2. Hilfsmittel

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Beginnen wir mit dem wichtigsten aller Hilfsmittel. Oder auch nicht. Je nach dem, ob man es benutzt oder dazu gezwungen wird. - Der Blindenstock.

Ich glaube, viele wissen, wie dieser Stock aussieht: Er hat meistens einen Holzgriff, ist weiß und unten rot. So können Autofahrer oder Passanten sehen, wenn ein nicht sehender Mensch über die Straße geht.

Schon früh bekommt man durch einen Mobilitätstrainer, oder wie ich dieses Training immer nenne, Stocktraining, gezeigt wie man mit dem Blindenstock umgeht.

Die flache Seite des Griffes dient dazu, dass man den Zeigefinger drauflegt. Dann hält man ihn im 45°-Winkel auf dem Boden und tippt von rechts nach links oder wischt von rechts nach links mit der Kugel auf dem Boden. Der Stock ist sozusagen unser verlängerter Arm - oder unser Auge. Er erkennt, wenn ein Hindernis im Weg ist.

Aber nun wieder zurück zum Stocktrainer. Der bringt einem die Techniken bei, wie man den Blindenstock zu nutzen hat. Nehmen wir mal an, dass ihr gerade an einer Treppe steht. In eurer rechten, oder wenn ihr Linkshänder seid, dann in euer linken Hand, liegt der Stock. Wenn man die Treppe hinunterläuft, dann hebt man den Stock leicht an, hält ihn aber in der Grundstellung. Anschließend läuft man. Sobald ein Absatz kommt, liegt die Stockspitze wieder auf dem Boden. Daher muss man selber koordinieren, wie hoch man den Stock hält. Ich selbst halte ihn eher niedriger, damit ich die Kugel schneller auf den Boden gleiten lassen kann.

Geht man die Treppe aber hoch, nimmt man den weißen Stock wie ein Bleistift in die Hand, streckt den Arm aus. Dabei berührt die Kugel die Kannte der anderen Treppenstufe. Läuft man dann hoch, schwingt der Stock immer gegen die nächste Stufe und signalisiert einem, wenn die Treppe vorbei ist. Leider kann ich das nicht so gut erklären. Aber falls ihr Fragen habt, dann könnt ihr diese ruhig stellen.

Mit dem Stock kann man auch viel mehr erkennen. Die weißen Streifen, wenn man an den Gleisen an der Bahn steht, die Markierungen an den piepsenden Ampeln...

Beim nächsten Mal erkläre ich euch, warum die weißen Streifen immens wichtig für uns sind.

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