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Auch wenn wir uns gestern erst das letzte Mal geküsst hatten erschien es mir so, als wäre das ewig her gewesen.
Sofort war der Film und meine Nervosität vergessen.

Ich legte meine Hände an seinen Nacken um ihn näher zu mir zu ziehen. Rio küsste mich nicht sanft und langsam. Nein, es war eher hitzig und verlangend nach mehr.
Er platzierte seine Hände auf meinem Hintern und hob mich auf seinen Schoß. Mit seinen Händen fuhr er an meiner Taille entlang, schlüpfte dann unter mein Top und wanderten meinen Rücken hoch und runter. Sofort breitete sich dort eine Gänsehaut aus und mich durchfuhr ein Schauer.
Ich rutschte, ohne den Kuss zu unterbrechen, auf seinem Schoß weiter nach vorne, sodass ich dicht an ihn gepresst auf ihm saß.
Meine Hände legte ich auf seine muskulöse Brust, doch der Stoff seines Shirts störte mich. Ich packte den Saum seines Oberteils und zog es ihm über den Kopf, dann ließ ich es achtlos auf den Boden fallen.

Ich nutzte kurz den Moment, um seinen athletischen Körper zu mustern. Ich konnte es mir nicht verkneifen, mit meiner Hand erst über seine nackte Brust und dann über jeden einzelnen Bauchmuskel zu fahren. Ich hatte keine Ahnung, warum jedem Menschen der auf Männer stand beim Anblick von Muskeln die Luft wegblieb. Aber mir gefiel auf jeden Fall was ich sah. Mir gefiel es sehr gut.

Rio schien das zu merken, denn er grinste breit und beugte sich vor, um unsere Lippen wieder zu vereinen. Mit Gefallen ließ ich mich darauf ein und drückte mich gegen seinen nackten Oberkörper.
Als er mit seinen Lippen meinen Hals entlang wanderte und dort an meiner Haut saugte, legte ich schwer atmend meinen Kopf in den Nacken und kratzte mit seinen Fingern über seinen Rücken.
Inzwischen hatte ich sicherlich überall an meinem Körper eine Gänsehaut.

Rios Hände kamen wieder unter meinem Top hervor, jedoch nur aus dem Grund um es mir auszuziehen. Willig hob ich meine Arme nach oben, um es ihm leichter zu machen. Auch er konnte es nicht lassen, einen längeren Blick auf meinen fast nackten Oberkörper zu werfen.
Als ich das erste mal mit Jack geschlafen hatte, hatte ich mich ständig gefragt, wie er meinen Körper fand und ob er darüber urteilte. Deswegen hatte ich den Moment auch gar nicht richtig genießen können.
Aber bei Rio war ich mir sicher, dass er mich so akzeptierte wie ich war.

Es schien so, als ob er jetzt noch gieriger war als zuvor. Seine Lippen trafen etwas härter wieder auf meine. Er packte meine Oberschenkel um mich von seinem Schoß zu schieben und kniete sich hin. Dann schubste er mich an den Schultern nach hinten woraufhin ich mit dem Rücken auf die weiche Matratze fiel. Ich riss ihn mit mir, da ich meine Hände um seinen Nacken geschlossen hatte und den Kuss nicht unterbrechen wollte. Rio stützte seine Unterarme rechts und links von mir ab, drückte sein Becken gegen meins und ich spürte deutlich die warme Haut seines Oberkörpers auf meinem. Ein Keuchen entwich mir und ich bemerkte, wie meine Atmung unregelmäßiger wurde.

„Bist du etwa schon außer Atem?", raunte Rio nah an meinen Ohr.
„Ich habe doch noch nicht einmal angefangen."

Ich war kurz vorm Durchdrehen. Es war jetzt schon unglaublich, was er mich fühlen ließ. Wie würde es erst sein, wenn er richtig loslegte?
Als hätte er meine Gedanken gehört, wanderte seine Hand meinen Bauch entlang bis zu meinem Hosenbund, wo sie quälend langsam erst den Knopf und dann den Reißverschluss öffnete. Rio richtete sich auf und umfasste meinen Hosenbund, ich hob mein Becken an und er zog mir die Hose von den Hüften. Er ließ sie achtlos auf den Boden fallen und machte sich dann an seiner eigenen Hose zu schaffen.

Ich wollte nicht zu auffällig starren, doch ich konnte nicht anders als dabei zuzusehen, wie er sich rasch seiner Hose entledigte und nun nur noch mit einem Kleidungsstück bedeckt vor mir saß. Seine Boxershorts war relativ eng und ließ so gut wie keinen Platz für Imaginationen. Sofort wurde mir klar, dass ich mich ordentlich auf etwas gefasst machen musste.

Ich atmete einmal tief ein und aus, bevor Rio mit seinen Lippen wieder meinen Hals verwöhnte und mit seiner Hand meine Hüfte entlang fuhr. Als er runter zu meinem Dekolleté wanderte und dort unzählige Küsse verteilte, legte ich meinen Kopf in den Nacken und glaubte, gleich den Verstand zu verlieren.
Mit seiner anderen Hand tastete er sich meinen Rücken entlang nach oben, bis er beim Verschluss meines BHs ankam. Stumm fragte er mich mit einem Blick, ob er weitermachen durfte und ich nickte. Ich hielt die Luft an und sah an die Zimmerdecke, als er den Verschluss öffnete, mir die Träger von den Schultern schob und ich schließlich nichts weiteres als meine Unterhose anhatte.

Es herrschte ein kurzes Schweigen, während Rio meine Oberweite, wie Mutter Natur sie erschaffen hatte, betrachtete. Ich lag dabei etwas unbeholfen da, jedoch beugte er sich dann wieder nach vorne um mich zu küssen. Gerade vergrub ich erneut meine Hände in seinen Haaren, als ich das vertraute Klicken der Zimmertür hörte. Ich hielt inne und auch Rio rückte etwas von mir ab. Ich hörte Schritte, die das Zimmer betraten und kurz darauf ertönte eine Stimme.

„Malu? Bist du schon wieder zurück?"
Das war Marlee.
Scheiße!

„Ja, ich bin hier.", erwiderte ich unruhig.
„Rio ist auch da."

Hektisch tastete ich den Boden nach meinem Top ab und zog es mir schnell über, als ich es gefunden hatte. Währenddessen hatte Rio sich aufgerappelt und schlüpfte in seine Hose. Für meine Hose war es bereits zu spät, denn Marlee kam um die Ecke. Als sie uns entdeckte, starrte sie uns mit aufgerissenen Augen und offenem Mund an. Ihr Blick wanderte ständig zwischen Rio und mir hin und her, sie schien nicht in der Lage zu sein, etwas zu sagen. Für einen Moment standen wir alle wie angewurzelt da.

„Macht es dir etwas aus, wenn du nochmal kurz rausgehen würdest?", fragte ich sie schließlich leise und es fiel mir nicht ganz so leicht, ihr in die Augen zu schauen.

„Äh... ja... ich meine nein. Ich geh schon.", stammelte sie und bemühte sich, so schnell wie möglich wieder zu verschwinden.
Als die Tür ins Schloss fiel, atmete ich kurz auf.
Zum Glück war sie nicht zwei Minuten später gekommen, sonst wäre sie vielleicht traumatisiert worden.

„Ich denke es ist besser wenn ich jetzt gehe.", meinte Rio und hob sein Tshirt vom Boden auf.
Ich nickte zustimmend, während ich meine Hose anzog und meinen BH zu den anderen Sachen in meinem Koffer schmiss. Dann zog ich mir einen Pulli darüber an und machte Marlees Bett in der Hoffnung, dass es so aussehen würde wie sie es hinterlassen hatte. Die ganze Zeit über schwieg ich und auch Rio hatte nichts zu sagen.

„Ich mache mich dann jetzt mal auf den Weg.", sagte Rio verhalten, als er wieder vollständig angezogen war.

„Mach das, wir sehen uns.", erwiderte ich und begleitete ihn noch zur Tür.
Als er hinausging, warf er mir über die Schulter noch ein leichtes Lächeln zu, dann war er verschwunden und stattdessen tauchte Marlees Grinsen in meinem Sichtfeld auf.

„Na? Was ist denn da gelaufen?", wollte sie von mir wissen und betrat wieder das Zimmer.
Als sie mit ihren Augenbrauen wackelte, musste ich grinsen.

„Das kannst du dir doch denken, oder?"

„Du hast mit Rio geschlafen und ich habe euch unterbrochen?", riet sie und ich schüttelte den Kopf.

„Nein. Wir hätten es fast getan und du hast uns davon abgehalten.", klärte ich sie schulterzuckend auf.

„Oh... sorry, ich wollte euch echt nicht stören!"
Marlee hielt sich betroffen die Hand vor den Mund.

„Das muss dir doch nicht leid tun! Ich glaube, ich bin sogar irgendwie froh, dass es nicht dazu gekommen ist. Vielleicht war es einfach zu überstürzt gewesen."

a/n:
Tut mir leid wenn ihr mehr erwartet habt hahaha

Seid ihr jetzt sauer auf mich?🤪👀

Before DawnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt