Chapter 1

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Yoongi POV

Ich lief. Mir war nicht nur langweilig, ich war auch verwirrt. Also ging ich weg. Nicht für immer, nur ein paar Wochen. Doch ich brauchte eine Auszeit. Von Allem, von Zuhause. Also lief ich. Ich trug die unauffälligsten Klamotten die ich hatte. Mein Ziel: Die Kleinstadt, welche ca. 90 Meilen vom Schloss entfernt war. Ich bin bei vielen Fremden mitgefahren und mitgenommen worden und nun lief ich die letzten Kilometer. Was ich dort machen würde, wusste ich noch nicht genau. Wahrscheinlich einfach bei einer Familie nach Unterkunft bitten. Ich hatte keinen genauen Plan, und das fand ich gut. Eine Brise zog vorbei. Ich hatte keine Jacke an, doch mir war nicht kalt. Mir war nie kalt. Auch heiß war mir nie wirklich. Nur wenn ich Fieber hatte, merkte ich Hitze und Kälte. Ich lief noch einige Minuten. Ich weiß nicht wirklich wie viele, vielleicht 20 bis 30. Doch dann kam ich an. Noch war ich in einem abgelegeneren Teil der Stadt, doch genau in einem solchen wollte ich mich auch aufhalten. Ich lief an mehreren Häusern vorbei. Ich klingelte bei einigen und bat nach Unterkunft. "Nee, ich hab 3 Kinder und meinen Mann zu versorgen, da hab ich keinen Platz mehr für dich." "Tut mir leid, aber ich hab nicht genug Platz." "Du frecher Kerl!! Was fällt dir ein einfach hier zu klingeln und zu denken, dass du hier mir nichts dir nichts pennen könntest?! Du willst mich doch beklauen! Verzieh dich, oder ich ruf die Polizei!!". Solche Dinge tischten sie mir auf oder knallten mir einfach die Tür vor der Nase zu.

Frustriert seufzte ich, während ich vor der nächsten Tür stand und klingelte. Es kann doch nicht sein, dass niemand hier bereit ist, mich einige Zeit unterkommen zu lassen.... "Hallo?", sagte eine Dame mittleren Alters, nachdem sie die Tür öffnete. "Entschuldigen Sie bitte", sagte ich und verbeugte mich leicht, "Mein Name lautet Min Yoongi und ich komme von Weit her." Ich richtete mich wieder auf. "Wäre es möglich für eine Weile hier unterzukommen? Es würden nicht mehr, als ein paar Wochen sein." "Aber natürlich mein Junge!" Sie trat einen Schritt beiseite und machte eine einladende Geste. "Was führt einen hübschen Jungen Mann wie dich hier her?" fragte sie mich. "Wie ich bereits sagte, komme ich von weit her. Ich reise um meinem Alltag zu entfliehen und neuen Wind unter die Nase zu bekommen.", erzählte ich, als ich durch die Tür ins Haus lief und meine Schuhe an der Matte abstreifte. "Wie aufregend!" meinte sie nur, und deutete mir, ihr zu folgen. "Ich habe einen Sohn, der sogar in deinem Alter sein könnte. Wie alt bist du denn, Kind?" "Ich bin 17 Jahre alt, Miss." erwiderte ich. "Ach, lass doch die Förmlichkeiten. Mein Name ist Yuna." Sie lächelte mich lieb an. "Jedenfalls, mein Sohn ist tatsächlich so alt wie du! Ich werde ihn gleich holen gehen, aber setz dich sich erstmal. Möchtest du etwas trinken, mein Junge?" Ich nickte. "Ein Wasser wäre genehm." sagte ich höflich. Noch immer lächelnd nickte sie, füllte ein Glas auf und stellte es mich vor die Nase auf den Tisch. "Warte kurz, ich gehe schnell meinen Sohn holen, damit ihr euch kennen lernen könnt." Dann machte sie auf Absatz kehrt und verschwand im Rest des Hauses. Zufrieden nippte ich an meinem Wasser. Zum Glück scheine ich bei einer netten Familie gelandet zu sein. Ich lies meine Augen durch die Küche schweifen. Sie war ganz süß und gemütlich eingerichtet. An dem Tisch an dem ich saß waren 2 Stühle und eine Sitzbank gestellt. Auf ihnen waren herbstlich orangene Sitzkissen. An der Wand hing eine Uhr, in Form eines Tellers. Daneben ein Kalender. Ein paar Bilder hingen auch daran, größtenteils Zeichnungen. Der Rest der Küche waren eigentlich nur noch die typischen Dinge wie Herd, Ofen und Kühlschrank. Die letzten Sonnenstrahlen fielen in den sanften Farben der Abenddämmerung durch das angekippte Fenster. Der leichte Wind ließ die Gardienen etwas wehen. 

Als ich Schritte hörte, drehte ich meinen Kopf in die Richtung in der die Dame ging. Dort stand sie nun wieder, zusammen mir einem Jungen, welcher höchstwahrscheinlich ihr Sohn war. Seine Haare waren Blond, lagen locker und leicht lockig auf seinem Kopf. Er hatte eine kleine Nase, volle Lippen und runde Wangen. "Wenn ich vorstellen darf: Das ist mein Sohn Jimin." sagte die Mutter und sie, wie auch ihr Sohn, lächelten mich an. "Mein Name lautet Min Yoongi.", gab ich zurück und verbeugte mich im sitzen. "Jimin wird dir kurz dein Zimmer zeigen, ich koche derweil Essen. Ich könnt die Zeit ja nutzen um euch etwas kennen zu lernen." Sagte Yuna. Ich nickte und stand auf. Jimin führte mich zu dem Raum, in welchen ich von nun an schlafen würde und zeigte mir dabei auch die anderen Räume des Hauses. "Hier wären wir. Direkt gegenüber ist mein Zimmer." sagte er und öffnete dir Tür zum Zimmer. Auch dieses war klein und gemütlich. In ihm stand ein Schrank, ein Bett mit Nachttisch und Lampe und ein Schreibtisch. Wir setzten uns nebeneinander aufs Bett. "Also, wieso bist du nochmal hier?" fragte Jimin freundlich. "Ich reiste hier her, um meinem Alltag zu entfliehen und-" "Du bist von Zuhause abgehauen, oder?" unterbrach er mich und grinste. "So könnte man es durchaus ebenfalls ausdrücken." gestand ich leicht kichernd. "Du musst in ganz anderen Verhältnissen leben. Du benimmst und redest so gehoben." meinte er. "Ja, das stimmt. Daheim ist es ganz anders. Etwas... strenger? Aber ich mag es hier. Die Atmosphäre ist irgendwie viel ausgelassener." redete ich zufrieden. "Bist du deswegen abgehauen?" fragte er mich wieder. "Nicht ganz...", sagte ich und sah an die Wand, "Ich war eher total verwirrt und gestresst. Mir war alles zu viel geworden. Ich musste mal wo anders hin. Weit weg." Aus dem Augenwinkel hinaus sah ich, wie er nickte. 

Prince of Something | YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt