Tollpatschigkeit lässt grüßen!

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"Mason?", fragte ich entgeistert und blinzelte mehrmals.

"Aha, du kannst dich also doch noch an mich erinnern!", triumphierte er.

"Nein, ich hatte deinen Namen in meiner Kontaktliste", entgegnete ich.

"Das können wir ändern! Ich habe gerade Zeit, weißt du, Beautiful!", Mason grinste.

"Was machst du hier?", ich ignorierte gekonnt seine dumme Bemerkung und wollte die Frage geklärt haben, die mir schon lange auf der Zunge liegt.

"Emm, ich wohne hier", meinte er lachend.

"Wie? Wirklich? Bist du mit Luke verwandt?", das interessierte mich brennend, auch wenn ich wahrscheinlich schon die Antwort kannte. Warum sollte er sonst hier wohnen.

"Ach, mein kleiner Bruder mal wieder...", stöhnte er, "Aber es wundert mich nicht, dass er so hübsche Mädchen abschleppt"

"Ich bin nicht sein Schoßhündchen!", demonstrierte ich, wegen seiner Bemerkung.

"Was willst du denn hier?", fragte er belustigt, als ob es so unvorstellbar war, dass ich hierher kam, ohne mit Luke rummachen zu wollen. Da hast du dich aber geschnitten!

"Wir machen ein Geschichtsprojekt zusammen!", sagte ich mit fester Stimme.

"Und das macht ihr am Samstag?", er war sehr, sehr misstrauisch.

"Ja? Hast du was dagegen? Ist Luke denn da?", er nervte mich.

"Ich glaube nicht, dass du jetzt in sein Zimmer willst, Beautiful!", meinte er und biss sich gespielt verzweifelt auf die Unterlippe.

"Mit dreckiger Wäsche auf dem Boden kann ich klarkommen!", stellte ich fest.

"Auch verstreut im ganzen Zimmer und Stöhngeräuschen aus dem Bett?", erwiderte Mason nun belustigt.

"Urrrg!", das glaubte ich nicht. Ich wollte mit ihm sprechen, weil da diese Spannung zwischen uns herrschte und ich ihn leider Gottes etwas mehr mochte, als ich sollte. Zumindestens glaubte ich das. Jetzt wurde mir jedoch klar, dass es genauso ist, wie ich dachte. Ihm lag nichts an mir, oder würde er sich sonst gerade im Bett vergnügen? Ich hätte es wirklich besser wissen sollen. Ich Idiotin!

"Willst du trotzdem rein kommen? Ich kann dir auch Unterhaltung bieten", grinste Mason mich verführerisch an. Er sah wirklich aus wie Luke. Die dunklen Haare, die grünen Augen und natürlich der gut gebaute Körper, der sich unter seinem elastischen Shirt gut abzeichnete. Doch älter wirkte er schon. Ich schätzte ihn auf 18 oder 19, aber nicht jünger.

"Nein, ich glaube eher nicht", antwortete ich auf seine Frage. Sowas zog bei mir nicht.

"Schade, Beautiful. Vielleicht beim nächsten Mal", sagte Mason.

"Das glaube ich auch nicht!", entgegnete ich darauf, lächelte kurz und drehte mich dann um. Ich ging zu meinem Rad und wartete, dass er die Tür schloss. Doch ich hörte keinen Knall, er schaute mir nach. Ich fühlte mich beobachtet und versuchte gerade zu gehen, wobei meine Tollpatschigkeit wieder durchkam und ich glatt einen Stein übersah. In hohem Bogen flog ich direkt auf den harten Beton des Pflasterweges. Mein Kopf schlug auf dem Boden auf und schmerzte höllisch.

Na super, Kylie! Toll gemacht!

Schon hörte ich rennende Schritte, die auf mich zu kamen.

"Hey Beautiful. Alles gut? Krasser Sturzflug", Mason hatte sich hingekniet und zog an meinem Arm.

"Ja, alles klar!", brabbelte ich leise. Scheisse, tat mein Kopf weh.

Ich befreite mich auf Masons Griff und hiefte mich auf die Beine, was eine schlechte Idee war. Sofort drehte sich der Garten um mich herum und ich stolperte zur Seite. Meine Beine sackten ein, aber ich fiel nicht wieder auf den Boden, denn er hielt mich fest.

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