Ich träumte diesen beschissenen Traum wieder. Ich dachte, ich hätte ihn vergraben wie einen Sarg, denn nachdem ersten Treffen mit Wyatt hatte es aufgehört. Doch heute Abend stand ich wieder dort. Sah mich nach der Person um, die ich hören, aber nicht sehen konnte. Mein Herz klopfte so laut in meiner Brust, sodass ich den Rest nur noch leise hörte, obwohl ich wusste, dass jetzt gleich der Part kommen würde, wo ich immer aufwachte, aber mein Traum-Ich wusste das natürlich nicht.
Doch ich wachte nicht auf. Stattdessen drehte ich mich um, den Atem der Person in meinem Nacken spürend und blickte direkt in mein eigenes Gesicht.
Die Sommersprossen, die braunen Augen, meine dunkle Augenbrauen. Es war als blickte ich in mein Spiegelbild. Wäre nicht schon jedes verdammte Härchen auf meinem Körper aufgestellt, dann wäre das spätestens jetzt passiert.
Ich blinzelte. Erst einmal, dann zweimal. Doch nichts geschah. Ich sah weiterhin in mein emotionsloses Gesicht. Es blinzelte nicht mal. Ich hielt die Luft an. Alles was ich wollte, war aufzuwachen, doch ich blieb in dieser Kacke gefangen.
Gerade als mein Traum-Ich sich an das zweite Traum-Ich vor mir gewöhnt hatte und glaubte, dass nichts mehr passieren würde, veränderte sich etwas. Mein Spiegelbild-Traum-Ich verwandelte sich in Wyatt, der mich genauso emotionslos ansah wie mein Spiegelbild-Traum-Ich. Seine braunen Augen waren so leer, dass ich mich nicht mal darin spiegeln konnte.
Es ist nur ein Traum. Es ist nur ein Traum. Es ist nur ein Traum.
Ich kniff die Augen zusammen, doch als ich sie wieder öffnete sah ich immer noch in Wyatts Gesicht. Unverändert. Seine Haare perfekt gestylt, er trug ein einfaches weißes T-Shirt, was er auch bei unserem Treffen, was sich wie ein Date angefühlt hatte, getragen hatte. Es kam mir alles so real vor, dass ich mir selbst einbildete in Traum sein Deo riechen zu können. Es war nicht zu männlich, was meiner Meinung nach, perfekt zu seiner Persönlichkeit passte.
Es ist nur ein Traum. Es ist nur ein Traum. Es ist nur ein Traum.
Wach auf, Maverick.
Doch ich wachte nicht auf. Ich blickte weiterhin in Wyatts schönes Gesicht. Scheiße. Selbst so verstörend emotionslos, wie mein Traum-Ich es sah, war Wyatt wunderschön.
Gerade als sich wieder etwas zu verändern schien, erwachte ich. Klar, jetzt wo es wieder spannend wurde, musste ich natürlich aufwachen. So 'ne Kacke.
Ich setzte mich auf und blickte in die Dunkelheit meines Zimmers. Ich hatte diesen Traum schon so oft geträumt, aber kein einziges Mal so weit.
Diese Träume hatten kurz aufgehört, nachdem ich mich am Freitag mit Wyatt getroffen hatte. Eine Nacht um genau zu sein.
Es war ja nicht so, dass Wyatt noch nie in meinen Träumen vorkam - nein, das war schon öfter vorgekommen. Aber so scheiße-creepy war es bis jetzt noch nie gewesen.
Man muss auch dazu sagen, dass ich nur sehr niedliche und jugendfreie Träume hatte, wenn er drin vorkam (hust, hust). Da war dieses Bild von ihm, wie er mir ohne Emotionen in die Seele zu blicken schien, ein ganz anderes Level.
Ich seufzte und schwang meine Beine aus den Bett. Jetzt konnte ich sowieso nicht mehr schlafen, also konnte ich auch eine rauchen.
Die Zigarettenschachtel lag auf dem Fensterbrett. Ich griff danach, zog eine Stange heraus und schob sie mir zwischen die Lippen. Der Traum geisterte mir immer noch durch den Kopf als ich das Fenster öffnete.
Was ist wenn der Traum so Anakin Skywalker-mäßig mir etwas verraten möchte. Ich war mir zwar ziemlich sicher, dass er mir nicht wie in Star Wars die Zukunft voraussagte, aber vielleicht wollte er mir irgendetwas anderes signalisieren. Normalerweise glaubte ich nicht an so einen Scheiß, aber normalerweise träumte ich auch nicht so beschissene Sachen.
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Different Worlds | bxb
Romantik„Kann man dir vielleicht helfen?", fragte ich und legte den Kopf schief. Ein Grinsen konnte ich mir auch nicht verkneifen. Er hob den Kopf noch ein wenig weiter. „Nein", meinte er giftig und blinzelte mich böse an. „Ich brauche keine Hilfe. Jedenfal...