Das erste Augenlicht

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Es war Juni, als ich das erste mal in meinem Leben die Augen öffnete. Die Luft war warm, die Vögel zwitscherten und die Sonne ließ mein schwarzes Fell glänzen. Vor mir, in einer schmalen Gasse, lag beschützend meine Mutter und schleckte mir über's Gesicht. Neben mir spielten meine Geschwister heiter, welche schon älter als ich waren.
« Na, wie gefällt dir die Welt » fragte meine Mutter und schaute mich erwartungsvoll an. Ich drehte mich um und beobachtete das Geschehen:
Es war voll. Überall fuhren teilweise laut hupende Autos umher und Menschen schleppten bis zum Rand gefüllte Taschen mit sich. Am Rand des Platzes hatte es sich ein Pärchen auf einer Bank gemütlich gemacht. Das alles wirkte fremd aber da war noch ein anderes Gefühl... eine Art.... hm, wie soll ich das beschreiben? Es kam mir auch so naja, bekannt vor!
Warte mal, bekannt? Ich bin ein schwarzer Babykater, der eben seine Augen geöffnet hat... wie soll mir das bekannt vorkommen?
Egal, das bildete ich mir sicher nur ein!
Also antwortete ich erstmal meiner Mutter: ,, Mir gefällt es aber es wirkt sehr fremd", von meinem anderen Gefühl erzählte ich besser nichts!
,,Bald wird das nicht mehr so sein, Misha" meinte Mama und legte ihre Pfote zärtlich auf meinen dünnen Bauch. Ich schloss die Augen, schmiegte mich an ihr sonnengewärmtes Fell und schlief kurz danach ein.

Misha - Mein Leben als StraßenkaterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt