Lukas PoV
Wir liegen zusammen auf der Couch und Kuscheln. Das Feuer im Kamin knistert, und wir sehen zusammen eine Serie. Alles ist Perfekt, bis es klingelt. Seine Hand, mit der er gerade noch zärtlich mein Rücken gestreichelt hat, stoppt. Ich richt mich auf und gehe zur Haustür. Ich will die Türklinke runter drücken, doch habe Zweifel. Ich hab niemanden eingeladen. Meine Eltern haben einen Schlüssel, so wie meine Tante. Julia natürlich auch. Meine wenigen Freunde, melden sich vorher immer. Sofort kommt mir ein Name in den Kopf, der mir das Blut gefrieren lässt. Tom. Mein Ex. Es ist eigentlich unmöglich, dass er das ist. Aber zur Sicherheit sehe ich trotzdem durch den Spion. Tatsächlich ist es Tom. Ich entferne mich von der Tür und sehe raus in den Garten. Stotternd beginne ich mit Jonas zu sprechen >Hey uhm, wollen wir nicht in mein Zimmer<
>es hat doch grade geklingelt, willst du nicht auf machen?<
>Nein. Komm mit!< das ist keine Bitte, sondern ein Befehl. Er steht auf, ich greife seine Hand und ziehe ihn schnell mit mir. Wir rennen fast in mein Zimmer. Ich mache dir Tür hinter uns zu, und greife mir den Schlüssel, der auf meinem Schreibtisch liegt. Hastig verschließe ich die Tür und krabbel in mein Bett. Ich verstecke mich unter der Decke und sehe zu Jonas. Er ist so verwirrt, das verstehe ich auch, aber ich will ihm eigentlich nichts davon erzählen. >Baby...< kommt er auf mich zu. >Shht nicht so laut, wenn er dich hört< mir stockt der Atem. Der Ersatz Schlüssel unter dem falschen Stein, hoffentlich erinnert sich Tom nicht. Meine Augen füllen sich langsam mit Tränen und Jonas nimmt mich in den Arm. Ich lege die Decke auch um ihn, und wir hören wie die Klingel erneut ertönt. >Wer ist das?< flüstert er in mein Ohr. >Da-s i...ist T-T-Tom...<
>Tom?<
>Mein... Ex... <
Er sieht mich überrascht an und die Sorge in seinen Augen ändert sich zu Verwirrung und Wut. >Was macht dein Ex hier?<
>Ich weiß es nicht... Er müsste eigentlich... <
Er beendet die Umarmung und setzt sich aufrecht vor mich >Müsste was?<
>Im Gefängnis sein. Er ist ein Psychopath<
Die Wut verschwindet wieder, aber er sieht noch verwirrter aus. >Wieso?<
>Er wollte... Er... <
Die Tränen kullern meine Wangen runter und Jonas nimmt mich wieder in den Arm.
>Er wollte mich umbringen< weine ich leise in sein Hoodie. Er sagt das er mich beschützen wird, aber das kann er nicht. Tom ist älter und nach meiner Erinnerung auch stärker. Nicht das Jonas schwach ist, aber Tom trainiert seine Muskeln wie kein zweiter. >Lukas... < hören wir vom Gang und ich sehe Jonas angstvoll an >versteck dich<
>was!?<
>jetzt mach schon, unters Bett<
Er hört auf mich und geht. Ich höre das Klopfen an meiner Zimmertür und Tom's Stimme. >Lukas Baby, mach die Tür auf. Sonst mach ich es, das willst du doch nicht< er hat recht. Die Tür wird so oder so geöffnet, ob mit Schlüssel oder mit Gewalt hängt an mir. Ich öffne die Tür und gehe ein Stück zurück. >Wieso bist du hier? Wieso nicht mehr im Jugend Knast?<
>Meine Eltern haben die Caution bezahlt, ich bin wieder Frei<
Die Angst in mir wächst. Jedoch nicht die um mein eigenes Leben. Jonas was auch immer du tust, bleib da unten. >Jetzt guck mich nicht so an Liebling, ich hab mich geändert. Ich wollte mich entschuldigen, ich werde dir nie wieder etwas antun. Versprochen< er hält mir seine Hand hin, doch ich greife diese auf keinen Fall. Ich sehe zu ihm rauf und dann zur Seite >ich bin nicht dein Liebling<
>Doch natürlich, du wirst für immer die Liebe meines Lebens sein... Was meinst du, prob-< ich unterbreche ihn, bevor er auch nur ein weiteres Wort sagen kann >Nein! Niemals. Du willst mich doch sowieso nicht, und ich dich auch nicht mehr<
>Ich hab mich geändert, wirklich. Es war egoistisch deine Gefühle auszunutzen um an dein Geld zu kommen, aber ich bin ein neuer Mensch. Lass uns Freunde sein, Luki<
>Nenn mich nicht Luki... Und nein, du hast mein Vertrauen gebrochen wie sonst niemand. Weißt du wie schwer es war, danach wieder jemanden zu vertrauen?<
>nein, erzähl es mir beim Kaffee<
>Verlass mein Haus<
>Aber... <
>Bevor ich die Polizei rufe<
>Ist gut, ich gehe... Ruf mich an, Luki< er legt ein Zettel auf meinen Schreibtisch und geht. Ich sehe aus meinem Fenster, wie er das Haus verlässt und über die Straße geht. Ich erschrecke mich, als plötzlich Jonas hinter mir steht. Er sieht mich so traurig an >Schatz...?< ich lasse mich in seine Arme fallen und beginne mit weinen. >Ich hab Angst, Schatz... Was wenn er zurück kommt?<
>Dann bin ich da, versprochen<
>Du kannst nicht für immer hier bleiben<
>Stimmt, aber... Mir fällt ehrlich gesagt auch nichts ein, tut mir leid<
>Ich hab Angst... <
>Ich weiß<
>Was wenn er es herausfindet?<
>Was herausfindet?<
>Das wir Zusammen sind... Ich hab so Angst um dich< ich weine strak, und bin mir nicht sicher ob er überhaupt etwas durch mein schluchzen versteht. Tom war schon immer Aggressiv, aber hat mir nie Wehgetan. Jedenfalls bis zu dem einen Tag nicht. >Verrätst du mir, was genau zwischen euch passiert ist?< fragt er, während er versucht mich zu beruhigen. >Also du musst nicht, wenn... < ich unterbreche ihn >Nein. Ja, also nein. Ich weiß nicht, ob ich das kann< ich kann und will nicht darüber sprechen, geschweige denn daran denken. Jonas gibt sich damit zufrieden und einige Zeit später, sitzen wir wieder unten im Wohnzimmer. Er hat mich im Arm und ich wünschte ich könnte mich sicher fühlen. Ich sehe nach draußen und bemerke, wie es langsam dunkel wird. >Ich denke... Du solltest langsam nach Hause gehen<
>Bist du sicher? Ich kann auch hier übernachten<
>Ja ich bin sicher... Ich fahre dich<
>Das musst du nicht, es sind 10 Minuten<
>Ich weiß aber... Ich vertraue Tom nicht.<
>Und wenn du bei mir übernachtest?< ich sehe ihn überrascht an, ich würde mich dort warscheinlich sicherer fühlen. >Sicher?<
>Ja, ich würde mich dann besser fühlen<
>Okay... Wenn deine Eltern nichts dagegen haben.<
Er fragt seine Eltern, und tatsächlich „sein Kumpel" darf bei ihm übernachten. Ich gehe in mein Zimmer um mir einige Sachen zu holen. Wir ziehen uns an und gehen los.
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Nobody Knows I'm Gay
RomanceJonas hat sich Total in Lukas verknallt, aber wird er sich dazu überwinden ihm das zu sagen? Wie werden seine Familienmitglieder, Freunde und Klassenkameraden darüber denken? Und welche aufgaben und Hindernisse müssen sie sonst noch überwinden?