Kapitel 20

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Völlig perplex saß ich da, bewegte mich kein Stück und war einfach nur von der Welle an Emotionen überwältigt, die mich mit einer ungeahnten Wucht überspülte. Der Kuss war sanft, leicht und auch nur ganz kurz und trotzdem warf er meine Gedanken und Gefühle komplett über den Haufen.

Das Kribbeln in meinem Bauch breitete sich in meinem gesamten Körper aus und es fühlte sich an, als würden lauter Schmetterlinge in mir herumfliegen, während mein Herz so fest gegen meine Brust klopfte wie noch nie zuvor und sich die Gedanken in meinem Kopf überschlugen.

Doch bevor ich auch nur die Chance hatte, diese Situation irgendwie zu begreifen, löste sich der Größere schon wieder von mir und murmelte: "So meine ich mögen."

Mein Mund stand etwas offen und ich schaffte es nicht, mich zusammenzureißen und Manu irgendetwas zu antworten. Stattdessen drehte sich in meinem Kopf alles, die Gedanken wirbelten viel zu schnell umher, als dass ich sie hätte greifen können und überforderten mich komplett.

Erst ein Blick in das Gesicht von Manu, der mich mit einer Mischung aus Besorgnis, Unsicherheit und Enttäuschung ansah, holte mich zurück in die Wirklichkeit und ich schaffte es, leise "Wow", zu murmeln. Das schien den Jüngeren allerdings nur noch mehr zu verwirren, weswegen ich noch hinzufügte: "Ich glaube... ich mag dich auch. Sehr."

Sofort änderte sich der Gesichtsausdruck des Größeren von enttäuscht zu erleichtert und er fragte: "Also war es okay, dass ich dich geküsst habe? Du hast ein Bisschen entgeistert ausgesehen." "Ja schon", antwortete ich, "Nur das... also es war mein Erster Kuss und naja..." Wieder war es mir peinlich, zuzugeben wie neu ich auf dem Gebiet war, doch Manu grinste nur und antwortete: "Oh, dann tuts mir Leid, dass ich so schnell wieder aufgehört hab", während er sich erneut zu mir beugte, um mich ein zweites Mal zu küssen.

Jetzt fiel es mir etwas leichter, zu begreifen was passierte und während ich vorsichtig eine Hand an Manus Hüfte legte und ihn noch etwas näher zu mir zog, begann ich langsam zu realisieren, was dieser Kuss hier bedeutete. Ich hatte mich verliebt. Ohne überhaupt zu verstehen, was passiert war, hatte ich mich in Manu verliebt und er erwiderte meine Gefühle. Dieser wundervolle Junge liebte mich und wir küssten uns gerade! Womit hatte ich so etwas Großartiges nur verdient?

Wir verbrachten noch einige Zeit damit, in Manus Bett zu kuscheln und uns zu küssen. Meistens wusste ich nicht wirklich etwas mit mir anzufangen, doch zum Glück konnte Manu besser mit seinen Lippen umgehen als ich und schaffte es, mich wieder und wieder um den Verstand zu bringen.

Irgendwann beschlossen wir, schlafen zu gehen und nachdem wir uns umgezogen und gewaschen hatten, legte ich mich wie selbstverständlich mit zu Manu ins Bett, der sich sofort an mich kuschelte. Wieder Durchströmten mich Glückshormone und ich versuchte, mich etwas zu beruhigen, doch an diesem Abend dauerte es noch länger, bis ich es bei der ganzen Aufregung endlich schaffte, einzuschlafen.

Kürbistumor Fanfiction - NachteuleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt