„Wie war es gestern Abend mit Adam?", fragte er mich, völlig aus dem Nichts, vollkommen zusammenhangslos.
„Ich ähm.. es war schön, wir hatten einen tollen Abend", versicherte ich ihm schnell. Ich hatte keine Zeit, über meine Worte nachzudenken, denn ich wollte ihm keine Zeit dafür geben, um sie zu hinterfragen.
Er nickte leicht, sein Gesicht glich noch immer dem einer emotionslosen Puppe. „War Alaia auch da?", hakte er weiter nach. Ich legte die Stirn in Falten und wandte meinen Kopf zur Seite. Zurecht machte mich seine Fragerei skeptisch. „Nein, sie ist bei ihren Großeltern gewesen." Ich verabscheute es, wie eine Lüge auf die nächste aufbaute und dazu beitrug, dass ich mich in dem Netz verstrickte.
Mein Vater war mein einziges verbliebenes Elternteil und ich wusste, dass er so viel für mich opferte. Hier saß ich nun, und dankte es mit Lügen über meine Gesellschaft und meinen gestrigen Aufenthaltsort. Die Fragerei hatte mich unvorbereitet getroffen, aber jetzt, wo ich die ersten Worten, die ersten Lügen gewählt hatte, gab es für mich keinen Sinn mehr, darüber nachzudenken, warum ich die Wahrheit verweigerte.
„Warum lügst du mich an?" Seine Gesichtszüge verhärteten sich und das Blut gefror in meinen Adern. „Ich weiß nicht, wovon du sprichst", gab ich stammelnd von mir. Eine weitere Lüge.
„Gestern Mittag hast du mir erzählt, dass du dich mit Alaia triffst. Als ich wissen wollte, ob ihr auch Adam treffen werdet, hast du diese Frage verneint, weil er auf bei seinen Großeltern sei", wies er mich auf meinen Fehler hin.
Innerlich schlug ich mir mit der flachen Hand gegen die Stirn. Ich war wirklich so schlecht in meinen Lügen, dass ich es nicht schaffte, meine Freunde auseinander zu halten.
„Stimmt es, dass du dich mit diesem Peter getroffen hast?" Sein Eintreten in mein Zimmer war für mich vollkommen plötzlich gewesen. Jetzt erkannte ich jedoch die Dringlichkeit hinter seinen Fragen. Ich konnte mir denken, warum er nicht hatte warten können, bis ich mich zum Abendessen zu ihm gesellte.
„Woher weißt du das?" Die Fakten zu leugnen würde mir nicht helfen, schneller aus der Situation fliehen zu können. Sein Kiefer arbeitete und er knete die Hände, was mich die Hoffnung verlieren ließ, dass seine schlechte Laune nicht mit mir zu tun hatte.
Es gefiel ihm nicht, dass ich meinen Abend mit einem Jungen verbracht hatte. Vor allem aber spürte ich, dass meine Lüge schwer auf seinem Herzen lastete.
„Ryan", murmelte er nur. Erst als er sah, dass ich eine Augenbraue hob und es in meinem Kopf zu rattern begann, drängte er sich dazu, weiterzusprechen. „Er wollte dich abholen und ich habe ihn nach oben geschickt. Deine Zimmertür stand offen und er hat... das Gespräch zwischen deiner Freundin und dir mitbekommen."
Eine schwache Röte legte sich auf seine Wangen, aber ich wusste, dass sie einen anderen Grund hatte, als die meine.
„Er hat mich belauscht und es dann an dich weitergegeben?" Mein Herz begann zu rasen und meine Unterlippe zu beben. Ryan hatte mit mir gemeinsam so viel durchgestanden und ich hatte immer gewusst, dass meine Geheimnisse und Sorgen bei ihm sicher waren. Vielleicht war die Zeit gekommen, in der ich dieses Vertrauen überdenken sollte. Wenn er erfahren hatte, dass es da jemanden in meinen Leben gab, hätte ich erwartet, dass er mit mir das Gespräch suchte. Es konnte unglücklicher Zufall sein, dass er durch ein Telefonat mit einer anderen Person von den Entwicklungen in meinem Leben erfuhr. Aber dann hätte er mich darauf ansprechen sollen. Das letzte, was ich von ihm erwartet hätte, wäre gewesen, dass er zu meinem Vater rannte wie ein kleines Kind, dem man das Spielzeug genommen hatte. Anstatt sich auf meine Seite zu stellen, hatte er sich für meinen Vater entschieden.
Unsagbare Wut sammelte sich in meinem Inneren, die jedoch der reinen Enttäuschung über sein Verhalten Platz machte. „Er hat es mir erzählt, weil er sich Sorgen um dich macht." Der Ton meines Vaters war beschwichtigend, aufbauend, aber ich schüttelte nur den Kopf. „Warum kommt er dann nicht zu mir und teilt seine Sorgen mit mir? Warum schickt er dich und klärt seine Bedenken nicht mit mir?"
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Paralyzed | ✓
Dla nastolatków𝑺𝒆𝒊𝒕 𝑾𝒐𝒄𝒉𝒆𝒏 𝒃𝒆𝒇𝒊𝒏𝒅𝒆𝒕 𝒔𝒊𝒆 𝒔𝒊𝒄𝒉 𝒊𝒎 𝒇𝒓𝒆𝒊𝒆𝒏 𝑭𝒂𝒍𝒍 - 𝒆𝒓 𝒉𝒂𝒕 𝒆𝒔 𝒔𝒊𝒄𝒉 𝒛𝒖𝒓 𝑨𝒖𝒇𝒈𝒂𝒃𝒆 𝒈𝒆𝒎𝒂𝒄𝒉𝒕, 𝒔𝒊𝒆 𝒂𝒖𝒇𝒛𝒖𝒇𝒂𝒏𝒈𝒆𝒏. Cartia hatte in ihrem Leben alles, was sie sich wünschen konnte, bis d...