„Wir sind da", verkündete er schließlich und lenkte den Wagen auf einen weiteren Parkplatz, der mir gleich bekannt vorkam. Die gesamte Fahrt über hatte ich aus dem Fenster gesehen, die Straße beobachtet und mir den Weg eingeprägt. Aber wie es schien, hatte ich nicht wirklich hingesehen, denn sonst wäre mir der Weg unglaublich bekannt vorgekommen, trotz der Tatsache, dass ich ihn zum zweiten Mal erst bestritten hatte.
Er parkte das Auto gleich neben der Eingangstür des Diners und schaltete den Motor aus, bevor seine Hand zum Gurt glitt und er sich abschnallte, den Schlüssel aber im Schloss stecken ließ.
„Ich hoffe, du hast Hunger und es war keine Lüge, als du gesagt hast, wie gut dir das Essen hier geschmeckt hat? Denn ich habe etwas von hier geordert, das wir mitnehmen könnten." Er drehte sich mit dem Oberkörper zu mir und musterte mich aufmerksam, wie er es einige Male zuvor auch schon getan hatte.
„Es hat mir wirklich geschmeckt und ich finde die Idee toll, Lennox", gab ich ehrlich zu. Lennox tastete nach dem Türgriff und kletterte schließlich aus dem Wagen, nachdem er das Grinsen auf seinen Lippen zur Schau gestellt hatte.
„Dann bin ich gleich wieder da. Du kannst gerne warten und dich in der Zeit mit der Musikkonsole vertraut machen", bot er schmunzelnd an, bevor er schon aus dem Auto sprang und in das Diner eilte, in dem die Gäste wie am ersten Abend Schlange für einen einzelnen Tisch standen.
Dass er mir die Macht über das Radio gegeben hatte, hatte zur Folge, dass wir die gesamte Fahrt über Halseys Musik lauschten. Ihre Stimme drang laut durch die Lautsprecher und ich ließ mich immer wieder zum Mitsingen hinreißen, was Lennox nicht nur einmal amüsierte.
Dass es CDs von Halsey in diesem Auto gab, damit hatte ich nicht gerechnet. Umso erfreuter war ich jedoch gewesen, als ich sie gleich am Anfang entdeckt hatte.
Der wunderbare Klang der Musik und der verführerische Duft des Abendessens, das auf der Rückbank herrlich duftete, ließen mich den Weg aus den Augen verlieren. Ich konnte nicht sagen, wie lange wir gefahren waren, oder welche Straßen wir passiert hatten. Einzig allein die rote Farbe, die am Himmel immer penetranter wurde, gab mir einen Tipp darauf, wie viel später es war.
Als Lennox die Musik an einem kleinen Regler schließlich leiser drehte und auf eine Straße abbog, die von Schotter und größeren Steinen nur so wimmelte, verdrängte ich die Gedanken an die melodische Gesangsstimme und das Essen.
Meine Vermutungen über dieses Date hatten mich nicht so weit geführt, dass ich in Erwägung zog, er würde mich in den Wald führen. Genauer gesagt verschluckte uns dieser, als wir einen Weg einschlugen, der steil nach oben ging, und für die meisten Autos wohl unzumutbar war.
Tannen und Laubblätter säumten unseren Weg, wiegten sich im seichten Wind des Abends hin und her und sorgten für ein Spiel des Lichts im Inneren des Wagens. Die schwachen Strahlen der Sonne kribbelten auf meiner Haut und entlockten mir ein verhaltenes Lächeln.
„Du bist dir sicher, dass wir uns nicht verfahren haben?", fragte ich. Meine Augenbraue wanderte in die Höhe, als wir auf einen Feldweg abbogen, den schon Jahrelang niemand mehr gemäht haben musste.
„Das bin ich, denn wir sind schon da", verkündete er stolz. Gerade wollte ich mich danach erkundigen, ob er verrückt war, mitten im Gang halten zu wollen, als eine Lichtung in mein Sichtfeld trat. Langsam rollten wir auf die Fläche zu.
Ich rückte aufgeregt auf meinem Platz hin und her und betrachtete den offenen Platz. Er war kreisförmig aber höchstens so groß, dass drei Autos nebeneinander Platz haben könnten. Hinter uns wirkte der mächtige Wald im Vergleich zu der Stadt, die uns zu Füßen lag, vernichtend gering.
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Paralyzed | ✓
Ficção Adolescente𝑺𝒆𝒊𝒕 𝑾𝒐𝒄𝒉𝒆𝒏 𝒃𝒆𝒇𝒊𝒏𝒅𝒆𝒕 𝒔𝒊𝒆 𝒔𝒊𝒄𝒉 𝒊𝒎 𝒇𝒓𝒆𝒊𝒆𝒏 𝑭𝒂𝒍𝒍 - 𝒆𝒓 𝒉𝒂𝒕 𝒆𝒔 𝒔𝒊𝒄𝒉 𝒛𝒖𝒓 𝑨𝒖𝒇𝒈𝒂𝒃𝒆 𝒈𝒆𝒎𝒂𝒄𝒉𝒕, 𝒔𝒊𝒆 𝒂𝒖𝒇𝒛𝒖𝒇𝒂𝒏𝒈𝒆𝒏. Cartia hatte in ihrem Leben alles, was sie sich wünschen konnte, bis d...