Red & Black & Red

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Gedämpfte Stimmen hallten durch die Flure der alten Zauberschule Hogwarts. Kaum ein Schüler traute sich noch auf den Gängen laut zu sprechen, und das Lachen war sowieso allen vergangen seit dem Umbridge das Ruder übernommen hatte. Die pinke Hexe machte allen das Leben schwer. Hogwarts war einfach nicht mehr das, was es einmal war.

Zwischen den kleinen, leise tuschelnden Grüppchen schlenderte auch ein einsames Mädchen umher. Sie war eine Gryffindor-Schülerin, im siebten Schuljahr. Wie die meisten anderen auch war sie auf dem Weg zu ihrer nächsten Unterrichtsstunde, auch wenn sie kein einziges Schulbuch in ihrer Tasche hatte.

Ein kleines Hufflepuff-Mädchen, sie konnte höchstens in der zweiten Klasse sein, wurde im Gedränge gegen sie geschupst. Die Kleine entschuldigte sich schüchtern, bevor sie möglichst schnell versuchte, dem stechenden Blick der eisblauen Augen des Mädchens zu entkommen.

"Na na, Kira", erschallte plötzlich die Stimme des gut gelaunten Fred Weasly, der sich nicht darum zu scheren schien, dass alle anderen ruhig waren. Er war wie aus dem Nichts neben ihr aufgetaucht und grinste sie breit an. "Bloß nicht zu höflich sein!", konnte sie nun die beinah identische Stimme seinens Bruders George vernehmen, der auf ihrer anderen Seite erschien war und ihr den Arm um die Schultern legte. "Vorsicht, Junge. Das verstößt gegen die Schulordnung!", sagte sie, während sie mit den Augen rollte und auf seinen Arm deutete. George und Fred, der es seinem Zwilling gleichgetan hatte, starrten sie verdutzt an, bevor sie wie aus einem Mund fragten: "Seit wann hältst du dich an Vorschriften?"

Da lachte Kira ein leises, ehrliches Lachen, legte ihre Hände auf die Rücken der beiden Jungs und meinte vergnügt: "Wo ihr recht habt..."

Die beiden Weasly-Brüder waren zwei der wenigen Menschen, die Kira leiden konnte. Und sie waren die einzigen Menschen in der Schule, die dieses Gefühl erwiderten. Das Mädchen war nicht gerade die menschenfreundlichste Person, sie mochte ihre Ruhe, aber wenn sie Zuneigung zeigte dann richtig.
Und so gingen die drei Arm in Arm durch die Flure zum nächsten Unterricht.

***

Kira ließ sich erschöpft in ihr Bett fallen. Auch wenn sie sich nicht besonders angestrengt und kaum Hausaufgaben erledigt hatte war es beinahe Mitternacht und sie wurde langsam müde.
Das Mädchen blickte sich im leeren Zimmer um. Die anderen lernten wohl noch für ihre ZAGs. Doch Kira konnte das nur recht sein. Sie nahm gerade den IPod, den sie von ihrer Muggel-Mutter bekommen hatte, um ein wenig Musik zu hören, als jemand an ihrer Tür klopfte.

Die Schwarzhaarige überlegt kurz, ob sie es ignorieren sollte, doch als es erneut klopfte rief sie mürrisch:Ja?", worauf hin sich die alte Holztür öffnete.
Kira staunte nicht schlecht, als ihre beiden Freunde, die Weasley-Zwillinge, breit grinsend hereinkamen. Doch sie ließ sich nichts anmerken und fauchte stattdessen: "Wisst ihr eigentlich wie spät es ist?", als wäre ihr Auftauchen das Normalste der Welt.

Die beiden Brüder meinten nur: "Als ob du schon schlafen würdest". Daraufhin fiel ihr nichts ein, weshalb sie in etwas ruhigerem Ton fragt: "Wie seit ihr an den verzauberten Stufen vorbeigekommen?"

Fred schnaubte empört:"Für wen hältst du uns eigentlich? Ron?!" Während sein Bruder hilfsbereit erklärte: "Hat nicht lange gedauert, einen Weg zu finden um den Zauber auszutricksen" Die Jungs kamen ins Zimmer, schlossen leise die Tür hinter sich und ließen sich auf Kiras Bettende fallen.

Es entstand eine kurze Stille, bevor das Mädchen seufzend den IPod weglegte und fragte: "Was verschafft mir die Ehre eures Besuches?"

"Wir hauen ab", meinte George prompt.
"Und du sollst mitkommen", ergänzte Fred.
Sie hatte wohl auf begeisterte Freudenschreie gewartet, aber die bekamen sie nicht. "Seid ihr noch ganz dicht?"
Die Brüder warfen sich einen Blick zu, bevor Fred antwortete:"Es gibt keinen Grund zu bleiben. Umbridge tyrannisiert die Schule, und gegen Tyrannen lehnt man sich auf". Ein schelmisches Grinsen breitete sich auf dem Gesicht seines Bruders aus:"Natürlich hinterlassen wir der pinken Unke ein Abschiedsgeschenk. Wir können dich nicht einfach so gehen".

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