Gryffindors

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Sofort stürzte Rose zu Albus an der Tisch der Gryffindors und bekam direkt eine Hand ins Gesicht. Die Hand gehörte einem gutaussehenden Jungen mit braunen, wuscheligem Haar. Sie erinnerte siech daran, dass sie ihn vor der großen Halle gesehen hatte. Schuldbewusst kam ihr in den Kopf, dass sie gedacht hatte, er würde nach Hufflepuff kommen.
„Samuel Tyler.“, sagte er und strahlte von einem Ohr zum anderen. Rose wurde leicht durch die Freundlichkeit des Jungen aufgeschreckt. „Du kannst mich Sam nennen.“, sagte er als sie zögerlich seine Hand ergriff und sie schüttelte.
„Äh, Rose Weasley.“, antwortete sie. Er sah sie immer noch grinsend an.
„Das ist ein sehr schöner Name, Rose.“, sagte er zu ihr. Sie wurde rot, noch immer in Verwirrung. Albus und James gratulierten ihr und zweiterer begann die älteren Gryffindors vorzustellen, die in der Nähe saßen.
„Das hier...“ er zeigte auf einen Jungen zu Rose' rechter Seite. „...ist Mason Hart. Er war mein Partner in Zaubertränke.“, erklärte James mit einem schelmischen Grinsen. Mason nickte höflich und Rose lächelte ihm zu.
Dann stand Professor Bobbin auf und der ganze Saal verstummte. Sie ging zum Platz vorm goldenen Rednerpult, wo jeder sie klar sehen konnte. Für einen Moment war es still, denn sie lies ihren Blick über die Schüler gleiten. „Guten Abend, Schüler!“, sagte sie freundlich. „Willkommen an unsere neuen Schüler, Willkommen zurück an unsere alten. Ich habe nichts zu sagen außer, habt viel Spaß!“ Als sie vom Rednerpult trat, keuchten die neuen Schüler überrascht auf. Ein richtiges Festmahl tauchte auf den vier Tischen auf. Während sie aßen, erzählte Sam Rose seine ganze Lebensgeschichte. Sie hörte höflich zu.
„Ich bin ein Halbblut.“, sagte er ihr zwischen zwei Bissen. „Meine Mutter ist ein Muggel, aber mein Vater war ein Zauberer. Ich kann mich nicht wirklich an ihn erinnern, denn... er ist gestorben als ich noch ganz klein war.“ Er schluckte ein großes Stück Huhn herunter, bevor er fortfuhr. Rose fand es ziemlich ekelig wie er aß. „Sie heiratete jemand anderes. Und jetzt habe ich zwei jüngere Zwillingshalbbrüder, einen älteren Stiefbruder und eine ältere Stiefschwester. Aber ich bin der einzige mit magischem Blut.“, sagte er selbstgefällig.
Rose fand es nur höflich ihm jetzt auch ihre Geschichte zu erzählen. „Nun, ich habe einen jüngeren Bruder. Er heißt Hugo. Aber viele meiner Cousins sind...“ Sam schlug ihr mit einer fettverschmierten Hand auf die Schulter.
„Jeder kennt deine Familie, Rose.“, unterbrach er sie grob. Rose errötete und wünschte sich eine nicht ganz so berühmte Familie zu haben.
Nach dem fest wurden die Schüler in den Gryffindor-Gemeindschaftsraum gebracht und über das Leben in Hogwarts informiert. Rose wusste alles schon auswendig. Schließlich wurden sie entlassen um ins Bett zu gehen und sie rannte nach oben, daran interessiert wie ihr Schlafzimmer und ihre Mitbewohner bis zu ihrem Siebten waren. „Gute Nacht, Rose.“, rief Sam fröhlich. Sie wünschte ihm auch eine gute Nacht um nicht unhöflich zu sein, aber sie war leicht irritiert warum er sie nicht allein lies. Nach dem Abend mit Jungs, war sie scharf auf eine Zeit mit Mädchen.
Rose schlich die Treppe zum Mädchenzimmer empor, begierig darauf zu erfahren wer ihre Mitbewohner sein würden.Mit einem tiefen Atemzug ging sie durch die Tür des Zimmers, das ihr gerade zugeteilt wurde. Sie wusste sofort, dass es das richtige war, denn am Fuß eines Himmelbetts lag ihr Koffer. Als sie weiter in den Raum ging sah sie zwei Mädchen auf dem Bett sitzen, die in ein Gespräch vertieft waren. Sie schwenkten ihr Köpfe sofort zu ihr.
„H-hallo, i-ich bin Rose Weasley.“, sagte sie höflich und versucht ruhig zu bleiben, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Eines der Mädchen stand auf. Sie war kleiner als Rose und hatte Massen von glattem braunem Haar, die sie in zwei Zöpfe gebunden hatte. Sie hatte ein rundes Gesicht und eine große, quadratische Brille auf der Nase.
„Taylor McAdams, Reinblut und der jüngste Nachkomme von Merlin selbst.“, sagte sie stolz und reichte ihr die Hand.Sie ergriff sie und schüttelte sie leicht, dann lies sie sie wieder los. Wieso sagten ihr alle immer Informationen über sich?
„Du stammst von Merlin ab?“, fragte sie entsetzt.
Taylor zuckte mit den Schultern. „Ja. Spricht etwas dagegen?“
Rose lächelte leicht verwirrt und dachte daran, ob sie gute freunde werden würden. Das zweite Mädchen stand auf um Rose zu begrüßen. Sie war viel größer als ihre beiden Mitbewohnerinnen und hatte recht dunkle Haut. Ihr Haar fiel in schwarzen wellen auf ihren Rücken und sie hatte einen sportlichen, aber femininen Look.  
„Ich bin Gwendolyn Jones. Aber du kannst mich Gwen nennen.“, verkündete sie freundlich. Rose war froh, dass die beiden so nett schienen.
„Also... Ist das für uns drei?“, fragte sie und Gwen zuckte mit den Schultern und ging zu ihrem Koffer, um ihn auszupacken.
„Ich denke es gibt weitere.“ In dem Moment ging die Tür auf, um ein viertes Mädchen zu offenbaren. Sie hatte das beste getan, um ihre Uniform gut zu gestalten. Ihre schwarze Robe wurde locker getragen, die Ärmel lässig hochgerollt und offen, damit man die weiße Bluse sehen konnte und den Rock, den sie aber so hochgerollt hatte das der Saum nicht zum Knie ging, wie bei allen anderen, sondern bis zur Mitte der Oberschenkel. Ihr blondes Haar, hatte sie zu einem Knoten gebunden und nachlässig über die Schulter gehangen, sodass man zwei goldene Kreolen sah, die an ihren Ohren baumelten und ihre neue Gryffindor Krawatte, hatte sie zum zusammenbinden des Knotens benutzt, anstatt sie sich um den Hals zu binden.
Sie stand einen Moment in der Tür und sah das Zimmer durch ihre Sonnenbrille an. Warum trug sie mitten in der Nacht eine Sonnenbrille? Sie musterte alle drei Mädchen und beseitigte die Sonnenbrille. Rose ging vor Schock ein Stück zurück. Das Mädchen hatte etwas blaues auf den Augenlidern und ihre Wimpern waren mit irgendetwas schwarzem verklebt. Rose hatte noch so ein verstörendes Mädchen gesehen.
„Bei Merlin.“, spottete das Mädchen und stolzierte zu einem verstörend rosafarbenen Himmelbett. „Ein schwarzes Küken, ein Ingwer und ein Mops!“, sagte sie zu sich selbst, aber so laut, dass die anderen drei es hörten. Rose widerstand dem Drang zu lachen, denn Taylor sah wirklich etwas aus wie ein Mops, aber sie war so wütend auf die Grobheit des Mädchens, dass sie nicht wusste wie sie reagieren sollte. Taylors Mund war vor Schock offen, doch in Gwens Augen brannten Flammen und sie schlug den Deckel ihres Koffers wieder zu.
„Entschuldigung!?“, rief das Mädchen und blinzelte mit ihren blauen Augen unschuldig, während sich ein Grinsen auf ihrem Gesicht breit machte. Gwen überragte das Mädchen aggressiv, doch diese schien die Situation eher belustigend zu finden.
„Ich gehöre nicht mit euch an diese dumme Schule.“, sagte sie entschlossen.“Ich habe wichtige Eltern, also werde ich berühmt sein. Ich will nicht an dieser Schule sein mit Verrückten und Freaks und ich möchte mir kein Zimmer teilen mit Leuten wie euch und ich will hier ganz bestimmt keine Freunde haben. Also was ich vorschlage ist, dass ihr mir aus dem Weg geht und euch in meiner Gegenwart  nicht zeigt , bis ich ein Loch zurück in mein wirkliches leben gegraben habe, okay?“
Rose schockierte dieser Ausbruch. Wie konnte jemand nicht nach Hogwarts wollen? Dieses Mädchen war bestimmt nur ein Traum. Ihr Traum.
„Hör zu, Blondie!“, sagte Gwen und stach das Mädchen mit dem Finger in den Arm. „Ich weiß nicht was dein Problem mit Hogwarts ist, aber du hast kein recht hier aufzukreuzen und anderen Leute zu beleidigen. Es ist nicht unser Problem wenn du Hogwarts nicht magst, denn wir wollen hier eine magische Ausbildung haben und ich werde es dir heimzahlen wenn du auch nur irgendwie unseren Traum zerstörst. Haben wir uns verstanden?“
„Ach, bitte.“, keifte sie ihr ins Gesicht. „Diese Ausbildung ist doch ein Witz.Ich habe wenigstens normale Eltern die mich sofort nach Hause holen, wenn sie erfahren das ich Zimmerbewohnerinnen habe die mich bedrohen.“ Sie warf den Kopf herum, sodass ihre Haare fast Gwens Nase berührten. Sie machte auf dem Absatz kehr und stolzierte zur gegenüberliegenden Wand. Doch Gwen war noch längst nicht fertig mit dem Gespräch.
„Wie heißt du?“, fragte sie ohne das Argument des Mädchens zu beachten. Diese drehte sich irritiert um und sah Gwen mitten ins Gesicht.
„Kann die das nicht egal sein?“, fragte sie spöttisch. „Du weißt, dass ich nicht lange bleiben werde.“ Gwen starrte sie einfach nur mit steinernem Gesichtsausdruck an bis das Mädchen nach einem übertriebenem Seufzer sagte: „Wenn sie es wissen müssen, dann gut. Janey Davington. Ich werde wie ein König in der realen Welt behandelt. Und ich bin mir sicher, dass keiner von euch in eurem Leben jemals einen Pfennig gesehen hat.“
Sie wurde von drei leeren Gesichtern angestarrt. Rose brach das schweigen, sprach zum ersten Mal seit Janey den Raum betreten hatte. „Ich weiß was ein Pfennig ist. Naja, als muggelgeborene hast du bestimmt noch nichts von mir gehört. Mein Name ist Rose Weasley und meine Familie ist eigentlich recht wohlhabend. Ich bin gespannt auf die Zeit mit dir, hier in Hogwarts.“, sagte sie mit gezwungenem lächeln und hoffte, dass es wenigstens etwa freundlich klang. Janey starrte sie an und rümpfte die Nase über ihre Haarfarbe. Immerhin fühlte Rose sich jetzt etwas selbstbewusster.
„Das ist eine Lüge, Schätzchen und du und ich wissen es ganz genau.“, sagte Janey. „Du kannst mich nicht ausstehen.“
Rose wurde rot. Sie wollte diesem Mädchen nicht direkt schlecht auffallen. Sie musste sich schließlich noch ihr ganzes Leben in Hogwarts ein Zimmer mit ihr teilen. Sie ignorierte Janeys letzten Kommentar und sagte mit freundlicher stimme: „Das sind Taylor McAdams und Gwendolyn Jones.“ Sie deutete auf die anderen beiden Mädchen. Janey schien das nicht im geringsten zu interessieren.
„Wieso sollte mich das kümmern?“, gestand sie wahrheitsgemäß. „Ich bin schließlich, wie schon gesagt, so schnell hier weg wie ich kann.“, sagte sie achselzuckend.
Rose seufzte. „Noch ein rassistischer Kommentar und ich sage es Professor Longbottom.“, drohte sie.
„Jetzt gibt es einen Grund zu bleiben.“, sagte Janey verträumt und kassierte dafür einen entsetzten Blick von Taylor. „Was meinst du?“, fragte sie.
Janey zuckte die Achseln. Rose war aufgefallen, dass sie dies sehr oft tat. „Er ist für einen Lehrer ein bisschen zu heiß!“
Rose war empört. „Er hat eine Frau, weißt du.“ Sie erinnerte sich daran wie Neville und seine Frau bei ihr im Haus, essen gekommen war.
„Das bedeutete nicht, dass er nicht heiß sein kann.“, entgegnete sie. Die drei anderen Mädchen starrten sie entgeistert an.
„Er ist wohl kaum an so einer dummen, jungen Schülerin wie dir!“, schrie Taylor und ihre Brille rutschte in einen anderen Winkel.
„Scheint so, als ob noch jemand an ihm interessiert ist.“ Taylor wandte sich verlegen ab und wurde rot.
„Es scheint mir nicht angemessen, so über einen Lehrer zu reden. Er ist dreimal so alt wie wir, oder so.“
„Wie auch immer.“, sagte Janey gleichgültig und die vier Mädchen krabbelten in ihre Betten.
„Gute Nacht Gryffin-Girls!“ Janey klang liebevoll in der Dunkelheit. Niemand sonst sprach ein Wort. Rose war tief in Gedanken versunken. Diese Bemerkung schien so, als würden sie mal sehr gute Freundinnen werden. Rose Schluss aus diesem ersten Tag war, dass die sieben Jahre sehr interessant werden.

Rose and Scorpius - A Forbidden LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt