„Also willst du, dass ich ausziehe?", fragt Danny.
Mark seufzt auf: „Nein, nein, das meine ich nicht. Ich meine einfach diese Freundschaft.", stellt er dann fest.
„Wo kommt denn das jetzt her?", fragt Danny. Er ist ziemlich verzweifelt.
Mark ist, wie gesagt, nicht der Erste, in der er sich verliebt hat. Er verliebt sich sowieso sehr gerne und sehr oft, aber das hier fühlt sich gerade schon sehr intensiv an.
Er würde es ihm gerne sagen.
Er würde es ihm gerne erklären, aber er würde... hat Mark nicht gerade gesagt, diese Freundschaft ist beendet? Hat er dann noch was zu verlieren?
Außer der Wohnung vielleicht.
Aber so schwer ist es nicht, irgendwo eine Wohnung zu finden, oder?
„Mark?"
„Ja?"
Mark will nicht mehr sauer sein. Mark ist ziemlich müde. Allgemein von der Situation.
Aber es macht mehr Sinn, Danny sowas zu erzählen, als ihm zu erklären, dass er in ihn verliebt ist.
Er kann es sich halt wirklich nicht vorstellen, dass Danny auch nur annähernd dasselbe empfindet.
„Ich hab'-", beginnt Danny.
Und dann klingelt es.
Er weiß nicht ob er sauer oder erleichtert sein soll.
„Wir reden später weiter.", murmelt Mark und geht zur Tür.
Davor-
davor steht sein Vater.
Sein Vater, der Mann, der von fünfundzwanzig Jahren temporär einen Bürojob angenommen hat und nie damit aufgehört hat. Der Mann, der es nicht geschafft hat, zu einer Veranstaltung zu kommen, die Mark wichtig war- obwohl er in einem Büro arbeitet. Der Mann, der eigentlich wirklich ein guter Partner für seine Ehefrau sein könnte- es aber nicht will.
Er ist gar nicht so selten hier. Er und Marks Mutter haben eigentlich sehr oft Streit und meistens bleibt seine Mutter im Haus und er übernachtet auf Marks Couch. Aber auch seine Mutter hat schon hier geschlafen, so ist es nicht.
„Stress?", fragt Mark.
Er nickt und schielt auf das Sofa: „Frei?"
Mark nickt, sein Vater folgt ihm ins Wohnzimmer.
„Schlimm?"
„Nein. Aber eine Nacht Abstand wird uns guttun.", grinst Marks Vater, Jim.
Danny kommt inzwischen auch aus Marks Zimmer: „Hi!", ruft er aus und versucht zu lächeln, weil er Marks Vater eigentlich ganz gerne mag, er aber an sich gerade nicht in Plauderlaune ist.
„Daniel! Wie geht es dir?", Jim setzt sich auf das Sofa und sieht nach hinten zu Danny.
„Wie immer.", er lächelt: „Bleiben Sie über Nacht?"
Er nickt.
Das Gute ist- trinken kann man mit ihm. Und Danny will wirklich gerne trinken.
Mark kommt zurück mit einer Wasserflasche in der Hand.
Er hält sie seinem Vater hin.
Dieser wird ihm wohl heute Nacht erzählen, was passiert ist.
Er hat ja Glück, dass er frei hat.
Bis dahin aber werden beide eher distanziert zueinander sein, weil sie einfach allgemein sehr distanzierende Personen sind.
„Und wie geht es Mum sonst so? Und allen anderen daheim?" Darunter beide Großelternpaaren, Sophie, Reid oder Bailey, der Hund.
„Alles gut.", sagt er.
Mark zuckt mit den Schultern.
Besser als alleine mit Danny zu sein.
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You Fancy A Drink?
Teen FictionJeden Abend erzählt der Barkeeper Mark seinem Freund Danny von seinen Erlebnissen in der Bar. Während persönliche Dinge erörtert und diskutiert werden, wird beiden klar, dass manche Geschichten auch viele Weisheiten für das eigene Leben hergeben. Bi...