290 Ria und Riku Special

368 10 1
                                    


RIA

Endlich war ich in Helsinki gelandet und stand nun am Gepäckband und wartete auf meinen Koffer. Ich war das reinste Nervenbündel. Schon seit Tagen malte ich mir aus, wie das Wiedersehen mit Riku verlaufen würde. Ich war völlig fertig und schwebte irgendwo zwischen Angst und Wiedersehensfreude. Endlich sah ich meinen knallroten Koffer und zog ihn vom Band. Dann ging ich weiter in Richtung Ausgang und sah Riku schon hinter der Glasscheibe stehen. Er schaute sich suchend um und wuschelte sich gedankenverloren durch seine braunen Haare. Dann endlich trafen sich unsere Blicke und augenblicklich fing er an zu Lächeln. Erleichtert atmete ich auf. Er freute sich also auch, mich zu sehen. Schnellen Schrittes zog ich meinen Koffer hinter mir her und eilte ihm entgegen. Dann stand ich vor ihm. Ich hatte ganz vergessen, wie groß er war. Sekundenlang schauten wir uns in die Augen, dann fielen wir uns in die Arme und hielten uns ganz fest. „Ria, endlich, du hast mir so gefehlt", nuschelte er in meine Haare und drückte meinen Kopf an seine Brust. Ich hörte seinen aufgeregten Herzschlag und lächelte. Ihm ging es also genauso wie mir. „Riku, oh Gott, das war eine lange Zeit." Ich schaute zu ihm hoch und er nahm mein Gesicht in seine Hände. Langsam näherte er sich, bis sich schließlich unsere Lippen ganz vorsichtig und zart berührten. Langsam leckte er mit seiner Zungenspitze über meine Lippen und schob dann liebevoll seine Zunge in meinen Mund. Ich war wie elektrisiert. Mein ganzer Körper wurde von dieser Welle Adrenalin erfasst. Ich griff in seinen Nacken und zog ihn noch fester an mich. Minutenlang standen wir so da und küssten uns, bis wir schließlich merkten, dass es um uns herum immer leerer wurde. Atemlos lösten wir uns voneinander. Riku nahm meine Hand. „Komm, lass uns fahren." Er nahm mir den Koffer ab und rollte ihn hinter sich her bis zum Parkhaus. Er hielt mir die Tür auf, gab mir einen Kuss und stieg dann auf seiner Seite ein. Die ersten paar Minuten verbrachten wir schweigend. Riku hielt meine Hand und schaute immer wieder zu mir rüber.

Schließlich brach er das Schweigen. „Ich muss dir etwas sagen, Ria." Oh Gott, ich hatte es geahnt. Irgendwie wusste ich, dass noch etwas kommen würde, was die anfänglich schöne Stimmung zwischen uns ins Wanken bringen würde. „Was...was ist es?" Ich sah ihn erwartungsvoll an. „Helen ist schwanger. Ich werde Vater, Ria." Nein, das konnte nicht sein, das durfte einfach nicht wahr sein. Meine ganze Welt brach gerade zusammen, die Seifenblase, in der ich mich die letzte Viertelstunde befunden hatte, zerplatzte wie ein zu prall gefüllter Ballon und ich fiel knallhart auf den Boden der Tatsachen. Das tat weh. Schnell zog ich meine Hand aus Riku's zurück. Tränen schossen mir in die Augen und kullerten mir über die Wangen. Riku sah mich hilflos an. „Es tut mir so leid, Ria." „Warum?" flüsterte ich. „Warum hast du mich überhaupt herkommen lassen? Hast du mal eine Sekunde darüber nachgedacht, wie die nächsten Tage für mich werden, Riku Rajamaa?" Inzwischen war ich immer lauter geworden und schrie ihn an. Riku setzte den Blinker und fuhr rechts ran. Ich drehte mich zu ihm und trommelte mit den Fäusten auf seinen Brustkorb ein. „Ich hasse dich, ich hasse dich. Ich hasse dich....", schrie ich. Mit jedem Satz wurden meine Hände schwächer und ich brach vollends in Tränen aus. Riku ließ alles über sich ergehen und schlang seine Arme um mich. Beruhigend strich er mir über den Kopf. „Ssccchhh, mein Schatz, es ist ok, lass alles raus. Ich weiß genau, wie du dich fühlst. Es geht mir nicht anders." Ich hob meinen Kopf und sah ihn aus tränennassen Augen an. „Ach ja? Weißt du das? Du bist ein verdammter Scheißkerl, Riku Rajamaa, du hast mir mein Herz gebrochen." Riku nahm mein Gesicht in seine Hände und wischte meine Tränen mit dem Daumen zärtlich weg. „Ich weiß", flüsterte er. „Aber wenn es dich tröstet, meinem Herzen geht es nicht besser." „Was passiert jetzt, Riku? Was erwartest du jetzt von mir?" Er sah mir tief in die Augen. „Ich erwarte gar nichts von dir Ria, du hast jedes Recht der Welt, mich zu hassen und mich jetzt aus deinem Leben auszuschließen. Du kannst mit mir machen, was du willst und ich werde es akzeptieren. Ich kann Helen mit dem Baby nicht allein lassen, das weißt du, es ist auch mein Kind. Das kleine Würmchen kann nichts dafür, dass sein Vater so ein egoistischer Scheißkerl ist." Er sah mich verzweifelt und abwartend an. „Ich weiß das, Riku, und wärst du nicht der, der du bist, würde ich dich nicht so lieben." Ich löste mich von ihm und setzte mich wieder gerade hin. „Lass uns weiterfahren", bat ich ihn und schaute stur geradeaus aus dem Fenster.

Zuhause bei Riku angekommen, trug er mir den Koffer ins Gästezimmer und zeigte mir, wo ich alles finden würde. Dann stand er hilflos vor mir und fuhr sich durch die Haare. „Ich lass dich dann mal einen Moment allein", nuschelte er und wandte sich zum Gehen. „Nein", sagte ich bestimmt und hielt ihn am Handgelenk fest. „Bitte lass mich nicht allein", flehte ich ihn an und zog ihn zu mir. Er legte seine Stirn an meine. Atemlos standen wir voreinander und verschränkten unsere Hände miteinander. „Was machst du nur mit mir, Ria?" sagte er heiser und verschloss unsere Lippen zu einem leidenschaftlichen Kuss. Langsam schob ich meine Hände unter seinen Pullover und streifte ihn über seinen Kopf. Ich bedeckte seine Brust mit Küssen und er stöhnte meinen Namen. Riku fasste an den Bund meines Pullovers und zog ihn mir ebenfalls aus. Seine Hand streifte über meine Mitte und übte sanften Druck aus. Ich merkte, wie mein Höschen bereits feucht wurde. Schnell fand auch der Rest unserer Sachen ihren Weg auf den Boden, bis wir schließlich nackt auf dem Bett lagen und gegenseitig unsere Körper mit den Händen erkundeten und mit Küssen bedeckten. Riku griff in die Nachtschublade des Schränkchens, das neben dem Bett stand und holte ein Kondom heraus. „Ich wusste, hier musste noch irgendwo eins sein", murmelte er und legte es neben sich auf die Matratze. Er beugte sich über mich und sah mir tief in die Augen. „Ich will dich, Ria."

„Ich will dich auch Riku, jetzt", keuchte ich. Riku streichelte an den Innenseiten meiner Beine entlang bis hoch zu meiner Mitte. Er streichelte vorsichtig darüber und fing an, meinen Kitzler mit seinen geschickten Fingern zu massieren. „Rikuuuu", stöhnte ich. Er machte weiter und drang dann mit zwei Fingern in mich ein und bewegte sie ein paar Mal langsam vor und zurück. „Du machst mich wahnsinnig, Riku", sagte ich atemlos und sah ihm tief in die Augen.Er zog seine Finger aus mir zurück, griff nach dem Kondom und streifte es sich über seine volle Länge. Riku hockte sich zwischen meine Beine, drückte meine Knie so weit es ging auseinander und sah mich noch einmal fragend an. „Bist du sicher?" „Bitte, ich will dich in mir", sagte ich zitternd. Ich stöhnte auf,als er liebevoll in mich eindrang. „Oh Gott, Rik." Er verschränkte unsere Finger miteinander und begann dann, sich erst langsam und mit sanften Stößen in mir zu bewegen. Bei jedem Stoß stöhnte er in mein Ohr, was mich beinah um den Verstand brachte. „Ich liebe dich Ria", keuchte er. „So sehr." „Riku, mehr",forderte ich und schlang meine Beine um ihn, damit er noch tiefer in mich eindringen konnte. Daraufhin wurden seine Stöße härter und fordernder. „Oh Gott Riku, ich bin kurz davor." „Lass dich fallen, mein Engel." Mit ein paar weiteren Stößen katapultierte er uns in ein anderes Universum, in dem es nur uns beide gab und nichts und niemand uns auseinander bringen konnte. 

...save me once again... (Anna & Samu Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt