R O M E R O {Riccardo Mancini} [ABGESCHLOSSEN]

~Auszug~

Laut keuchend stellte ich mich einem Blickduell.

Schau nicht runter. Bitte schau nicht runter.

Verdammt!

Langsam wanderten seine Augen hinunter und hafteten an der Waffe, die ich in meiner rechten Hand hielt. Fest umklammerten meine feuchten Hände das metallische Gestell.

Ich wusste, dass er es wusste.

Es war offensichtlich.

Warum sonst war er hier?

Langsam zog ich die Hand zu mir.

„Tu...das...nicht!", zischte er, er kämpfte noch damit, bis seine Augen vollständig geöffnet waren.

„Ich muss", flüsterte ich mit geweiteten und leeren Augen, „Oder garantierst du mir meine absolute Sicherheit?"

Darauf antwortete er nicht.

Langsam entsicherte ich die Waffe. Ein Geräusch, dass ich, bei Gott, nie wieder hören wollte.

„Das tut mir leid, verstanden?! Das wollte ich nicht! Glaub mir!", schrie ich. Er wollte sich bewegen, aber die Fesseln an seiner Hand, die hinter ihm an der Rückenlehne seines Stuhls befestigt waren, hinderten ihn daran.

Die Lampe über uns zitterte unruhig.

„Oh, Valencia", er drosselte seine Stimme so weit herunter, dass es nicht mehr als ein Flüstern war.  „Weißt du was ich mit dir machen werde? Wenn ich dich nur einmal in die Finger kriege, dann werde ich dich foltern, bis du abkratzt. Und wenn du abkratzt, werde ich dich mit eigenen Händen begraben. Und wenn ich dich mit meinen eigenen Händen begraben habe, werde ich auf deinem Grab tanzen, bis ich nicht mehr stehen kann."

„Ich schätze ich habe es versucht", seufzte ich, hob die Waffe in die Luft und fokussierte ihn. Er blickte geradewegs in den Lauf der Waffe. Bereit für seinen Urteil.

Eine Träne entrann seinem Auge und er knirschte verhasst mit den Zähnen.

„Nichts, aber auch gar nichts, hast du gelernt! Da sind wir wieder, am Anfang!", rief ich und in dem Moment rannte sein bester Mann hinein.

Ich überlegte nicht lange, erkannte meine missliche Lage und war gezwungen abzudrücken. Die Kugel in sein Kopf zu jagen.

Dann drückte ich ab.

Peng.

Tot.

Tot.

Tot.