich war ein Monster. Ich hatte das Leben eines Menschen genommen. Weinend rollte ich mich in der Gasse zusammen. Zum Schutz der anderen nahm ich mein Telefon und rief die Polizei. "Guten Tag, wie kann ich Ihnen helfen", ertönte es aus meinem Telefon. Ängstlich und mit zitternder Stimme antwortete ich: "Guten Tag, Officer. Bitte kommen sie zu der Gasse in der Nähe des Monuments." "Was ist denn los", fragte der Polizist besorgt. Ich antwortete verzweifelt: "Ich habe einen Jungen getötet." Sofort legte ich auf und wartete mit dem toten Jungen. Ich weinte und fragte mich immer wieder was aus mir geworden war. Nach etwa 30min war die Polizei bei mir und nahm mich fest. "Steh auf und drehe dich, Hände an die Wand", befahl der Polizist. Ich gehorchte still und Tränen rannen mir über die Wange. Meine Hände zitterten. Ich musste nur immer daran denken was ich für ein Monster war. Das der Polizist meine Hände auf den Rücken nahm und mir Handschellen anzog bekam ich nur wie von weit entfernt mit. Ich spürte den kalten Stahl an meinen Handgelenken und liess mich mit gesenktem
Kopf ins Polizeiauto bringen. Dort sass ein Polizist neben mir und passte auf, dass ich nicht floh. Er schien sehr wachsam. Traurig und voller Reue in der Stimme erklärte ich: "Ich habe nicht vor zu fliehen oder sonst etwas zu tun. Sie können sich entspannen Officer. Ich hätte nicht 30min gewartet bis Sie kommen um mich zu holen, wenn ich fliehen gewollt hätte." Er nickte nur und fuhr mich ins Polizei Präsidium. Dort nahmen sie mich nach draussen, nahmen meine Aussage auf, nahmen meine Fingerabdrücke und brachten mich ohne weitere fragen in eine Gefängniszelle.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 09, 2020 ⏰

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