Die Geschichte der drei Jahrhunderte - oder braucht es etwa mehr?

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(Das Jahr 1971) - das zweite Jahrhundert


Ich wusste alles.
Ich kannte die Folgen.
Ich wusste, was mich erwartete.
Ich kannte die Welt.
Ich wusste, wie es enden würde.

Und ich war dabei gewesen. Sah, wie einige meiner Freunde starben. Und ich wusste, dass war mehr als nur ein Krieg.
Das war nicht der Krieg, der von allen Außenseitern ignoriert wurde. Es ist mehr...und ich kannte mich.

Ich würde mit all' meinen Sinnen bis zum Ende kämpfen!

Ich bin nicht umsonst hier. Ich habe eine Mission. Meine Gruppe zählt auf mich...und auch Sahra. Ihre Eltern haben es ihr nicht erlaubt mitzukommen.
Sie ist trotzdem gekommen und gemeinsam liefen wir an vordersten Front, Seite an Seite.

Die Menschen sahen weg. Für die Meisten gilt das Gesetz.
Aber nicht für uns.

Meine Eltern...meine Großeltern...mein Uhrverwandten. Unser widerstand ist eine Geschichte, die zweitausendjahre lang ging. Zweitausend Jahre lange Adoptionen und mehr.
Wenn man mich fragen würde, dann würde ich sagen, dass das schon viel zu lange ist.

Doch niemand hört auf mich...auf uns...denn wir sind keine Menschen - das denken zumindest viele.
Aber die Menschen um mir...sie kennen meine Familie. Der Baumstamm wurde in unserer Halle festgehalten. Ihre Geschichte und der Ruhm ebenfalls.

Die Halle wird nie in Vergessenheit geraten können. Wir kennen all' ihre Namen.
Und nun sind wir hier.

,,Das schaffen wir!", lächelte sie mich glücklich an.
,,Ja, das werden wir." wir waren uns unserer Entscheidung sicher. Jeder einzelne hier.
,,Ich lieb...", eine Frau unterbrach Sahra, indem sie gekotzt hatte.
,,Das ist doch typisch!", beklagte ich mich, während andere Eltern die Gesichter ihrer Kinder wegdrehten und uns gekonnt aus dem Weg gingen.
,,Sei nicht zu hart, ihnen gegenüber.", warnte sie mich.
,,Das bin ich doch überhaupt nicht. Sie geben uns doch noch nicht einmal eine Chance!"

,,Doch, denn heute können wir hier stehen. Früher würden wir im KZ sterben müssen...und das wäre immer noch so...wenn es uns und deine Eltern nicht geben würde. Vergiss nicht, wieso sie bei uns so berühmt sind.", lächelte sie mich an.
,,Keine Sorge, dass werde ich nicht." lächelte ich sie an und holte schon einmal Luft. ,,Also gut! Es wird alles nach Plan laufen! Wir trennen uns und sammeln so viele Unterschriften, wie möglich!", rief ich in die Gruppe und sie gehorchten alle.

Immer zwei Mädchen und zwei Jungs. Ich ging mit Sahra und freute mich schon auf unseren Sieg, auch wenn ich ihn vielleicht nie erleben würde.

,,Leah, das wird jetzt alles entscheiden.", Angst drängte sich aus ihrer Stimme und ich verstand auch, wieso sie so fühlte. Sie hatte Angst vor dem Tod. Sie kannte das Gesetz.
Wir waren beide erst sechszehn und laut dem Gesetzt drohte uns die Todesstrafe.
,,Ich weiß, aber wenn wir nicht an uns glauben, wie sollen es dann die Anderen? Das können wir nicht von ihnen verlangen. Außerdem würde dann unser Streit von vor zwei Jahren, der so besonders war, keinen Sinn gehabt haben. Wir haben uns nicht umsonst mit den anderen Gästen des Lokales gestritten. Und wer hätte gedacht, dass dieser Streit so viel Aufmerksamkeit bekommen hat. Es ist unsere Aufgabe uns zu offenbaren.", erinnerte ich sie an eine eher dunkle Stunde, die jedoch entscheidend war. Sie war der Grund, weshalb so viele Menschen mit uns waren...und ich würde diesen Kampf nicht ohne Widerstand aufgeben.

,,Ja, aber das war ja eigentlich auch nur ein Streit."
,,Einer, der sich zu etwas ganz Großes geformt hat."
,,Ja...vielleicht sollte ich zu meinen Eltern zurückkehren."
,,Du weißt, dass das nicht geht. Unser Plan ist es das zusammen durchzuziehen. Nicht unsere 'Art' ist besonders, sondern unsere Situation und wir werden die Situation gerade biegen!"
,,Na gut, du gewinnst. Könntest du mich vielleicht etwas motivieren oder so? Also mit etwas neuem."
,,Eigentlich habe ich das für später geplant, aber uns fehlen nur noch eintausend Personen, damit der Paragraph 175 endgültig verschwindet."
,,Noch Eintausend? Was machen wir dann noch hier? Lass uns so schnell es geht Unterschriften sammeln!"
,,Tja, jede vierte Gruppe muss einen finden...und dann wäre das erledigt. Das Problem ist nur, dass es immer weniger Menschen werden und wir mit unseren Anfangszeiten Glück gehabt haben. Mittlerweile verschlimmert sich unser Ruf. Wir müssen ihn also irgendwie..."
,,...du weißt echt nicht, wie man Menschen aufmuntert, oder?"

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 11, 2020 ⏰

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