Yeğen-Nichte
Dayı-Onkel (Bruder der Mutter)
Noch ein letztes Mal überprüfte ich die Ströme. Die Zeit war pausiert. „Bereit, Yeğen?" riss dayı mich aus meinen Gedanken. Knapp nickte ich und löste den Drachen über der Schmiede auf. Durch das geöffnete Dachfenster kletterten wir hinein.
Als Dr. Sander Saunders erschlich dayı sich tagsüber das Vertrauen der Beiden, nachts waren wir mit trainieren und Schlangen züchten beschäftigt. Daher wusste er, dass auch Ungeziefer nachts das Fenster zum Lüften offenließ. Eine Sicherheitslücke. Flink holte ich die Rachesteinketten aus meinem Rucksack und warf dayı eine zu.
Die Decke hatte er inzwischen weggerissen und so schoss ich hochqualitative Erpressungsbilder des Paares, nachdem ich die Unterwäsche zerschnitten hatte. Es brauchte nicht viel Fantasie, anscheinend hatte das Ungeziefer die Nacht genossen. Dennoch spulte ich die Wäsche zurück, als wäre nichts gewesen und die Handschellen klickten. Die Ströme normalisieren sich, als ich die Zeit weiterlaufen ließ. Aber da war doch noch etwas gewesen, der Schlüssel zur erfolgreichen Suche nach der Zeitklinge.
„Wo willst du hin?!" zischte dayı mir zu, als ich die Stufen hinabhuschte. Kurz wand ich mich an ihn: „Ohne die Drachenklinge war das alles umsonst. Vertrau mir, dayı!" und sprang die letzten Stufen mit einem Satz hinab.
Die Platte summte ein wenig von meinem Sonar. Wenn meine Erinnerungen mich nicht täuschten, genügte es, in die Mitte zu drücken. Also stellte ich mich seitlich davor und drückte. Tatsächlich war es ein Knopf und die Falltür öffnete sich.
Ein Sprung, ein Griff, ein Airjitzu und ich hielt die Drachenklinge. Lange konnte ich sie nicht halten, zu viel Lichtenergie ging von ihr aus. Praktischerweise hatte ich schon mit einer Ledertasche vorgesorgt und verstaute die Klinge zwischen Rucksack und Rücken.
Mit einem Klick auf die Scheibe schloss sich der geheime Zugang wieder, als wäre nichts gewesen. In dem Moment stieß dayı gerade Ray und Maya unsanft die Treppe hinunter. Beide Lichtelementarmeister waren in Unterwäsche, geknebelt und die Arme auf den Rücken gefesselt.
Besonders Maya war es wohl mehr als nur unangenehm, in sehr knapper Spitzenunterwäsche vor ihren Feinden herumlaufen zu müssen. Doch auch Ray bereute es anscheinend, einen Slip statt Boxershorts angezogen zu haben. Unter meinem Mundtuch grinste ich diabolisch.
Doch ich würde noch bis zum HQ warten müssen, bis ich sie unter meine Kontrolle bringen könnte. Dann war es nur noch eine Frage der Zeit, bis wir die Rücklaufklinge hätten und dem Ungeziefer das Gedächtnis löschen könnten. Und die Zeit gehorchte uns und wie hieß es so schön: Control time...control EVERYTHING!
Irgendwann später
Ein letztes Mal fuhr ich mit dem Tuch über die Schüssel. Schrank auf, Schüssel rein, Schrank zu. Das Geschirrtuch über die Stange zu trocknen, Brille richten. Zeit, ins Bett zu gehen. Dayı war auch noch wach. Im Bad stand er vor dem Spiegel. Mit der Brille sah ich die graue Strähne. Wie lange hatte er noch? Fünf Jahre? Zehn? Fünfzehn? Er sah auf das Messer in seiner Hand, hielt es verkehrt mit der Klinge zum Körper. Hinter dem Kopf fasste er seine Haare zusammen und setzte die Klinge an. Er atmete tief durch und schloss die Augen.
Entgeistert starrten die Kinder mich an. „Motherfucker" schüttelte der älteste Junge den Kopf und verkroch sich ins Bett, sein kardeş folgte ihm nit einem „Schlampe". „Du bist ein Arschloch" stellte die Älteste fest. Ohne Vorwarnung wurde ich herumgerissen und bekam eine schallende Ohrfeige. Lilith. Sie scheuchte mich weg mit dem Kommentar an die Kinder, dass das der einzige Weg wäre, wie ich behandelt werden sollte. An der Tür traf ich allerdings überraschenderweise auf Kuraiko. „Valide!" schimpfte sie. „Da sind meine kardeş und ich einmal auf Geschäftsreise und schon wird hier nicht jugendfrei geflucht und die Jungen ängstigts du auch".
Und den Rest...naja, liebe Leserinnen und Leser, den könnt ihr euch denken. Jedenfalls war das die Geschichte, wie Kids, also Kuraiko, Jiro, Iven und Morro, zueinandergefunden haben. Aber die Geschichte, wie sie die Folgen meiner Fehler und der Schandtaten der Lichtelementarmeister abgemildert oder sogar rückgängig gemacht haben, ist nochmal eine ganz andere Geschichte. Eine, bei der ich selbst dabei war. Eine, die auch ein tödliches Ende hätte nehmen können. Sie ist alles andere als eine Fluff und hat kein Happy End. Ich denke nicht gerne an die letzten 6000 Jahre zurück, aber oft. Oft frage ich mich, was geschehen wäre, wenn die Geschichte an der ein oder anderen Stelle anders verlaufen wäre. Und vielleicht erzähle ich euch die Geschichte auch irgendwann mal...
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Hi!
Okay, heute ist Montag. Aber es ist ein Feiertag, zählt also noch zum Wochenende. Dafür hänge ich aber noch den OS dran. Der bleibt laut Plan allerdings nur wenige Tage online. Bis dahin sage ich tschüss und wir lesen uns in den Kommentaren!
Eure Brom
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Kodokuna, Kuraiko, Krux
Fiksi Penggemar(Fortsetzung von Zeit und Wind, Kuraiko und Morro, Teil 1 nicht aus ihrer Sicht beschrieben, Warnung vor finsteren Gedanken) Teil 1: Wieder einmal ist Kuraiko dem Tod im letzten Moment entkommen. Geschwächt von dem Kampf gegen das Ultra-Böse und der...