Malec-One Shots

Das Leben in einer WG Teil 4

Er hat gelogen, denn ich glaube hierbei einfach nicht an einen Zufall. Er hatte also sehr wohl den Schlüssel für die WG dabei.

Warum hat er nur gelogen? Damit Izzy und Clary hier übernachten? Das hätten sie doch auch so gekonnt. Dazu wäre kaum Aufwand nötig.

Nein, es muss etwas anderes sein.

Er.
Er hat in meinem Bett geschlafen. Neben mir. Er hat mit mir gekuschelt. Und dann diese Situation Gestern. Dieses Knistern in der Luft, als er halb nackt vor mir stand.

Das ist es!
Er wollte mich rumkriegen! Deshalb auch die Annäherungsversuche und das schüchterne Getue, als er über Freundschaft geredet hat!

Das war alles Teil seines Plans, um mich ins Bett zu kriegen. Alle Puzzleteile passen für mich zusammen und wütend balle ich die Hände zu Fäusten.

Von wegen er ist hinter seiner Fassade jemand anderes. Mein erstes Bild von ihm war richtig und er hat mich, aber auch die anderen angelogen!
Er ...

~Hey, Alexander. Bist du nochmal eingeschlafen oder .... Oh, du hast ihn gefunden.~

Ruckartig drehe ich mich um und sehe Magnus in der Tür stehen. Noch immer trägt er nur das Handtuch, aber das blende ich jetzt völlig aus.

Allein, dass er mich ertappt ansieht, bestätigt mir meine Theorie. Ohne etwas zu sagen, kommt er rein und schließt die Tür hinter sich.

~Du hast mich angelogen! Du hättest ohne Probleme in deiner WG schlafen können!~

Man muss wohl kaum erwähnen, dass ich Lügen nicht ausstehen kann.
Magnus zuckt leicht zusammen, schweigt aber noch immer.

~Ich habe bereits angefangen dir zu vertrauen! Ich habe gedacht, dass ich anfangs vielleicht falsch bei dir lag. Vielleicht warst du ja doch ganz nett und nicht ... so, wie ich gedacht habe. Aber das stimmt nicht! Du hast mich von vorne bis hinten angelogen, aber jetzt habe ich deine Scharade durchschaut. Ich lag doch richtig, dass Gefühle ein Fremdwort für dich sind und du doch nur das Eine willst!~

Jetzt sieht er verletzt aus, aber noch immer schweigt er beharrlich.

Das macht mich noch rasender. Hat er nichts dazu zu sagen? Nicht ein Wort?

~Ich kann dir sagen, deine lächerlichen Versuche sind gescheitert! Ich will nichts mit so jemandem wie dir zu tun haben!~
~Was meinst du mit so jemandem wie mir?~, , fragt er kurz angebunden.

Noch immer ist sein Blick unergründlich, auch wenn ich mir eine leichte Gereiztheit einbilde.

~Mit .... einer widerlichen, kleinen Schlampe!~
Die Worte sind schneller über meine Lippen gehuscht, als gedacht, und endlich zeigt er eine Reaktion.

Er fährt deutlich zusammen und ein intensiver Schmerz huscht über sein Gesicht. Er sieht mich an, als hätte ich ihn gerade geschlagen und ich bekomme ein schlechtes Gewissen.

Das hätte ich nicht sagen sollen, denn das war wohl der berühmte Schritt zu weit.

Aber ein Wutausbruch seinerseits bleibt aus. Stadessen glättet sich seine Miene so, dass sie wie eine Maske aussieht. Das ist beinahe noch gruseliger, als wenn er mich angeschrien hätte, denn nun sehe ich keine einzelne Gefühlsregung mehr.

~Wenn du mir dann meine Sachen geben würdest? Sonst kann ich schlecht aus deinem Leben verschwinden.~

Ich bin wie erstarrt, weshalb er resigniert seufzt, den Abstend zwischen uns überbrückt und mir seine Kleidung und den Schlüssel aus der Hand nimmt.