Der Tag in der Klinik begann sehr früh, denn wir mussten schon um 7 Uhr aufstehen, da es schon um 8 Uhr Frühstück gab und wer nicht pünktlich aufsteht, kriegt nicht mehr so viel ab. Ich habe sehr gut geschlafen, da ich wusste, dass meine Lehrerin hier in der Nähe ist und das gab mir Sicherheit. Zudem musste ich keine Angst mehr vor dem neuen Freund meiner Adoptivmutter haben. Es fühlt sich fast wie Ferien an. So ein tolles Gefühl endlich frei zu sein. Ich glaube das war doch eine gute Entscheidung hier her zu kommen. Ich muss endlich an mich denken und ich fühle mich meiner biologischen Mutter so nah. Ein unbeschreibliches Gefühl. Die Sonne schien durch die Vorhänge hindurch und ich hörte die Vögel zwitschern. Ich öffnete die Vorhänge. Takeo war etwas eher wach als ich, da er anscheinend Schlafstörungen meinte die Arztassistentin.
Ich fing an mich ein wenig einzurichten und packte meine Anziehsachen in meinen persönlichen. Wertsachen und ein Bild meiner biologischen Mutter verstaute ich im Tresor. Ich hörte Schritte aus dem Flur. Takeo kam in unser Zimmer. Als erstes wusste ich gar nicht, wie ich mich verhalten sollte. Eins muss ich gestehen: Er hat einen sehr schönen Klamottenstil. Ich streckte meine Hand aus und sagte:
"Hey! Schön, dich kennenzulernen, Takeo."
Er gab mir auch seine Hand und er hatte sehr große und schöne Hände.
"Hey! Woher kennst du meinen Namen?"
"Die Arztassistentin hat ihn mir verraten und ich finde deinen Namen sehr einzigartig und schön."
"Hätte ich mir denken können. Vielen Dank für dieses wundervolle Kompliment. Das ist etwas komplett neues für mich, dass jemand meinen Namen mag und mir Komplimente macht. Ich schätze es echt sehr."
"Kein Problem."
"Warum bist du eigentlich hier?"
"Ich wollte mich umbringen. Meine Mutter hat mich in der Badewanne aufgefunden und hat sofort die Notärzte kontaktiert. Jedoch waren das Hinterhofärzte und haben mich und andere Leute ausgenutzt, um zu klauen. Alle gehen davon aus, dass es den Selbstmordversuch nicht überlebt habe. Irgendwann habe ich mich beim Klauen erwischen lassen und die angeblichen Ärzte auffliegen lassen. Danach habe ich mich selber zur Adoption freigegeben und wollte einfach nur in eine Familie anstatt ins Heim. Eine kurze Zeit lief das alles gut, bis meine Adoptivmutter einen neuen Mann kennenlernte, der aggressiv und gewalttätig ist. Ich fühle mich sehr oft alleine und kriege manchmal auch Panik. Ein positiver Punkt ist, dass sich meine Lehrerin sehr gut um mich kümmert und mich auch hier her gebracht. Das war eine Kurzfassung meiner Lebensgeschichte. Jetzt bist du dran: Erzähl mir deine Lebensgeschichte, also nur wenn du möchtest und dazu in der Lage bist."
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Verloren? - Welcome to my truth
Mystery / ThrillerBevor du dieses Buch liest stelle dir erst einmal die Frage: "Wie geht es dir wirklich?" und wenn du es zu Ende gelesen hast, dann stelle Dir die Frage noch einmal. Diese Frage habe ich mir und meinen Mitmenschen zu wenig gestellt. Das Buch ist in...