Vater über Nacht

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Endlich hatte er es geschafft, müde und ausgelaugt lies sich Severus Snape auf seinem Sessel vor dem Kamin nieder und schloss resigniert die Augen. Das Wetter draußen passte zu seiner Stimmung, es regnete schon seit Tagen, der Himmel war Wolkenverhangen und ein Schleier aus Grau. Es war eisig, der Wind blies wütend um die Schlossmauern und machte die Gänge von Hogwarts, schon Anfang September, frostig und kalt. Die erste Woche des neuen Schuljahres war vorbei und er hatte gerade die letzte Stunden Zaubertränke hinter sich gebracht. Er legte den Kopf in den Nacken und massierte seine pochenden Schläfen. Potter war seit dem Sieg über Voldermord noch unausstehlicher geworden und auch Weasley suhlte sich in seinem neu gewonnen Ruhm. Er merkte wie die Kopfschmerzen langsam überhand nahmen und seufzte resigniert auf. Wie konnte Albus ihm auch Freitags, in den letzten Stunden, Potter und Weasley aufhalsen? Hatte er die letzten Jahre nicht genug gelitten? Seit dem Sieg über Voldermord hatte sich viel verändert, nur für ihn nicht! Er war immer noch allein und wurde von allen verachtet, nicht das er es anders gewollt hätte, aber ein bisschen Wehmut schwang in seinen Gedanken mit. Beinah wäre er in Heulenden Hütte drauf gegangen, wenn nicht... Ja wer eigentlich? Wer war es eigentlich gewesen der ihn zum Leben verdammt hatte? Eigentlich hätte er dort einfach sterben sollen, sein Tod wäre kein großer Verlust gewesen. Wer wollte schon so ein Leben wie seins? Er hatte so hart gekämpft, er hatte alles gegeben und beinah alles verloren! „Nicht beinah Severus, du hast alles verloren. Es gibt nichts mehr wozu es sich zu leben lohnt". Sprach er mit sich selber und schaute mit einer Mischung aus Wut und tiefster Traurigkeit in die Flammen.

Potter heimste den ganzen Ruhm ein, für etwas was er, in seinen Augen, noch nicht mal selber zustande gebracht hatte. Denn eigentlich hatte der Edelstab Voldermord getötete und nicht Potter. Nicht das er Ruhm gewollt hätte, aber es ärgerte ihn maßlos das Potter sich für etwas feiern ließ, was er in seinen Augen, gar nicht selbst vollbracht hatte. Aber im Gegensatz zu Potter, hatte er sein Leben lang an beiden Fronten gekämpft, er hatte sein Leben aufs Spiel gesetzt um das von diesem Angeber zu retten. Potter war wirklich nicht besser als sein Vater. Der einzige der ihm seine Taten hoch anrechnete war Albus, aber alle anderen Trauten ihm immer noch keinen Millimeter über den Weg. Potter hatte einfach verdammt viel Glück gehabt und ohne Granger wäre er wohl schon im ersten Schuljahr an seinem Flaschenrätsel gescheitert. Apropos Granger was war eigentlich mit der los? Die hatte sich schwer verändert, sie war ruhig und in sich gekehrt. Sie sah verdammt fertig aus. Fast vermisste er ihre nervige Fragerei und ihre penetrante Art ihm die Stirn zu bieten. Was war mit dem Chaos-Trio passiert? Potter und Weasley schien es gut zu gehen und es schien ihnen nicht im geringsten aufzufallen wie sehr ihre angeblich beste Freundin litt. Das ist so typisch für Potter! Er erwischte sich dabei wie er Partei für Granger ergriff, doch ihr schien es nicht anders zu gehen als ihm. Alles war besser als für Potter Partei zu ergreifen, versuchte er selber sein Gewissen zu beruhigen doch seine Gedanken blieben bei Hermine hängen.

Ein Klopfen an seiner Tür riss ihn aus seinen trüben Gedanken. Hatte man denn hier niemals seine Ruhe? Nach dem Krieg war es für ihn fast wie ein Zwang geworden, sich in der Einsamkeit zu vergraben und seinen dunklen Gedanken nach zu hängen. Wenn das ein Schüler ist, hexe ich ihn in die nächste Woche.... Müde erhob er sich aus seinem Sessel und schritt träge zur Tür. Mürrisch riss er diese auf und schaute in das wie üblich, fröhliche Gesicht von Albus Dumbledore. Klar Albus, wer sonst würde ihn hier freiwillig besuchen kommen? „Ja Albus was gibt's?" knurrte Severus genervt. „Ich hoffe ich störe nicht?" sagte Dumbledore vergnügt und lächelte seinen Schützling unermüdlich an. „Doch das tust du!" entgegnete dieser schrof. Albus überhört ihn gekonnt und sah seinen Ziehsohn weiter fröhlich an. „Ich nehme mal an du möchtest mich herein Bitten?" „Nein das möchte ich nicht!" langsam wurde Severus wütend, was erlaubte sich dieser Mann eigentlich? „Dachte ich es mir doch..." sagte Albus immer noch lächelnd und schritt an Snape vorbei in seine Räume. Genervt rollte der Tränkemeister, hinter dem Rücken des Schulleiters, mit den Augen und schlug die Tür zu seinem Privat-Räumen zu.

Vater werden ist nicht schwer, Vater sein umso mehr...  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt