„Ich schaff das hier nicht mehr.", stellt Mark fest.
„Was?", fragt Danny.
Er ist über vierundzwanzig Stunden wach.
Er kann hier nicht klar denken.
Und jetzt sagt Mark noch so etwas.
„Was meinst du?", fragt Danny wieder, weil es nicht so scheint, als würde Mark ihm antworten.
„Das hier alles."
„Das hier mit uns?"
Und er hat gestern noch irgendwas von Glück geredet, was für ein Glück er hat. Was für ein Glück er hat.„Nein.", sagt Mark sehr bestimmt.
Er will erleichtert sein, aber dann wird ihm klar, dass er dann irgendwas anderes nicht und kann und ist das dann nicht sogar schlimmer?
„Und jetzt? Was kannst du nicht?", Danny tritt auf Mark zu und will ihn berühren, aber dieser zuckt zurück.
„Ich kann hier nicht wohnen bleiben, Daniel. Es geht nicht. Ich verschwende hier meine Zeit.", stellt er fest und wirkt sehr viel selbstsicherer als vor nur einer Sekunde noch. Als wüsste er, was zu tun ist.
„Was meinst du damit, dass du deine Zeit verschwendest? Damit schließt du mich ein, das weißt du, oder? Damit meinst du auch mich.", schreit Danny plötzlich. Sehr laut, sehr uneinsichtig.
Mark schüttelt den Kopf: „Ich will nur nach Hause, Danny. Ich will zu meinen Eltern. Ich hab hier schon vier Jobs und ein Studium hingeschmissen. Vielleicht soll ich einfach nicht hier sein. Es war eine Idee. Eine dumme, aber eine Idee. Und manchmal funktionieren Ideen nicht. Manchmal muss man einsehen, dass man irgendwas nicht tun soll. Und ich soll hier nicht wohnen."
Mark weiß nicht, was er erwartet. Vielleicht erwartet er, dass Danny sagt er kommt mit. Oder das er sagt, gut, dann funktioniert es nicht.
Dass er einfach irgendwas sagt, stellt Mark fest, irgendetwas, was sinnvoll und entscheidend ist.
Auch wenn ich mich schon entschieden habe.
Nachdem er drei Stunden geschlafen hatte und sich alles gedreht hatte und alles sich leer und einsam angefühlt hatte, wusste er, dass er nach Hause musste.
Er musste seinen Eltern erklären, dass er sein Studium nicht durchgezogen hatte und nie einen Job behalten konnte und jetzt beinahe siebenundzwanzig war und einfach neu anfangen musste.
Vielleicht, wenn er zu Hause ist, würde sich das mit Danny nicht so intensiv anfühlen, sondern dieser könnte zurück und seine Freundinnen haben und nicht mit einem erfolglosen Typen wie ihm zusammen sein.
Aber gleichzeitig wünschte er sich, dass Danny sagt, gut, wir machen das zusammen und da es, wenn es nicht hier ist, dann woanders. Aber das es wichtig war, dass sie zusammen sind.
„Ich kann New York jetzt nicht einfach so zurücklassen.", stellt Danny fest.
„Nicht jetzt."
Mark nickt.
Da hat er wohl seine Antwort.
„Ich weiß, Danny. Und ich kann hier nicht bleiben. Ich muss irgendwann mal anfangen mein Leben zu leben und nicht einfach irgendwas machen."
Danny überlegt, was er sagen könnte.Jetzt, wo er wirklich glücklich war mit jemandem.
Endlich ehrlich glücklich.
Aber er findet nichts, was er jetzt sagen kann.
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You Fancy A Drink?
Teen FictionJeden Abend erzählt der Barkeeper Mark seinem Freund Danny von seinen Erlebnissen in der Bar. Während persönliche Dinge erörtert und diskutiert werden, wird beiden klar, dass manche Geschichten auch viele Weisheiten für das eigene Leben hergeben. Bi...