Flügel der Freiheit
Ich habe mir mal vorgestellt, wie die Folge „Flügel der Freiheit“ (7x18) wohl weitergehen würde, wenn sie länger wäre. Hoffe es gefällt euch! Über Tipps und Reviews würde ich mich sehr freuen. Falls ihr euch nicht mehr so gut erinnern könnt, hier eine kleine Zusammenfassung der Folge: Ein verängstigter Junge wird in der Wüste Arizonas aufgefunden. Als ein weiterer Junge vermisst wird, beginnt die BAU mit der Suche nach einem Kidnapper. Morgan, der eine traurige Vergangenheit hat, versucht eine Verbindung zu dem gefundenen Jungen aufzubauen.
„Nichts verankert Geschehnisse so fest im Gedächtnis, wie der Wunsch sie zu vergessen.“ – Michel de Montaigne
Derek und JJ kamen mit dem SUV aus der Richtung des Krankenhauses zum Flughafen gefahren. Emily und David kamen zusammen und Hotch und Spencer. Alle waren müde und wollten nach Hause. Sie stiegen in das Flugzeug ein. Hotch klopfte dabei Derek und JJ auf die Schulter und sagte: „Gut gemacht, ihr beiden!“ JJ lächelte und Derek sah immer noch so unbeteiligt aus, wie die ganze Zeit, seit sie das Krankenhaus verließen.
Derek setzte sich in einen Zweier und sah das Fenster heraus, man konnte sichtlich erkennen, dass er nachdachte. Hotch und David setzten sich zusammen und Emily, JJ und Spencer setzten sich auch zusammen, JJ sah aus, als würde sie viel nachdenken, das kann sie auch nicht vor den anderen verstecken. Emily sah JJ sorgvollen Blickes an, aber JJ reagierte nicht darauf.
Alle saßen nur da und dachten nach, über den Fall, über alles. Es war ein schwieriger Fall, das wussten sie alle, aber er war erfolgreich gelöst und abgeschlossen.
Das war echt ein harter Tag, ich brauche jetzt erst mal etwas Schlaf und neue Energie. Der arme Angel, er hat mich so an mich erinnert, obwohl er noch viel mehr durchmachen musste als ich. Zu was Menschen alles fähig sind, manchmal kann man es selbst nicht fassen, auch wenn wir jeden Tag damit konfrontiert werden und ich es schon am eigenen Leib erfuhr. Ich bin immer noch so wütend auf diesen Dreckskerl, obwohl er längst verhaftet wurde, Angel wollte sich sogar umbringen…Er war doch zum ersten Mal seit Jahren in Sicherheit. Ich bin froh, dass er sich mir geöffnet hat und uns helfen konnte und wollte. So ein verängstigter Junge, er wird eine ganze Weile brauchen, um damit zurechtzukommen. Hoffentlich hat Dave Hotch nicht erzählt, dass ich so ausgerastet bin, irgendwie tut meine Hand mir immer noch weh, aber das war es mir Wert. Gut, dass Angel eine Mutter hat, die ihn im allen unterstützt und er hat meine Münze, ich weiß, dass ich die nie mehr zurückbekommen werde, aber das ist mir egal. Ich brauche keine Münze mehr, die mich beschützt, ich habe ja noch viele andere. Und dann wäre da noch JJ, sie hat alles mitbekommen, das wollte ich nicht, wie sie mich angesehen hat, als ich bemerkte, dass sie hinter mir steht. Die Situation war mir peinlich, ich wollte nicht, dass es jemand erfährt. Hotch und Gideon sind schon genug, jetzt weiß es auch noch JJ, deren Personaltrainer ich bin. Was soll sie von mir denken? Ich war mal schwach, ich war ein Opfer, heute bin ich das genaue Gegenteil und ich bin stolz darauf. Was ich heute bin. Wer ich heute bin. JJ wird es schon nicht den anderen verraten, sie ist die gute Seele des Teams, ich denke auch nicht, dass sie das Hotch sagen wird, sie behält es ganz für sich. Eigentlich kann man sich bei Hotch für seine Objektivität nur bedanken, weil irgendwie, er hat nie eine Bemerkung zu mir gemacht, obwohl er das über mich weiß, was sonst fast niemand weiß, außer James, Gordinski und Gideon. Ach James, was er wohl momentan macht, höchstwahrscheinlich trainieren oder Football spielen. Der neue Leiter ist ein Freund von mir und wir beide zusammen halten es am Laufen. Warum denke ich darüber nur nach, Kindheitserinnerungen kommen hoch, vielleicht hätte ich das besser nicht. Wie sie alle da sitzen, alle denken nach und schweigen vor sich hin. Normalerweise ist nach einem abgeschlossenen Fall immer gute Laune hier im Flugzeug, aber heute ist alles anders. Dieser Fall ging uns alle unter die Haut, nicht nur mir, auch wenn mir besonders. Wie kann man nur so etwas einem unschuldigen Kind antun, sodass es am Ende denkt, dass es nicht mehr leben will. Für mich unverständlich. Allerdings werde ich mein ganzes Leben damit verbringen, Mistkerle wie diese, hinter Gitter zu bringen und anderen Opfern zu helfen, jeder braucht eine Stütze. Jetzt höre ich etwas Musik, ich brauch Ablenkung.