Ich dachte mal, ich versuch euch die Bescherung ein wenig zu versüßen ^^ Frohe Weihnahten an alle! <3
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Der an mein Fenster prasselnde Regen ließ mich am nächsten Morgen sanft in meinem Bett aufwachen. Ich roch den gewohnten Duft meines Bettlakens, das nach meinem Weichspüler roch, aber da war noch etwas Anderes.
Durch meine geschlossenen Augenlider drang kein einziger Lichtstrahl. Es war noch dunkel, demnach noch sehr früh.
Und mit einem Mal kam es mir nicht mehr vor, als würde mein Kopf wie gewöhnlich auf einem Kissen liegen, sondern auf etwas Anderem – besser gesagt, jemand anderem.
Und plötzlich fiel mir alles wieder ein.
Niall und ich.
Ich und Niall.
Gestern Abend.
Es war ein anderes Gefühl als beim ersten Mal, das ich neben ihm aufwacht war. Allerdings hatte ich trotzdem eine Art Dejá-vu. Ein wesentlicher Unterschied ließ sich nun allerdings erkennen: Ich fühlte mich sicher und geborgen – ich fühlte mich weder schmutzig noch ekelte ich mich selbst an.
Ganz im Gegenteil. Eigentlich war es schön, neben ihm aufzuwachen. Ich hatte längst angefangen, ihn unheimlich gerne zu mögen – ich hatte es nur nicht wahrhaben wollen. Spätestens seit gestern Abend hatte das allerdings nicht mehr wirklich funktioniert. Und das wirklich seltsame daran war, dass es mir auch gar nichts mehr ausmachte.
Kurz darauf schlief ich allerdings wieder ein – nur um eine halbe Stunde später wieder geweckt zu werden. Erst hatte ich keine Ahnung, wovon ich aus meinem Schlaf gerissen wurde, bis mein Gehirn das Weinen meiner Tochter erkannte. Mit einem Mal war ich hellwach, Niall allerdings auch.
„Ich geh schon“, ich konnte hören, dass er lächelte. „Leg dich wieder hin.“
Erleichterung breitete sich in mir aus, trotz allem ließ mein Instinkt mich nicht schlafen, bis Grace wieder eingeschlafen war. Dazu musste Niall sie allerdings erst beinahe zwanzig Minuten lang durch den Raum tragen. Am Anfang hatte er versucht, mit ihr zu sprechen, dann hatte er versucht ihr etwas vorzusingen – schließlich hatte er sie stumm durch den Raum getragen, und plötzlich war sie wieder eingeschlafen.
Seufzend ließ er sich schließlich wieder neben mir nieder. „Wie hast du das nur jede Nacht alleine ausgehalten?“, grinste er, während er seinen Arm wieder um mich legte.
Ich zuckte beide Schultern. „Keine Ahnung. Danke dass du aufgestanden bist.“
„Kein Problem.“Als ich das nächste Mal aufwachte, war die rechte Seite meines Bettes leer. Zuerst dachte ich, ich hätte das alles nur geträumt. Als ich dann jedoch einen Blick in Grace's Bett warf und sah, dass es leer war wusste ich, dass auch sie nicht mehr im Raum war. Und wohin hätte ein Säugling schon ganz alleine gehen sollen?
Außerdem ertönte in diesem Moment das Geräusch meines Wasserkochers aus der Küche. Niall war also schon aufgestanden.
Schnellstmöglich machte ich mich auf den Weg zu meinem Schrank, zog mir etwas Anständiges an und putzte mir meine Zähne, bürstete meine Haare – die allmorgendliche Routine, die mir jeden Tag bevorstand, nachdem ich aufgestanden war. Demnach also nichts wirklich Besonderes. Das Besondere an diesem Tag war nur, dass Niall währenddessen auf Grace Acht gab, und ich das nicht tun musste.Als ich die Küche betrat, stieg mir bereits der Duft von frischen Pfannkuchen in meine Nase. Abwechselnd blickte ich von Grace zu Niall, und von Niall zum Tisch. Grace saß in ihrem Stuhl an dem kleinen Esstisch, Niall hielt lächelnd eine Tasse Tee in seiner Hand und der Tisch war bereits vollständig gedeckt. Auf ihm befand sich alles, was man sich für ein Frühstück nur wünschen konnte: Eine Kanne Tee, frische Pfannkuchen, Marmelade, Nuss-Nougat-Creme, Orangensaft und so weiter und so fort.
„Wie lange bist du schon wach?“, fragte ich erstaunt, während mein Blick noch immer an dem so hingebungsvoll gedeckten Tisch festhing.
Niall zuckte beide Schultern. „Vielleicht seit einer Stunde.“
Ich zog beide Augenbrauen nach oben. „Aber es ist doch erst halb Acht.“
„Ich weiß“, Niall grinste, kam einige Schritte auf mich zu, gab mir einen Kuss, und grinste wieder. „Setz dich.“Nachdem wir zusammen gefrühstückt und uns um Grace gekümmert hatten, warf Niall einen alarmierenden Blick auf die Uhr in meinem Wohnzimmer. „Es tut mir leid“, seufzte er, „Ich muss los. Ich habe einen Termin zu einem Interview.“
Zum ersten Mal war ich richtig traurig darüber, dass er gehen musste, zuckte aber beide Schultern. Ich wollte mir nichts anmerken lassen. „Kein Problem. Danke dass du da geblieben bist.“
Auch dass er in diesem Interview womöglich wieder auf Grace und mich angesprochen werden würde, schien mir plötzlich nichts mehr auszumachen. Ich hatte mittlerweile akzeptiert, dass er das einfach nicht tun konnte – und irgendwie war es plötzlich in Ordnung für mich. Aus welchem Grund auch immer.
Vielleicht lag es daran, dass ich seinen Standpunkt verstehen und mittlerweile auch akzeptieren konnte. Einfach weil ich wusste, dass das nichts mit seinen Gefühlen für Grace und mich zu tun hatte.Nachdem ich wieder mit Grace allein war, versuchte ich mich auf den Haushalt zu konzentrieren. Ich ging einkaufen, wusch meine Wäsche und spülte mein Geschirr ab. Währenddessen lief wie so oft mein Radio, das in meinem Wohnzimmer auf einer Kommode stand.
Ich mochte den Sender. Er spielte Lieder, die ich schon immer gerne gehört hatte – unter anderem auch Hey there Delilah, und ich ertappte mich bei dem Gedanken, dass ich Niall's flüchtige Version insgesamt viel besser fand.
Durch Zufall hörte ich schließlich auch, wie der Moderator die Band One Direction ankündigte, die ein Interview geben würde.
Ich zog beide Augenbrauen nach oben, während ich mir nicht wirklich sicher war, ob ich das hören wollte. Trotz allem ließ ich das Radio laufen, während ich nach einem Glas griff und es säuberte.
Ich lauschte dem Gespräch einige Minuten lang – die Band gab Tourdaten bekannt, erklärte, wie sehr sie doch ihre Fans liebe und natürlich, dass sie bereits an einem neuen Album arbeite.
Plötzlich stellte der Interviewer eine Frage, die mich dann doch sehr überraschte. „Habt ihr denn schon Familienpläne?“
Ich lachte kurz auf. Für Niall dürfte sich diese Frage wohl erübrigen. Trotz allem war das alles andere als geplant gewesen.
„Nein“, gab Niall zurück, „Ich glaube nicht, dass man das wirklich planen kann.“
Ich seufzte auf. Er würde es wieder leugnen müssen.
„Weise Worte“, gab der Moderator schließlich zurück. „Klingt fast, als wüsstest du, wovon du sprichst.“
„Das tue ich auch.“
Ich hielt in meiner Bewegung inne und lauschte dem weiteren Verlauf des Gespräches.
„Inwiefern?“
Niall machte eine Pause, sprach nicht sofort weiter. Ich war unendlich angespannt, konnte nicht wirklich verstehen, wohin dieses Gespräch zwischen Niall und dem Moderator führen sollte – auf den Ausgang war ich allerdings mehr als nur gespannt.
Die Stille dauerte immer länger an, innerlich schien sie mich schon beinahe zu zerreißen, bis Niall das Schweigen endlich brach.
„Grace Alvin ist meine Tochter.“
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Sharing the secret (Niall Horan FF)
FanfictionWas passiert, wenn man ein Geheimnis hat, von dem zwangsläufig die ganze Welt erfährt? Und was passiert, wenn es trotzdem ein Geheimnis bleiben muss? Rose Alvin befindet sich in genau dieser Situation. Als sie erfährt, dass sie ein Kind von Niall Ho...