Chapter 30

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Jimin p.o.v.:

„Ich muss los, arbeiten", sage ich und mache mich auf zum Stützpunkt. Die ganzen Orte, wo die Gangster unterwegs sind, haben echt originelle Namen. Hauptquartier, Stützpunkt, Bunker, Gruft, Katakombe und noch mehr.

„Warte, Jimin! Ich begleite dich etwas", ruft Taehyung mir hinterher.

Wir verlassen das Gebäude und gehen einige Meter, dann beginne ich zu sprechen. „Hör mal, Tae. Du kannst nicht mitkommen. Und ich kann dir auch nicht sagen oder zeigen oder wie auch immer, wo ich hingehe."

„Ich weiß", antwortet er, „aber ich wollte sicher gehen, dass du kündigen wirst."

„Tae..." Soll ich ihm sagen, was das für Konsequenzen haben wird? Oder soll ich ihn beschützen? Ich bin mir unschlüssig und starre beim Gehen auf den Boden. „Klar. Ich hab's dir versprochen, also werde ich auch kündigen."

Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie er seine Augen etwas weitet und mich anlächelt. Wie sehr ich sein Lächeln liebe. Mir entlockt es immer wieder selbst ein kleines Lächeln, genau so wie jetzt.

„Gut, dann gehe ich mal. Bis später und pass auf dich auf." Bevor er mit diesen Worten davon geht, legt er noch kurz seine Hand auf meine Schulter und schaut mich ernst an.

Genau deswegen wollte ich nicht, dass er das alles erfährt. Er macht sich jetzt Sorgen um mich und quält sich. Ich kenne ihn.

~

Auf dem Weg zum Stützpunkt denke ich ganze Zeit drüber nach, wann ich am besten kündige. Aber zu einem Ergebnis komme ich nicht wirklich. Ich glaube, ich mache es am Ende und arbeite heute meine Schicht vorerst normal ab.

„Hallo Jimin!", begrüßt mich Yunho schon von Weitem und öffnet mir die Tür in die Gruft. So heißt der Ort, wo die Straßenkämpfe und so sind.

„Hey Yunho. Danke", erwidere ich und gehe die Treppe runter. Ich biege in einen Flur ein und öffne eine Tür. In dem dahinter liegenden Raum sind schon Miyeon und die drei anderen Mädchen sowie drei Typen und ziehen sich gerade die viel zu kurze und enge Arbeitskleidung an. Sie alle sind, wie ich, Kellner mit Sonderleistungen.

„Jimin, da bist du endlich! Wir haben uns schon gefragt, wo du bleibst", begrüßt mich Miyeon herzlich und trotzdem genervt und haut mir freundschaftlich gegen den Arm.

„Jaha, sorry. Ich wurde etwas aufgehalten." Ich ziehe mich schnell um und werde gerade rechtzeitig fertig, denn nicht mal eine Sekunde nachdem ich mich aufrecht gestellt habe, kommt ein anderer großer Türsteher durch eine andere Tür in den Raum und sagt uns mit amerikanischem Akzent, dass wir raus und die Leute bedienen sollen.

Wir stellen uns schnell in Zweierreihen auf und verlassen so den Raum. Der Lärm, der vorher nur gedämpft durch die Tür geklungen hat, wird jetzt laut und klar.

Die Gruft ist eine riesige Fabrikhalle, die zur Ruine wurde. Da es gerade dämmert, gibt das ihr eine noch gefährlichere Atmosphäre.

Der große Bereich ist imaginär in viele verschiedene Abteile unterteilt. Von oben, wo wir rauskommen, überblickt man es sehr gut. In der Mitte strippt Kwons Spielzeug/Geliebte. Dazu singt Taeyeon mit ihrer atemberaubenden Stimme. Eine Seite ist mit dünnen Trennwänden abgegrenzt. Dort verziehen sich die Leute, wenn sie... naja, etwas Privatsphäre brauchen. Auf der anderen Seite ist ein großer Ring in den Boden gelassen. Da sind sehr viele Leute versammelt. Gerade kämpfen zwei gegeneinander. Die Meute feuert sie mit unverständlichen Rufen an. Aber JK kämpft noch nicht, sonst sähe der Kampf ganz anders aus.

Wir gehen am Rand eine Gittertreppe runter. Miyeon, die neben mir geht, flüstert mir zu: „Heute ist es ja nochmal extra voll." Und da hat sie Recht.

Enigma: the tale of bangtanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt