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𝐊αριt𝚎l69❛

𝑯𝒚𝒖𝒏𝒈𝒘𝒐𝒏

"Schatz, ich hab dir doch mal erzählt, was du machen sollst wenn Daddy wütend ist und mit Onkel Honey über Erwachsenengeschichten reden will?", fing ich an, spürte dabei den prüfenden Blick meines besten Freundes. Ihm entging nie etwas und er sagte mir ständig, das er es mir gleich ansah wenn etwas nicht richtig war. Er kannte mich zu gut, viel zu gut und ich wollte nichts vor ihm verstecken. Wieso auch? Er würde es ja eh herausfinden.

Ahri nickte, strahlte und kramte dann in ihrem hübschen neuen Rucksack, den ich aus lauter Frust gekauft hatte als wir an einem niedlichen Geschäft vorbeigelaufen sind. Jooheon begleitete uns zu meinem Einkaufsbummel, schwieg dabei und es gab keine blöden Kommentare.

"Hab sie, Daddy" stolz präsentierte sie mir die Kopfhörer, lächelte mich dabei niedlich an.

"Ich ziehe Kopfhörer an damit Daddy mit Onkel Honey lästern kann", sagte sie und wir beide schüttelten lächelnd den Kopf. Sie war eindeutig zu süß für diese Welt und ich konnte nicht anders als einen Kuss auf ihre Wange zu pressen und ein "mein Mädchen", zu hauchen.

"Na dann fang mal an zu erzählen. Dein Gesicht strahlt schon vor Wut und ich kenne dieses Gesicht ziemlich gut. Was hat der Muskelmann dir angetan? Schlechter Sex?", prüfend blickte ich zu meiner Tochter, war erleichtert als ich sie fröhlich beim Musik hören fand. Sie konnte uns nicht hören.

"Halt die Klappe. Natürlich ist der Sex nicht schlecht. Er ist heiß.", verteidigte ich das was im Schlafzimmer zwischen uns vor sich ging. Ich liebte unseren Sex und wie er mit mir umging. Es war perfekt und ich wollte es am liebsten ständig mit ihm tun, mit ihm ins Bett steigen und mich unter seinem toll geformten Körper verkriechen. Leider würde ich wohl auch nie mehr bekommen. Nur eine Bettgeschichte, mehr war ich nicht.

"Und was ist dann dein Problem?" Wollte Jooheon neugierig von mir wissen und ich seufzte leise, fuhr mir durch mein Haar.

"Anscheinend werde ich immer nur Sex bleiben. Er sieht mich als Affäre an und ich bin mir fast sicher, das ich ihm peinlich bin vor seinem engen Freund. Er war so gemein. Dabei war ich so zuvorkommend, habe darauf bestanden das er seinen Freund bei uns schlafen lässt anstatt in einem Hotel. Ich wollte wirklich das er die Zeit mit ihm genießt. Hoseok verdient es glücklich zu sein. Er schläft fast jede Nacht in meinem Bett und du weißt, das ich nicht mal dich darin schlafen lasse. Aber dann besucht ihn sein Freund und plötzlich will er lieber auf der Couch schlafen, wahrscheinlich damit sein Freund nicht merkt, das wir etwas miteinander haben." Ich holte Luft, hatte eindeutig zu schnell geredet, was ich ständig tat wenn ich wütend oder verstimmt war. Dann musste alles aus mir raus, damit ich wieder bessere Gefühle zulassen konnte anstatt von Wut geplagt.

"Ich dachte wirklich, das ich ihm etwas bedeute aber wir haben wohl nur Sex, mehr nicht. Er weiß gar nicht wie weh das tut. Es erinnert mich an meine damaligen Fehler, an das klammern an jemanden der nie zu mir stehen wird. Wieso lande ich bei den Männern, die es lieber verstecken wenn sie mit mir schlafen? Bin ich irgendwie abstoßend?" Ich riss mich zusammen, unterdrückte die Tränen die aufkamen und kurz vor dem Ausbruch standen.

Neue Geschichten rissen alte Wunden auf, erinnerten mich an damalige Fehler und das hinterher jagen von falschen Entscheidungen. Die letzte Beziehung die ich erlebte, bestand nur aus Lügen und Heimlichkeiten. Diese schmerzten und ich hatte vieles von mir selbst in dieser Beziehung verloren. Ich wollte ihm nur gefallen und sehnte mich nach seiner Bestätigung, obwohl ich sie nie bekam. Das reinste Durcheinander und nur ich litt am Ende.

Hoseok riss diese Wunde einfach auf, erinnerte mich daran, das wohl niemand etwas ernsthaftes mit mir wollte und das ich allein enden würden, ohne jemanden der mich liebt.

"Woonie, Süßer. Du bist alles andere als abstoßend und du kennst meine Meinung zu diesem Arschloch von damals. Er hatte dich nie verdient und all sein Handeln, das zeigte nur wie schwach er war. Du bist der tollste Mensch den ich kenne und jeder der dich verletzt, sollte sich einfach verziehen. Die verdienen dich nicht." Jooheon lächelte aufmunternd, griff sich dann meine Hand um sie sanft zu drücken.

"Ihr beide solltet heute Nacht bei mir schlafen. Lass Hoseok die Nacht mit seinem Freund und Morgen ist ein neuer Tag. Ich verstehe, das du wütend bist und auch enttäuscht. Aber ein neuer Tag, bringt immer neue Erkenntnisse. So hat auch Hoseok Zeit das alles zu überdenken. Du bist Chae Hyungwon, niemand bringt dich zum fallen."

Jooheons Angebot klang ziemlich verlockend, so schrieb ich Hoseok eine kurze Nachricht in welcher ich ihm mitteilte, das wir beide heute bei Jooheon übernachten würden. Die Nachricht wirkte ziemlich distanziert und genau so sollte sie auch von meiner Seite aus rüber kommen.

Ich wollte nicht erneut den gleichen Fehler begehen, erneut jemanden nachlaufen, der mich am Ende nur zerbrechen würde. Es war ein langer Zeitaufwendiger Vorgang gewesen, meine alte Beziehung zu vergessen vor allem da ich ihn ständig sah. Unsere Firmen arbeiteten oft zusammen und bei den wichtigen Veranstaltung, tauchte er stets auf. Mittlerweile konnte ich in seiner Gegenwart atmen, fühlte mich nicht wie ein Fisch auf dem Trockenen. Ich war drüber hinweg.

"Schatz, wir schlafen heute bei Onkel Honey", teilte ich meiner Tochter mit nachdem ich ihr die Kopfhörer aus den Ohren gezogen hatte.

"Ohhhhh, wirklich?", fragte sie begeistert, woraufhin Jooheon grinsend nickte und sie quietschte freudig.

"Gucken wir Filme im Pyjama?", fragte sie weiter. Sie schlief immer gern bei ihrem Onkel und ich brauchte Jooheons Nähe in diesem Moment. Bei ihm fühlte ich mich sicher und die Wut konnte sich senken.

"Aber selbstverständlich, was denkst du denn Kurze. Wir machen es doch immer so wenn du bei mir schläfst. Nur dieses Mal ist Daddy dabei und wir müssen auf der Couch etwas enger zusammenrücken."

Es erleichterte mich, Hoseok heute nicht mehr zu sehen. So versteckte ich mich vor all dem was ich wegen ihm fühlte und nur meine Familie zählte.