Kapitel 1: Special guest

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"Pscht." Jemand legte mir eine Hand auf den Mund und schlug mit einem Kissen auf mein Gesicht. Ich wurde ich wach und blinzelte verwirrt in das vertraute Gesicht meines Bruders, "Thayer?"

Wahrscheinlich fragt ihr euch jetzt, warum ich nicht in kreischende Hysterie ausbrach oder anfing mich zu wehren, weil jemand mich so unsanft aus dem Schlaf riss, aber ich war das mittlerweile schon gewohnt. Ehrlicherweise störte es mich nicht einmal mehr. Ich lebte schon mein ganzes Leben mit Thayer zusammen und wir hatten uns immerhin neun Monate lang den Platz in der Gebärmutter geteilt. Wir waren Zwillinge. Nach 17 Jahren, war ich seine nächtlichen Übergriffe langsam gewohnt.

"Was ist los?" wollte ich wissen und setzte mich langsam auf. Thayer zögerte einen Moment, ließ sich dann neben mir aufs Bett plumpsen, "Unten ist jemand." flüsterte er. Der Ton in seiner Stimme klang mehr als irritiert. "Er redet mit Mom." Sofort war ich hellwach, "Hast du gesehen wer es ist?" wollte ich wissen. "Meinst du es handelt sich um ihn?" Meine Neugier und auch Ich waren nun definitiv geweckt. War die Person, die unten bei meiner Mom im Wohnzimmer saß, der Grund, weshalb sie und mein Dad sich in letzter Zeit ständig stritten? Mein Bruder schmunzelte. Trotz eisigen Winters trug er lediglich Karohosen als Pyjama. "Ich weiß gar nicht mehr was ich denken soll." erwiderte er dramatisch, wobei er sich durch seine verwuschelte, braune Mähne fuhr. "Wer ist es? Kennen wir ihn?" wiederholte ich ungeduldig und sprang von meinem Bett auf, um gleich darauf zu meiner Tür zu laufen. Thayer folgte mir zögernd. "Ich weiß nicht...ich versteh das nicht." wich er meiner Frage aus, "Thayer!" fuhr ich ihn an, "Jetzt sag schon." Mittlerweile waren wir am Treppenabsatz angekommen und ich erkannte das warme Licht, das aus unserem Wohnzimmer kam. Wir blieben stehen und ich kauerte mich auf den Boden, um zu sehen, wer sich da unten unterhielt. Als mein Blick auf einen vertrauten, braunen Haarschopf fiel, der von silbernen Strähnen durchzogen wurde, blieb mein Atem stehen.

"Ich glaube es ist Niall Horan." kam es von Thayer, der sich neben mich hingekniet hatte. Ich hatte mich ebenfalls wieder aufgesetzt und war nun noch verwirrter als vorher. "Niall Horan!?" wiederholte ich verständnisslos, "Unser Schuldirektor!? Was hat der denn hier zu suchen?" Thayer zuckte ahnungslos mit den Achseln.

Von unten kamen Schritte näher und Thayer und Ich wichen automatisch vom Treppengeländer zurück. "Ich wollte dich nur vorwarnen , Mary." hörte ich eine männliche Stimme sagen und der irische Akzent entlarvte ihn endgültig als unseren Schulleiter. Ich schluckte und warf Thayer einen fragenden Blick zu. Doch mein Bruder lauschte zu angestrengt der Unterhaltung, als dass er irgendetwas erwidern konnte. "Ich höre das nur ungern, aber da lässt sich nichts machen." ertönte die sanfte Stimme meiner Mutter und das Rascheln des Schlüssels, mit dem sie unsere Haustür aufschloss, war bis hier oben zu hören. "Es wäre wohl besser, wenn Madison und Thayer vorerst nicht erfahren, wer er wirklich ist." sagte Mom in die plötzliche Stille hinein. "Ich überlasse es dir, es ihnen zu erzählen." erwiderte Mr Horan sachlich. Wieder entstand eine Pause "Sie sollten das besser nie erfahren." sagte meine Mutter entschlossen. "Es ist deine Entscheidung." kam es von unserem Schulleiter.

-Stratford Badboy-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt