Being brave

Kapitel 21

Als ich das nächste mal meine Augen öffnete, war ich in einem mir unbekannten Raum. Die Wände waren allesamt in einem gräulichen Ton und hatten leichte weiße Akzente. In der einen Ecke war ein großes Sofa, auf der gegenüber liegenden Seite ein großer Schreibtisch und eine Tür, welche wenn ich raten müsste wahrscheinlich zu einem Ankleidezimmer führte. Direkt mir gegenüber war eine große Fensterfront, die sich über die ganze Wand erstreckte und ich lag momentan auf einem großen Bett, meiner Schätzung nach ein Kingsize Bett. Insgesamt war dieses Zimmer einfach riesig und ich hätte mir vorstellen können, das wenn ich einfach alle Möbel rausschmeißen würde, ich ein perfektes Tanzstudio hätte. 

Ich setzte mich langsam auf und versuchte mich zu erinnern was ich gemacht habe und warum ich wo auch immer ich war lag. Sobald die Decke ein Stück runter rutschte und ich sah was ich anhatte, fiel es mir wieder ein. Heavens Date... Oh mein Gott, ich musste alles zerstört haben, das ganze Ambiente und so... Ugh, ich fühlte mich schrecklich schuldig. Warum war ich überhaupt ohnmächtig geworden? Bevor ich diese Frage weiter erörtern konnte, wurde die Tür auf der Seite des Sofas geöffnet und Lilly kam rein. "Gott, Chloe du bist wach! Weißt du was du uns für einen Schrecken eingejagt hast?" "Wie lief es mit dem Date weiter? Ich hab alles ruiniert oder? Ist Heaven enttäuscht?", fragte ich sie, anstatt auf ihre Frage einzugehen. "Dein Ernst? Du wirst ohnmächtig und sobald du wieder wach bist, frägst du erstmal wie das Date lief? Schatz, wir waren besorgt um dich, ja. Und es mag sein, dass das Feeling etwas dadurch verloren ging, aber glaub mir das wird nichts an deren Beziehung ändern. Bevor ich zu dir hoch gegangen bin, saßen sie zusammen auf einer sehr kleinen Couch eingekuschelt und Caleb hat Heaven sehr rührend getröstet. Vielleicht etwas kitschig wenn du mich fragst. Außerdem du kennst Hev, sie wäre niemals enttäuscht weil es einer ihrer besten Freundinnen schlecht ging.", antwortete sie mir ziemlich aufgebracht. "Tut mir leid. Aber warum bin ich überhaupt ohnmächtig geworden? Und wo bin ich hier? Das sieht aus wie das Schlafzimmer von Ben Affleck oder so." "Okay also so wie ich dich kenne hast du wegen der ganzen Aufregung in den letzten Tagen einfach kaum was gegessen und bist deshalb umgekippt. Was wir alle übrigens nicht gerade sehr schlau von dir finden. Und Ben Affleck hole ich mal eben." Mit diesen Worten verschwand sie wieder aus der Tür und ließ mich komplett verwirrt zurück.

Nach zwei Minuten oder so in denen ich versuchte irgendwie auszumachen wem dieses Zimmer gehörte, was unglaublich schwer war, weil dieses Zimmer kein einziges Foto hängen hatte und ziemlich unpersönlich gestaltet war, kam Jace rein. "Warte du bist Ben Affleck?", fragte ich ihn verwirrt. Er sah mich noch verwirrter an, fast so als hätte ich gerade gesagt, dass ich denke dass Kühe vom All stammen. "Okay, ich glaube das ist jemand etwas zu hart auf den Kopf gefallen." "Ha Ha sehr witzig. Erklär mir erstmal was ich hier mache.", antwortete ich trocken. " Du bist in meinem Zimmer. Nachdem ich gesehen habe, wie du im Flur einfach umgekippt bist, wusste ich nicht was ich tun sollte, also hab ich dich hier her gebracht. Damit du nicht auf dem harten Boden schlafen musst, weißt du?" "Oh, danke schön." Er kam langsam auf das Bett zu und setzte sich dann an den Rand. "Wie geht es dir?", fragte er mich. Obwohl seine Stimme an sich wie immer klang, hatte ich das Gefühl etwas Besorgnis heraus zu hören. "An sich geht es mir relativ ok? Ich meine ich hab nicht mehr das Gefühl dass mir jemand den Hals abschnürt und sonst bin ich vielleicht etwas erschöpft. Das könnte aber auch einfach daran liegen, dass dieses Bett unglaublich gemütlich ist. Was ist dein Geheimnis?", fragte ich ihn schmunzelnd. "Die geheime Zutat ist einfach nur ein sehr gut genutztes Bett." "Oh Gott, ich glaub ich will gar nicht wissen wer hier schon alles drin lag. Ok anderes Thema. Ich hab das Date zerstört oder? Gott, die ganze harte Arbeit von der letzten Woche wurden einfach von mir komplett ruiniert.", erwiderte ich und verbarg mein Gesicht in meinen Hände. "Hey, das stimmt nicht okay? Du hast nichts ruiniert. Das Date lief super und ging eh schon langsam Richtung Ende zu. Hör dir so sehr darüber Gedanken zu machen. Du hast alles perfekt gemacht. Du hast wundervoll gesungen und den Rest auch sehr gut organisiert. Außerdem... du bist das erste Mädchen, das ich hier rein gelassen habe.", antwortete er. Ich hob langsam mein Gesicht und sah ihn an. Ich sah ihm einfach in die Augen und versuchte zu verstehen was für ein Mensch da vor mir war. Ich meine auf der einen Seite ist er dieser kalte Badboy, der niemand außer seine Boys an sich ran lässt und Leute beliebig verprügelt, wenn ihm mal danach ist. Es fliegen zehntausende Gerüchte über ihn herum und tut nicht gerade etwas dafür um sich zu rechtfertigen. Und auf der anderen Seite ist der Mensch der gerade vor mir sitzt. Jemanden den ich erst seit ein paar Wochen kenne. Er ist einfühlsam, humorvoll, und einfach nett. Er ist sogar manchmal etwas zurückhaltend, wenn er etwas versucht zu sagen, was ihm schwer fällt. Vor mir saß eine Person, die zwei unglaublich verschiedene Seiten hatte. Aber so wie er mich gerade ansah, wollte ich nicht das die andere Persönlichkeit wieder auftauchte. Ich wollte nicht sehen, wie diese ganzen Gerüchte über ihn war sind. Ich wollte nicht das der kalte, unnahbare Jace wieder kam. Denn der hier war mir tausendmal lieber. "Weißt du, man kann aus dir echt nicht schlau werden. So viel wie man von dir in der Schule hört und sieht, hat man das Gefühl man kennt dich bereits. Ich meine ich habe als ich ganz neu war wirklich versucht alle offen zu betrachten. Aber diese Sachen, die man über dich hört... sie machen es einem fast unmöglich zu denken, dass da vielleicht noch was anderes hinter dir steckt. Aber sobald wir wirklich mit einander angefangen haben zu reden... ist da diese komplette andere Seite von dir. Wie wenn eine andere Person vor mir stehen würde. Deine eigenen Züge sind zwar immer noch da, heck deine Angeberei und was weiß ich, treiben mich echt in den Wahnsinn. Aber es ist trotzdem nicht der Mensch den ich gedacht habe zu kennen... ich meine wer bist du?", redete ich mir die Seele vom Leib. Er schaute mich für ein paar Sekunden an, schien mit sich zu ringen, und dann rutschte er noch etwas näher ran, sodass nur noch ein paar Zentimeter zwischen uns waren und schaute mir tief in die Augen. "Wie wärs wenn wir versuchen uns kennenzulernen?" 

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Wuuh nach einer sehr langen Zeit ist endlich mal ein neues Kapitel draußen!

Irgendwelche Vorschläge oder Kritiken bis jetzt?