Das Versprechen des Edlen Herren

98 4 0
                                    

Heute ist der 1 . Januar also sechs Monate vor meinem ersten Schritt in die Freiheit. Endlich den Wind in den Haaren spüren und an frischen Blumen riechen. Ich hab schon viel über die Welt außerhalb dieser Räumlichkeiten gehört, meisten von meiner Schwester Luna. Da sie schon sechzehn ist darf sie schon das Haus verlassen. Ich bin noch fünfzehn, aber bald werde ich endlich sechzehn. Ich kann es kaum Glauben nur noch ein paar Monate und dann kann ich endlich aus dieser kargen, öden Wohnung raus. Da ich hier nicht raus darf kenne ich auch nur meine schwester, meine Eltern und Verwandten was ich zimlich langweilig finde. Um über unser Dorf Bescheid zu wissen gehört schon eine Menge dazu, da eigentlich keiner genau weiß warum es hier so ist wie es ist. Bei uns gibt es viele Regeln aber nur eine die akribisch durchgesetzt wird, nämlich die, dass man erst mit sechzehn dad Haus verlassen darf , die anderen sind eigendlich recht unnötig. Hier ist es zimlich ungewöhnlich, doch wie es wirklich ist weiß ich nicht, da ich nur hier drinnen hocke und Löcher in die Wand starre. "Hey schwester Herz, ich habe dir Blumen mitgebracht. " Luna holt mich mal wider aus meinen Gedanken. "Danke." Was sie wohl von mir denken muss. Ich schnappe mir die Blumen und renne hoch in mein Zimmer und setze mich vor die Tür und riche an den Blumen und stelle mir vor wie sie wachsen und aufgehen. Wie gerne ich jetzt aufstehen möchte, rennen, mich auf eine Wiese legen und in die Sonne blicken und einfach das leben genieße, die Seele baumeln lassen. Einen Traum den ich schon mein ganzes Leben verfolge. Die Menschen die sich draußen aufhalten können sich wirklich glücklich schätzen, denn sie können alles machen wovon ich träume. Ich will Menschen kennenlernen, einen freund finden und eine Familie gründen, Spaß haben ohne an die alte zeit denken zu müssen. Alle die ich kenne können das schon genießen, außer mir. Manchmal habe ich das Gefühl das meine Familie mich vergisst wenn sie draußen sind. Klar würde ich auch aber dieses Gefühl das keiner an dich denkt ist echt traurig und niedermachend und es nimmt einem die Freude am Leben. Doch bald ist es endlich vorbei und alle müsse das durch machen. Es ist zwar nur ein schwacher Trost aber wenigstens etwas. "Schätzchen es gibt essen. "Oh verdammt das hab ich ja ganz vergessen. "Du solltest doch Kartoffeln schälen und nicht über dein leben klagen und alles schlecht machen, also als ich so alt war wie du......" Und jetzt erzählt Mama wieder einen schwang aus ihrer Jugend, das sie nie über das alles hier geklagt hat und das es mir wesentlich besser geht. Das gleich prozedere wie jeden abend. Viel mehr reden wir eigendlich auch nicht. Nach dem essen verschwinden dann alle in ihre zimmer und ich kann alles aufräumen da meine Eltern angeblich den ganzen Tag über arbeiten um mir und Luna ein schönes Leben zu bereiten. Nur merke ich persönlich nicht davon. Das ist so der typische Tag bei uns.

Juni das versprechen, des Edlen HerrenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt