Als Danny zum nächsten Mal den Club betritt ist er sehr viel voller als beim letzten Mal. Vielleicht kommt das davon, wenn es eine Band ist, die man wirklich sehen will.
Oder halt eher sehen will, als eine ziemlich unbekannte Band.
Er war jetzt schon ein paar Mal hier.
Es ist jetzt auch schon einige Wochen her, seit er diesen Job angetreten hat.
Aber er ist bis jetzt auch noch nicht Liz über den Weg gelaufen.
Bis jetzt.
Als er sein Equipment auf einem Tisch im Backstagebereich ausbreitet, sieht er sich um und erkennt einige Freunde von Liz, bis er versteht, dass sie wohl auch hier sein wird.
Er seufzt.
Es ist kein großer Bereich. Vollgestellt mit alten Boxen und Instrumenten und voll mit alten Bandpostern und Ankündigungen.
Eine Freundin von Liz, Millie, erkennt ihn und kommt auf ihn zu: „Danny!", ruft diese aus.
Damit sind es doch schon sicher drei Wörter, die sie miteinander gewechselt haben.
„Hey.", er dreht sich zu ihr herum.
„Du arbeitest jetzt hier, oder?"
Danny sieht auf den Tisch, dann wieder zu ihr, überlegt, was er sagen sollte und erwidert dann einfach: „Ja."
Sie lächelt ihn an: „Ist eine gute Band.", stellt sie fest.
Er hat keine Ahnung, wer heute spielt.
Er freut sich einfach, dass er das hier tun darf.
„Das stimmt."
Er sieht sich um, kann aber nicht klar herausstellen, wer Teil der Band ist und wer hier ist, weil er sich gerne mit solchen Menschen umgibt.Und er kann herausstellen, dass, egal wer in der Band ist, sie wollen nicht mit ihm reden. Ganz sicher nicht.
Aber er arbeitet ja nicht für die Band, er arbeitet für den Club.
Zum Glück.
Millie hat sich wieder verabschiedet.
Er fühlt sich alleine. Er wünscht, er würde irgendwo dazugehören.
Liz setzt sich auf den Tisch, auf dem seine Kameras liegen und schlägt ihre Beine übereinander.
Sie hat sich die Haare geschnitten, ein kurzer Bob, schwarz gefärbt. Neuer Piercing.
Sie sieht wirklich gut aus, sie sieht immer gut aus.
„Weißt du, warum ich mit dir Schluss gemacht habe?"
Danny wirkt überrascht: „Ja?"
Liz lächelt: „Tust du nicht."
„Du hast gesagt, es war, weil du diesen Typen gelernt hast, Luca.", stellt Danny fest.
Er wirkt sehr überrumpelt.
„Ja. Das auch. Und weil du nicht auf mich gestanden hast."
Danny schluckt: „Wie meinst du das?"War es so auffällig?
Sie lächelt ihn an: „Du weißt, was ich meine. Ich hab euch gesehen."
„Was willst du jetzt machen?", fragt er dann.
„Nichts natürlich, aber es nervt mich, dass ich dich wirklich gerne gehabt habe."
„Ich hatte dich auch gerne, aber manchmal reicht es nicht. Und zudem hast du mit mir Schluss gemacht."
Sie redet unbeirrt weiter: „Du hast immer von ihm geredet. Mark. Mark und seine Geschichten. Mark. Mark. Mark. Und ich wollte wirklich, dass er mich mag. Ich hätte von Anfang an etwas ahnen müssen."
Danny lächelt: „Tut mir leid."
Sie steht wieder auf: „Ich bin froh, dass es dir jetzt so gut geht, Danny."
Danny lächelt: „Ich hoffe, dir geht es auch gut."
„Sicher."Er würde ihr wirklich gerne sagen, wie gut es ihm geht.
Aber das wäre irgendwie komisch.
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You Fancy A Drink?
Teen FictionJeden Abend erzählt der Barkeeper Mark seinem Freund Danny von seinen Erlebnissen in der Bar. Während persönliche Dinge erörtert und diskutiert werden, wird beiden klar, dass manche Geschichten auch viele Weisheiten für das eigene Leben hergeben. Bi...