Kapitel 4 - La Familia

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Ich lief den Weg, den ich lange Zeit nicht mehr gelaufen war. Es war kalt und nass draußen. "Wir haben das Jahr 2003", erinnerte ich mich an die Worte im Krankenhaus und wiederholte diese unendliche Male in meinem Kopf, "Das Jahr 2003." Es war zum verrückt werden. Ich musste zu Bruce, er würde mir sicherlich helfen. Ich seufzte. Als ich dann irgendwann vor unserem Haus stand lief mir ein eiskalter Schauer den Rücken entlang, sodass ich zusammen zucken musste. Ich sah meine Mutter im Garten sitzen, sie nippte an ihrer Tasse, worin sich sicherlich ihr Lieblingstee befand. Um ihre Schulter lag eine dicke Decke, in das sie sich eingekuschelt hatte. Vor ihr stand der Laptop, auf dessen Monitor sie starrte. Kleine Info am Rande, meine Mutter war Autorin in Ruhestand, doch bevor sie ihre Leidenschaft endgültig aufgab, schrieb sie ein Meisterwerk, dass sie uns einfach nicht zeigen wollte. An diesem schrieb sie Tag und Nacht. Ich atmete tief ein. Eine heftige Windbö wehte mir einige Strähnen ins Gesicht und ließ mich ein weiteres Mal erschüttern. "Scar' ", rief meine Mutter plötzlich, in diesem Moment füllten sich meine Augen mit Tränen. Nach langer Zeit hörte ich ihre Stimme wieder. "Mom", murmelte ich leise vor mich hin. Ich wischte mir die Tränen weg und lief den Weg des Gartens entlang, stur in ihre Richtung. "Amy?" Sie sprang vom Stuhl und rannte auf mich zu. "Wie siehst du aus, was ist passiert?" Ich befand mich wie in einer Trance, spürte nichts außer die Schmerzen in meinem Herzen. "Amy, Liebling?" Sie musterte mich streng. "Mom", sagte ich in einem piepsigem Ton. "Amy, was ist passiert, Liebes?"

"Amy?" Scarlett näherte sich uns vorsichtig, "Alles in Ordnung?" Ich fiel auf die Knie. "Harvey", rief meine Mutter unseren Bediensteten, der sofort eilte. "Helfen Sie bitte." Die Lider fielen mir vor die Augen, als würde sich der Vorhang schließen. Als ich die Augen wieder öffnete lag ich auf der Couch im Wohnzimmer, umgeben von meiner besorgten Mutter und meiner Schwester, sowie Harvey und Emily, Bedienstete der Familie. "Geht es dir gut, Spätzchen?", fragte meine Mutter besorgt und strich mir sanft über die Wange. Ich nickte und sah mich um. "Kein Traum", murmelte ich leise. "Hmm?", Mutter sah mich besorgt an. "Nichts, Mom", stöhnte ich und versuchte mich aufzusetzen. Emily brachte mir eine Schüssel Suppe, Mom zwang mich diese zu trinken. "Was ist passiert?", drang sie dann plötzlich und sah mich ernst an. "Ich weiß nicht", antwortete ich und schob die Schüssel angewidert von mir. "Schatz, warum zum Teufel hattest du dieses Hemd an und wie kommt diese Verletzung an deiner Stirn?" Ich runzelte unwissend die Stirn und führte meine Hand an diese. Ich glitt langsam über den Pflaster. "Ich bin gefallen", erklärte ich. Doch diese Antwort stellte meine Mutter nicht zufrieden, es machte sie sogar misstrauischer als zuvor. Ich war einfach eine schlechte Lügnerin, naja, meine Mom war vielleicht einfach nur eine zu gute Mom. Sie wusste immer Bescheid, wenn ich log. "Amy", sie zog die eine Augenbraue nach oben. Ich machte einen Sprung in ihre Richtung und umarmte sie ganz fest. "Ich hab dich so vermisst", kam es aus mir. "Schatz, alles in Ordnung?" Ich nickte: "Ja, alles Bestens." Ich fühlte mich so Vollkommen, an der Seite meiner Mutter und Scarlett. Doch auf einen wollte ich nicht treffen, meinem Vater. Mir war Angst und Bange. Doch so wie ich meine Mutter kannte, hatte sie meinem Vater längst alles in übertriebener Einzelheit erzählt. Ich wartete mit voller Vorfreude auf die Ankunft meines Vaters, was so viel hieß wie: Ich konnte ziemlich darauf verzichten. Ich rappelte mich auf um in mein Zimmer zu gehen, es war lange her. Scarlett half mir die Treppen hinauf zu laufen, vorsichtig stieg ich die Stufen hinauf, eine nach der anderen. "Amy, was ist passiert?", flüssterte sie mir zu, doch ich machte ihr ein Zeichen, dass da nichts wäre. "Na gut", schnaubte sie und öffnete die Tür meines Zimmers. "Oh mein Gott", stöhnte ich, "Alles ist noch so wie früher." Scar runzelte die Stirn und sah mich merkwürdig an. "Ja, es hat sich nicht vieles verändert seit heute Morgen." Sie wirkte leicht irritiert, doch den größten Schock erlitt wohl ich zu dem Zeitpunkt. "Hey, weißt du was heute passiert ist?", Scar sprang auf mein Bett und sah mich mit großen Augen an, "Dave hat mich nach einem Date gefragt und ich habe ja gesagt." Ich runzelte die Stirn, das kam mir bekannt vor. Ein Deja- vu? Nein. Diese Konservation hatten wir schonmal. "Und..", wollte Scarlett fortfahren, doch ich unterbrach sie. "Und sein Cousin kommt mit, Kol." Sie grinste breit. "Ja, gut erraten." Sie zeigte mit dem Zeigefinger auf mich und zwinkerte dabeu lobend. "Also was sagst du?" Mit einem Mal wälzte sie sich auf den Rücken und starrte die Decke an. "Kein Interesse", murmelte ich vor mich hin. "Damit habe ich gerechnet", gab Scarlett zu, "Für dich gibt es nur Robin." Sie zeigte auf das von mir selbst genähte Kostüm an der Tür und klopfte mir auf die Schulter. "So endest du noch als eine alte Jungfer." Sie grinste breit und lief an mir vorbei, als ich meine Hand erhob um sie leicht zu schlagen. An der Tür streckte sie ihre Zunge weit raus und verließ mein Zimmer mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Ich musste leicht schmunzeln, ich war zuhause. Bei meiner Familie, in meinem eigenen Zimmer. Alles war wie früher. Ich lief zu dem Kostüm und musterte es streng. Die Zeit vor Gotham, bevor ich Robin wurde."Eine zweite Chance", murmelte ich. Ich würde Bruce nie kennen lernen, Ich würde Dick nie begegnen. Oder Jordan. Mit dem Wissen, über das ich verfügte, könnte ich vieles ändern. Meine Eltern müssten nicht sterben. Das war die Chance für mich, der Neustart, den ich so lange ersehnte. Ich rannte aus meinem Zimmer die Treppen hinunter und umarmte Emily, dann Harvey, und die restlichen Bediensteten. "Mom, ich liebe dich", ich küsste sie auf die Wange und fiel Scar um den Hals. "Mom", stöhnte Scarlett beängstigt, "Ruf einen Arzt, ich glaube Amy ist auf den Kopf gefallen." Ich schubste sie leicht von mir: "Hey!" Sie lachte laut. Mom schüttelte grinsend den Kopf: "Ihr verrückten Hühner!" Scarlett sprang auf mich, sodass wir beide zu Boden fielen. Sie kitzelte mich durch, das tat sie meistens um mich zu ärgern, weil ich so panisch war. "Hör auf", lachte ich entsetzt. "Nö", grinste sie und fuhr fort. Plötzlich wurden wir durch ein Klingeln an der Tür unterbrochen. "Oh-Oh", lachte Scarlett, "Das ist sicherlich Dad." Ich rappelte mich sofort auf, einer Art der Panik überfiel mich. Emily eilte zur Tür um diese zu öffnen. Mit einem Mal fing ich an wie verrückt zu schwitzen, sehr kalten Schweiß. Meine Hände und Knie zitterten, meine Blicke flüchteten in allen Richtungen des Wohnzimmers. Mom eilte zur Tür um meinen Vater zu empfangen, Scar folgte ihr. Als ich dann seine Stimme hörte verlor verlor ich beinahe das Gleichgewicht. Mir wurde auf einmal Schwindelig und ich eilte mit letzter Kraft zum Sofa. "Amy", mein Vater stand vor mir, aus Fleisch und Blut. Leibhaftig. "Liebes." Er machte einen Schritt auf mich und ich sah ihn nur reglos an. "Was ist passiert?" Mom, die hinter ihm stand, verschränkte die Arme vor der Brust ineinander. "Sie ist gefallen", betonte sie scharf. "Gefallen?" Auch Dad machte dieses unglaubwürdige Gesicht. Ich nickte: "Ja." Meine Stimme versagte. "Alles in Ordnung, Spätzchen?" Mom eilte zu mir und Dad fasste mich stützend. Er fühlte meine Stirn. "Du bist ja eiskalt."

Robin vs Joker - Die Zeitreise (BATMAN FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt