Kapitel 17 ⭐

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Ich wurde unsanft von Anita geweckt, sie kam mit einer Tröle an mein Bett und trölte mir direkt ins Ohr. Ich fuhr sie an:" Willst du, dass ich nicht nur Krebs hab, sondern auch noch Taub bin!" "Wow wow ruhig bleiben", antwortete sie und schloss mich an meine Sauerstoffflasche an. Ich trotte lustlos in die Küche, bis mir einfiel, dass ja heute mein Geburtstag ist. Ich setzte mich an den Tisch und sah, dass Anita Speck in der Pfanne brat und neben ihr Pancakes lagen. Mir lief ganz ehrlich gesagt das Wasser im Munde zusammen. Sie stellte die kleinen Pfannkuchen und den Speck zu den Spiegeleiern auf den Tisch und setzte sich auf ihren gewohnten Platz, kurz danach kam Simon in die Küche getrottet und setzte sich zu mir und Anita an dem Tisch, nicht ohne mir vorher einen Kuss auf die Stirn zu geben und verschlafen alles gute zum Geburtstag zu murmeln. Ich schaufelte das Essen in mich hinein und fragte mich ganz ehrlich was mit mir los war, sonst aß ich nie so viel und dann so schnell. Naja es schmeckte mir und als wir drei papsatt am Tisch saßen und fast alles aufgefuttert hatten ging Simon aus der Küche nur um mit einem kleinen rechteckigen Geschenk wieder zu kommen und es mir mit einem breiten Grinsen zu geben. Ich nahm das Geschenk mit einem ebenso breitem Grinsen in die Hand und betrachtete es zu erst aufmerksam: Wie gesagt es war rechteckig und wog nicht viel, nur ein paar Gramm. Ich riss das Geschenkpapier ab und sah eine blaue Schachtel auf der etwas abgebildet war, ein E-Reader. Anita fing an zu Lächeln und sagte:" Dann kannst du deine Bücher auf das Ding laden und die alten Bücher können wir alle verkaufen." Ich weiß nicht woran es lag aber ich zischte böse zurück:" Anscheinend könnt ihr garnicht warten, Sachen die euch an mich erinnern verschwinden zu lassen", und ging in mein Zimmer. Wow ich hatte echt über reagiert, wahrscheinlich wollten sie mir alles nur etwas leichter machen und ich schnauz sie gleich schon ein bisschen an. Ich schloss die Tür hinter mir ab und holte mein Handy heraus, ich wollte jetzt nur eine Person bei mir haben, Timo. Ich steckte die Kopfhörer in mein Handy und hörte auf voller Lautstärke Musik: Warriors von Imagine Dragons. Ich wollte jetzt einfach diese ganze Scheiß Welt abschalten und schreien. Wow ich bin immerhin 15 geworden super! Und ich habe seit einem Jahr Lungenkrebs, noch besser! Und das beste kommt noch, ich werde irgendwann daran sterben und noch nicht mal erwachsen werden! Sind das nicht tolle Aussichten auf meine Zukunft? Ich hörte auf mich in Selbstmitleid zu suhlen und ging ins Bad, ich wusste nicht wann Timo kommen würde und ich musste ja nicht umbedingt total scheiße und halb fertig vor der Tür stehen, wenn er kommt. Ich ging duschen, zog mich an, schminkte mich dezent und setzte meine Perücke auf. Das ist ja echt Haar, also müsste ich ja eigentlich mit Anitas Lockenwickler ein paar Locken machen können... Gesagt, getan und schon war ich fertig. Ich fing wieder ein mein Zimmer und schloss die Tür wieder hinter mir ab. Ich nahm diesen E-Reader zur Hand und betrachtete das Ding, nachdem ich es aus der Schachtel geholt hatte. Ich holte das Ladekabel was dabei war aus der Verpackung und lud dieses Teil erstmal auf. Ich schaltete es an und das Display leuchtete auf. Ich wollte gerade in den Shop gehen als es klingelte. Wie spät ist es denn eigentlich? Ich schaute auf die Uhr und bekam fast einen Herzstillstand, schon 15 Uhr! Ich ging zitternd zur Tür, Anita war extra nicht zur Tür gegangen, weil sie wusste, dass der Besuch eh für mich war. Oh man dachte ich als ich mich kurz im Flur im Spiegel anschaute, "meine" Haare waren ungefähr so ordentlich wie mein Zimmer, also total unordentlich. Ich öffnete die Tür und fing an zu Lächeln "Hey", sagte er "Alles gut zum Geburtstag!" Er umarmte mich und ich flüsterte ein kleines Danke in sein Ohr. Er ging rein und folgte mir Anita kam natürlich "ganz zufällig" aus dem Wohnzimmer und schüttelte Timo die Hand. Wir gingen in mein Zimmer und er schmiss sich ganz selbstverständlich auf mein Bett. Ich setzte mich zu ihm und er holte ein Geschenk aus seinem Rucksack. Er gab es mir und ich öffnete es vorsichtig. Ein Buch, ein John Green. Ich umarmte ihm und flüsterte wieder ein leises Danke in sein Ohr. Er lachte:" Und ich dachte schon ich sei chaotisch." Ich lachte und antwortete ihm:" Naja die Ordnung in Person bin ich auch nicht so ganz." Er lächelte und nahm meine Hand und fragte mich:" Können wir reden?" Ich legte den Kopf schief und antwortete langsam und unsicher:" Ähm... Ich denke schon..." Er lächelte und er fing an zu reden:" Ähm ja... wegen gestern, ich hab dich wirklich gern und vielleicht... ich weiß echt nicht wie ich das sagen soll..." Er lachte und ich lachte mit ihm mit. "Timo...Du kannst mir alles sagen...", sagte ich zu ihm und lächelte ihn ermutigend an. "Na dann...", begann er wieder und fuhr fort "Ich hab dir ja schon gestern gesagt ich mag dich sehr und...ähm... vielleicht..." Ich starrte ihm lange in die Augen und er starrte zurück und sagte dann:" Willst du mit mir zusammen sein?" Ich lächelte ihn an und antwortete ihm:" Ja." Er gab mir einen Kuss und schaute auf die Uhr, bevor er sagte: "Ich muss jetzt auch wieder los, aber vielleicht können wir uns ja Morgen treffen." Wir gingen zur Tür und ich verabschiedete mich von ihm, der Abschied lag schwer in meinem Magen, obwohl es ja kein Abschied für immer war. "Bis morgen", sagte er als er mich umarmte. "Bis morgen", sagte ich und machte die Tür hinter ihm zu. Ich schaute auf die Uhr, in einer halben Stunde wollte Sas kommen. Ich ging in mein Zimmer und schaute auf mein Handy, eine neue Nachricht von Sas. Ich wette, dass es eine Absage ist und ich hatte Recht, Sas hatte Margen-Darmgrippe. Mir war immer noch kalt und ich kuschelte mich in meine Decke, bis ich irgendwann eingeschlafen war.

-----------------------------------------------So ich hab mal das Lied, das ich beim schreiben gehört hab hinzugefügt, boah ich liebe dieses Lied.

A Sick LovestoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt